The Voice 2015: Kandidatin aus Kitzingen - Tiffany: "Ich habe mein Leben umgestellt"

5 Min
Tiffany aus Kitzingen. Foto: Sat.1 / ProSieben
Tiffany aus Kitzingen. Foto: Sat.1 / ProSieben

Bei The Voice 2015 ist Tiffany Kemp aus Kitzingen dabei. Sie hat es bis in die Live-Shows von "The Voice of Germany" geschafft.

"The Voice 2015" geht jetzt also in die Live-Shows. Nur noch zwölf Sänger sind übrig. Tiffany Kemp aus Kitzingen ist immer noch dabei. Die Kitzingerin will "The Voice of Germany 2015" werden. Und danach richtig durchstarten.

Das war mehr als spannend bei den Knock-Outs. Ihr Coach Andreas Bourani hat ausdrücklich Ihre Performance gelobt. Hat sich das Training diesbezüglich schon ausbezahlt?
Tiffany Kemp: Andreas ist überzeugt von mir und das bringt mich weiter. Seinetwegen könnte ich nur auf der Bühne stehen und singen. Du musst gar nicht groß rumhüpfen, hat er gesagt. Ich würde auch so eine gute Präsenz haben.

Aber Sie wollen sich selbst weiterentwickeln?
Auf jeden Fall. Zwölf Kilo habe ich schon abgenommen und das merke ich. Ich kann jetzt auf der Bühne laufen und dabei singen, das war vor ein paar Monaten noch undenkbar. Ich habe mich dafür auch ganz arg angestrengt.


The Voice 2015: Kandidatin aus Kitzingen hat abgenommen


Was haben Sie alles gemacht, um abzunehmen?
Wenn ich mit meiner Mutter zusammen bin, dann ist Schmalhans Küchenmeister. Und ich bin oft mit meiner Mutter zusammen. Nach 18 Uhr esse ich jetzt nichts mehr. Ich habe mein Leben total umgestellt, damit ich professionell Musik machen kann.

Bekommen Sie viele Anregungen und Tipps, was Sie auf der Bühne anders machen können?
Ja, wir werden hier gut betreut, haben beispielsweise eine Choreografin und einen Psychologen. Ich bin für jeden Ratschlag dankbar. Die Choreografin hat mir zum Beispiel geraten, nicht in mich rein zu singen und die Augen öfters zu öffnen. Mit den Händen sei ich jetzt schon sehr ausdrucksvoll.

Und der Psychologe?
Naja, der ist da, falls jemand Probleme bekommt. Der Druck ist schon enorm groß, wenn man da auf der Bühne steht und auf die Entscheidung wartet. Wir haben viele junge Leute bei "the Voice 2015". Manche können mit einem Nein nicht so gut umgehen. Ich bin mit vielen Neins aufgewachsen.


The Voice 2015: Wie die Kandidaten mit dem Druck umgehen


Ein Vorteil?
Das hat mich sicher weitergebracht. Ich kann mich und meine Gefühle in meinen Liedern gut ausdrücken. Und jetzt plötzlich bekomme ich ganz viele Jas.

Was ist seit den Knock-Outs alles passiert. Die Aufzeichnungen waren ja schon im Oktober.
Ich war viel daheim, seit dem 27. November bin ich aber wieder hier in Berlin. Ich probe viel, mit und ohne Coach. Am Montag stand ich zehn Stunden auf der Bühne. Ich bin total gerührt, wenn das Orchester hinter mir zu spielen anfängt, die Streicher einsetzen. Das ist überwältigend.

Und was muss so intensiv geprobt werden?
Es gibt viele technische Details, die zu klären sind und an die man sich erst gewöhnen muss. Wie diese kleinen Plastikdinger im Ohr.

Was für Plastikdinger im Ohr?
Die sind neu. Bei den Aufzeichnungen haben wir die nicht gebraucht. Wir hören das Publikum jetzt nicht mehr, sehen die Menschen nur beim jubeln. Wir hören nur die Musik und unsere eigene Stimme. Das ist schon ganz anders und kostet Überwindung. Man kommt sich auf einmal ganz klein vor.


The Voice 2015: Live-Auftritte kosten Überwindung



Müssen Sie sich für den Live-Auftritt auch überwinden, spüren Sie einen noch größeren Druck?
Wenn 1000 Leute vor dir sitzen und dir zujubeln, dann können die Nerven schon einmal blank liegen. Bei mir ist das anders. Da kehrt automatisch Ruhe ein.

Sind Sie schon mal vor so vielen Menschen aufgetreten?
Oh ja. Vor viel mehr Menschen. Bei einer Jugendveranstaltung war das, ewig her. Ich stand als Background-Sängerin auf der Bühne. An zwei Tagen sind rund 500.000 Zuschauer gekommen. Ich hatte vorher noch nie so viele Leute auf einem Fleck gesehen. Ich weiß noch, dass ich ganz stolz. Ich wollte, dass ich irgendwann auch im Vordergrund stehe. Das hat jetzt tatsächlich geklappt (lacht).

Auf einmal wird Tiffanys Stimme leicht nervös:
Darf ich Sie schnell etwas fragen. Wie viel Uhr ist es denn? Ich habe leider nur zehn Minuten für jedes Interview bekommen. Um 10.30 Uhr muss ich in die Maske.

Jetzt ist es 10.28 Uhr.
Oh, haben Sie noch eine Frage?

Ich hätte noch sehr viele Fragen, beschränke mich aber auf eine: Die ehemaligen Sieger von "The Voice" sind von der Bildfläche verschwunden. Man hört gar nichts mehr von ihnen. Haben Sie Angst, dass Ihnen das gleiche passieren könnte?
Das habe ich natürlich auch mitbekommen und mir fest vorgenommen, dass mir das nicht passiert. Ich möchte auch nach der Show präsent sein und will unbedingt klären, was ich anders machen kann. Das Singen wird natürlich im Vordergrund stehen, aber ich kann mir auch andere Dinge vorstellen. Warum nicht korpulente Menschen beraten, wie sie abnehmen können. Warum nicht ein eigenes Parfüm auf den Markt bringen. Ich bestehe nicht nur aus Stimme. Ich will aber auch ganz nah an den Menschen dranbleiben. Die Leute freuen sich ja, mich zu sehen. Das muss ich Ihnen noch schnell erzählen. Im Zug hierher von Würzburg habe ich keinen Sitzplatz gefunden, also habe ich mich auf den Boden gesetzt. Da ist eine Frau von ihrem Sitzplatz aufgestanden und hat gefragt, ob sie sich neben mich setzen darf. Vier Stunden war sie neben mir gesessen. Das hat mich so gefreut. Das war ein magischer Moment für mich und ich möchte solche Momente auch weiter erleben dürfen. Oh, jetzt kommt die Maskenbildnerin.

Eine Frage noch: Sie sind so weit gekommen. Jetzt wollen Sie die Show auch unbedingt gewinnen?
Ich habe schon mit meinem ersten Auftritt gewonnen. Das war für mich persönlich der größte Sieg. Ich hätte vorher nie gedacht, dass ich mich filmen lassen würde. Aber klar: Jetzt will ich mit auf die Tour, um noch sicherer auf der Bühne zu werden, um noch mehr Erfahrungen zu sammeln. Um eines Tages eine eigene Tiffany-Tour machen zu können.

Und wie stehen die Chancen dafür?
Ich habe vor einem Tag eine Bestätigung von meinem Coach bekommen, dass ich hierher gehöre. Er hat gemeint, dass ich eine Weltklasse-Erscheinung sei. Das ist natürlich eine Wahnsinns-Bestätigung. Ich glaube, dass es weiter für mich gehen kann. Jeder Coach darf ein Mitglied aus seinem Team aussuchen, das weiter kommt. Ich werde alles dafür tun, dass ich diejenige bin.

(Im Hintergrund ist eine Stimme zu hören: Tiffany, wir warten auf Dich.)
Jetzt muss ich wirklich los, ich wünsche noch einen schönen Tag. Und viele Grüße nach Kitzingen.

(Eine halbe Stunde später klingelt das Telefon in der Redaktion. Tiffany meldet sich noch einmal.)
Eines habe ich ganz vergessen. Ich habe meine erste Single auf dem Markt. Den Song habe ich selbst geschrieben. "Have you ever been in love" - Eine Ballade, richtig was zum mitheulen. Tschüss, ich muss weiter.



Tiffany bei The Voice - am Donnerstag im TV


Termin Donnerstag, ab 20.15 Uhr läuft auf ProSieben die erste Live-Show mit Tiffany Kemp. Als Gast wird Sarah Connor zusammen mit den Talenten ein Liebeslied singen.

Abstimmung In der ersten Liveshow tritt jedes der zwölf Talente mit einem Solo-Song auf. Der Coach darf sich eines seiner drei Talente für die nächste Runde sichern, dann haben es die Zuschauer in der Hand. Per Telefon- und SMS-Voting können sie weitere vier der übrigen acht Talente ins Halbfinale schicken.