Stellungnahme: Grüne kritisieren Mahnfeuer der Landwirte

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Am 7. März haben Landwirte an der Mainbrücke bei Astheim entzündet. Eingeladen waren auch politische Vertreter, jedoch kein Abgeordneter der Grünen, beklagen diese.
Peter Pfannes
Dieses Plakat, das während des Mahnfeuers der Landwirte in Astheim am 7. März neben der improvisierten Bühne hing, hat Vertreter der Grünen verärgert.
Moritz Hornung

Statt über "böse Grüne" und Naturschützer zu schimpfen, wünschen sich die Volkacher Grünen von den Bauern den Dialog. Empört sind sie über einen Vergleich mit Hitler.

In einer Stellungnahme reagiert der Volkacher Stadtratskandidat Moritz Hornung für die Grünen auf das am Samstag von Landwirten entzündete Mahnfeuer bei Astheim. Anstatt "willkürlich über die bösen Naturschützer und die bösen Grünen zu schimpfen, hätte man gut daran getan, ihnen auch die Möglichkeit zur Stellungnahme auf der Bühne zu geben", schreibt Hornung, der der Kundgebung selbst beigewohnt hat.

Landwirte hätten während der Veranstaltung einerseits über "Bauernbashing" geschimpft, andererseits jedoch "polemische Halbwahrheiten" über Grünen-Politiker und Umweltschützer verbreitet. Diese würden nicht ansatzweise das Parteiprogramm der Grünen sowie deren Lösungsansätze zum Wohl von Kleinbauern kennen. In Volkach, behauptet Hornung, seien die Grünen "die einzige Partei, die das Thema Landwirtschaft mit konkreten Konzepten im Programm der Kommunalwahl" hätten.

Kein Verständnis für das Verhalten der Politiker 

Der Vertreter der Grünen hat in der Rede des Organisators des Mahnfeuers Worte vernommen, die ihn an den "Narrativ der AfD" erinnern. Negativ ins Auge stach ihm zudem ein Plakat neben der Bühne, auf dem Angela Merkel und "grüne und rote Spinner" mit Adolf Hitler auf eine Stufe gestellt wurden. Hornung sieht darin eine bewusste Provokation – "dumm und geschichtsvergessen". Als genauso schlimm empfindet er die Tatsache, dass Landrätin Tamara Bischof (Freie Wähler) und die Landtagsabgeordneten Barbara Becker (CSU) und Volkmar Halbleib (SPD) sich auf der Bühne neben das Transparent gestellt und "Wahlkampfreden" geschwungen hätten, ohne sich vom Hitler-Vergleich zu distanzieren oder "mit den vorher genannten Halbwahrheiten" aufzuräumen.

Eine Bereitschaft, Lösungen im Einklang mit dem Natur- und Umweltschutz zu finden, hat der Grünen-Kandidat bei den Landwirten nicht erkannt. Dabei setzten er und seine Partei auf die Bauern in der Region, regionale Vermarktung und Wertschöpfungsketten. "Um unsere Bauern zu unterstützen, müssen wir aber vor allem zusammenarbeiten", meint Hornung und wünscht sich "lösungsorientierte Dialoge auf Augenhöhe, keine Halbwahrheiten, keine Beschimpfungen".