Spielverlegung zugestimmt
Die Zweitliga-Fußballerinnen des ETSV Würzburg haben am letzten Februar-Wochenende nicht um Punkte gespielt. Die Partie beim 1. FC Saarbrücken wurde am Freitag abgesagt. Als Siegerinnen können sich die Würzburger aber doch irgendwie fühlen, haben sie doch bewiesen, dass Fairness auch in höheren Spielklassen kein Fremdwort ist.
Es war nämlich keine Absage wegen des Winterwetters. Vielmehr erfüllten die ETSV-Verantwortlichen mit ihrer Zustimmung zu einer Spielverlegung eine Bitte ihres Gegners. Am Freitag hatte sich Saarbrückens Trainer Winfried Klein telefonisch bei ETSV-Abteilungsleiter Hans Bruder gemeldet und gebeten, die für Sonntag angesetzte Partie kurzfristig zu verlegen. Der Grund: Wegen Verletzungen und Krankheit kann der Trainer keine Zweitliga-taugliche Elf aufs Feld schicken. Für den Deutschen Fußball Bund (DFB) normalerweise kein Grund zur Spielverlegung. Denn elf Spielerinnen hätte Saarbrücken schon aufbieten können – aber eben kein echtes Zweitliga-Team. Hans Bruder stimmte bereits unter Vorbehalt einer Verlegung zu. Die endgültige Entscheidung überließ er aber Christian Breunig. Für den ETSV-Trainer war es dann aber gar keine Frage: „Wir wollen den Klassenerhalt mit fairen Mitteln schaffen und nicht durch das Pech anderer Teams. Deshalb ist es selbstverständlich für mich und meine Mannschaft, der Spielverlegung zuzustimmen.“
Eine faire Geste, die auch beim DFB sofort registriert wurde. Abteilungsleiterin Heike Ullrich setzte das Spiel ab und schrieb in einer E-Mail an die Würzburger: „Ich finde den kooperativen Umgang zwischen den Vereinen in dieser Angelegenheit sehr lobenswert.“
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