Würzburger Kickers beantragen eine Drittliga-Lizenz
Jetzt wird es ernst für den FC Würzburger Kickers. Am Freitag (19 Uhr, flyeralarm Arena) setzt die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach als Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Bayern mit dem Heimspiel gegen den SV Heimstetten den Anlauf in Richtung Dritte Liga fort. Gleichzeitig versuchen die Vereinsverantwortlichen im Hintergrund, die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Kickers im Fall des Falles auch aufsteigen können. Am Montagnachmittag um 15.30 Uhr endete die Bewerbungsfrist für die Dritte Liga. Die Würzburger haben die Unterlagen beim Deutschen Fußballbund (DFB) eingereicht und warten nun auf die Bewertung durch den Verband. Bis April wird eine erste Entscheidung fallen. Danach könnten die Klubs noch nachbessern. Im Mai steht dann endgültig fest, welche Klubs die Drittliga-Lizenz erhalten und welche nicht.
Wirtschaftlich sollten die Kickers die Zugangsvoraussetzungen meistern, glaubt Vorstandsvorsitzender Michael Schlagbauer. Damit sind sie schon besser dran als manch namhafter Klub. So wird beispielsweise in Rostock dieser Tage ein Benefizspiel veranstaltet, um Ex-Erstligist FC Hansa bei der Erfüllung der Voraussetzungen zu unterstützen. Probleme bereitet in Würzburg hingegen das Stadion. Denn die flyeralarm Arena erfüllt derzeit die vom Verband vorgegebenen Bedingungen in vielerlei Hinsicht nicht. „Es sind enorme Anforderungen gestellt. Wir hatten eigentlich gehofft und geglaubt, dass wir uns im Groben daran orientieren könnten, was der DFB für die Pokal-Begegnung gegen Braunschweig gefordert hat. Aber da gibt es noch viel mehr Punkte, die wir abarbeiten müssen“, berichtet Schlagbauer.
Dass spätestens nach einem Jahr in der Drittklassigkeit eine Rasenheizung installiert werden muss, sei derzeit noch eines der kleineren Probleme, meint der Kickers-Boss. „Das wäre zwar mit enormen Kosten verbunden, steht derzeit aber auf der Prioritätenliste noch weit hinten.“ Das 1967 eingeweihte Stadion am Dallenberg ist in vielerlei Hinsicht ohnehin ein Sanierungsfall. „Wenn man an einer Ecke anfängt, dann tun sich oft noch weitere Baustellen auf“, so Schlagbauer. Der DFB legt Wert darauf, dass sich Wege von Zuschauern und Spielern nicht kreuzen können, also ein Spielertunnel vom Kabinentrakt aufs Spielfeld installiert wird. Auch ein Videoüberwachungssystem und eine feste Einsatzzentrale für die Polizei sind vom Verband vorgeschrieben. Dass die Haupttribüne alsbald nur noch aus Sitzplätzen bestehen soll, stellt die Kickers vor weitere Probleme. Letztlich werde obendrein noch eine der Hintertortribünen einer Generalsanierung unterworfen werden müssen. Mindestens 10 000 Zuschauer muss ein Drittliga-Stadion fassen, 2000 Besucher sollen auf Sitzplätzen Platz finden. Derzeit sind 1500 Sitzplätze am Dallenberg vorhanden.
„Der Aufstieg könnte tatsächlich an der Stadionfrage scheitern“, sagt Schlagbauer: „Es kommt darauf an, wie viel guter Wille beim Verband und bei der Stadt Würzburg vorhanden sind“, sagt er. Die Kosten für all die nötigen Maßnahmen beziffert der Vereins-Boss auf „mindestens eine Million Euro“.
„Wir haben einen klaren Wettbewerbsnachteil“
Michael Schlagbauer Vorstandsvorsitzender der Kickers
Der Würzburger Stadtrat hatte den Kickers für das laufende Jahr einen Zuschuss von 300 000 Euro gewährt, um Arbeiten am Stadion durchzuführen. Eine ganze Reihe von Baumaßnahmen waren erst in der vergangenen Woche vom Bauausschuss genehmigt worden. „Wir freuen uns über dieses Entgegenkommen. Aber letztlich haben wir durch unser Stadion einen klaren Wettbewerbsnachteil gegenüber Vereinen, die in städtischen Stadien spielen und ihr Geld komplett in die Mannschaft investieren. In der Relegation könnten wir auf solche Gegner treffen.“ So wird in Saarbrücken derzeit das dortige Ludwigsparkstadion für 16 Millionen Euro mit Mitteln des Landes und der Stadt saniert. Der 1. FC Saarbrücken liegt derzeit in der Regionalliga Südwest auf Platz drei. Anders ist die Lage beim Zweitplatzierten der Regionalliga Südwest: Der SV Elversberg hatte sein vereinseigenes Stadion 2013 für acht Millionen Drittliga-fit gemacht.
Die beiden verbliebenen Kickers-Rivalen im Titelrennen in der bayerischen Regionalliga haben in Sachen Lizenz keine Probleme. Die Zweitvertretungen des FC Bayern München und vom TSV 1860 München müssen sich keiner Wirtschaftlichkeitsprüfung unterwerfen, und das Stadion an der Grünwalder Straße wurde erst vor zwei Jahren umgebaut. Der Löwen-Reserve könnte freilich der Abstieg des Zweitliga-Teams alle Aufstiegschancen vermasseln.
5x2 Karten zu gewinnen
Gegen den SV Heimstetten startet der FC Würzburger Kickers am Freitag (19 Uhr, flyeralarm Arena) in die Restsaison der Fußball-Regionalliga. In Zusammenarbeit mit den Kickers verlosen wir für den ersten Pflichtspiel-Auftritt des Teams von Trainer Bernd Hollerbach in diesem Jahr 5x2 Eintrittskarten. Wenn Sie beim Flutlichtspiel am Dallenberg dabei sein wollen, schreiben sie eine E-Mail mit dem Stichwort „Kickers-Gewinnspiel“ an red.sport@mainpost.de oder senden uns ein Fax an die Nummer (09 31) 60 01 368. Die Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Karten für die Partie und auch für das Derby gegen den FC Schweinfurt 05 (24. März, 20.15 Uhr) gibt es auch im Vorverkauf im Internet auf der Seite der Kickers ( www.fwk.de ) und in Würzburg bei der Red-Work-Group (Bahnhofstraße).