Golfbälle mal anders: David Schneeberger verkauft seine kreativen Geschöpfe wieder für einen guten Zweck.
David Schneeberger hat seinen Spaß. Und andere Menschen profitieren davon. Derzeit sammelt der Kitzinger Geld für die Nierenambulanz. Einige seiner ganz besonderen Golfbälle sind im Schaufenster von Frankonia Optik in der Kaiserstraße in Kitzingen ausgestellt. Der Erlös des Verkaufs geht an einen guten Zweck.
Vor einigen Jahren ist David Schneeberger auf die Idee gekommen. Bei seinen Spaziergängen rund um den Kitzinger Golfplatz hat er immer wieder herrenlose Bälle gefunden und mit nach Hause genommen. In seiner Werkstatt im Garten hat er die Bälle aufgeschnitten und gemerkt: Mit viel Fantasie und Finesse lässt sich daraus etwas machen. Also hat er die Bälle aufgebrochen und Gesichter in die galertartige Masse geschnitzt: Fantasiefiguren, Totenköpfe aber auch Nachbildungen von bekannten Musikern oder anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. In Eierschachteln hat er einige Exemplare deponiert. Ein langhaariger Hippie liegt neben einem „Arsch mit Ohren“. An einem Nagel in der Wand hängt der Weihnachtsmann – mit roter Mütze und weißem Bart.
Filigran muss Schneeberger arbeiten, viel Geduld aufbringen. Eine Stunde braucht er mindestens, um aus einem beliebigen Golfball ein fantasievolles Unikat zu machen. Etwa 1000 Bälle hat er über die Zeit gesammelt. „300 Gesichter habe ich bestimmt schon gefertigt“, meint er.
Seine Kunstfertigkeit ist für ihn ein Hobby – hat sich mittlerweile aber ganz schön herumgesprochen. Zwei Mal schon hat er in der Weihnachtszeit seine geschnitzten Bälle für einen guten Zweck verkauft. „Das letzte Mal sind 500 Euro für den Verein 'Kampf gegen Krebs e.V.' zusammengekommen“, freut er sich. Dieses Mal versucht er sich mitten im Jahr an einer weiteren Spendenaktion.
Als Brillenträger ist David Schneeberger Kunde von „Frankonia – hören – sehen“ in der Kaiserstraße in Kitzingen. Mit Inhaber Gerald Zörner hat er schon die letzte Weihnachtsspendenaktion organisiert. Jetzt hat er wieder einige seiner Golfbälle im Schaufenster ausgestellt. Voraussichtlich bis Mitte Juni werden sie dort für den guten Zweck angeboten. Das Stück kostet 40 Euro. Es dient nicht nur als ungewöhnlicher Blickfang im Wohn- oder Esszimmer. Ein wenig Sozialkritik verbindet Schneeberger mit seinem ungewöhnlichen Hobby allemal. „Unsere Wegwerfmentalität darf man ruhig mal hinterfragen“, sagt er.
Umso schöner, wenn aus verschlagenen Golfbällen kleine Kunstwerke entstehen, die für einen guten Zweck verkauft werden.