Jeder Teigling wird nun plattgewalzt und dann zu einer etwa 20 Zentimeter langen Stange gedreht. Aus der gilt es, mit den Händen eine gut dreimal so lange Wurst zu formen. Frohgemut gehen die Bürgermeister ans Werk. Sie rollen Würste, was das Zeug hält: dickere und dünnere, gleichmäßige und... einzigartige. Die Bäcker schmunzeln.
„Je dünner desto röscher“, erklärt Hermann Arndt. Armin Luther hat inzwischen aus seinen Teigwürsten schon die ersten Brezen geschlungen. Pfiffig kommentiert er sein Werk: „Wenn man's so macht, hat man quasi noch das Drei-Franken-Logo, die Dreiecke, dabei.“ Johannes Krapp wirft einen raschen Blick auf die Tat des Kollegen und meint trocken, das sei eine gute Ausrede dafür, „dass du's verpfuscht hast“.
„Normalerweise sind Brezen ein Gebäck mit Langzeitführung, das heißt, man lässt den Teig erst mal ruhen“, erklärt Maximilian Ley. Um die DFB dennoch gleich kosten zu können, hat Joachim Müller am Vortag große Bleche mit Brezen vorbereitet, die er nun bei 260 Grad Celsius in den Ofen schiebt. „Bei ruhender Hitze, also Ober- und Unterhitze. So werden sie außen schön braun und innen saftig.“
Aus dem Ofen dringt ein verführerischer Duft. „Früher“, sagt Hermann Arndt, „stand in fränkischen Wirthäusern immer ein Korb Salzbrezen auf dem Stammtisch.“ Um diese Tradition zu würdigen, habe man beschlossen: Das Drei-Franken-Gebäck muss eine Breze sein.
Breze? Oder Brezel?
Breze? Oder Brezel? Wie heißt das Ding denn nun richtig? Josef Körner, der Frankenkenner, macht eine beschwichtigende Handbewegung: „Es geht beides.“ Mit der Frage, ob der Entstehungsort katholisch oder evangelisch ist – über das Thema hatten die Bürgermeister beim Backen noch geflachst –, habe das „l“ jedenfalls nicht zu tun.
Nun öffnet Joachim Müller den Ofen. Die Haut der frischen Brezen ist rostrot gefärbt, zum Reinbeißen. Müller sprüht etwas Wasser auf die dampfenden Teilchen. Nach dem Abkühlen wird ein jedes mit der Oberfläche in feines Salz getaucht. „Das ergibt eine tolle Kruste.“
Müllers achtjähriger Sohn Justus trägt einen großen Korb mit frischen DFB nach draußen. Dort hat Josef Körner vor dem Fachwerk-Rathaus eine rustikale Tafel aufgebaut. Ein kühles Bier und Knackwürste warten schon, so dass die Bürger- und Bäckermeister ihr Gemeinschaftswerk stilvoll testen können. Egal, wie sehr sie zuvor gefrotzelt haben, nun sind sich alle einig: „Vorzüglich!“
Die DFB kann nun nicht nur von Handwerksbäckern der Region ins Sortiment aufgenommen werden, sondern wird auch beim traditionellen Drei-Franken-Frühschoppen am Sonntag, 24. Juli, ab 10 Uhr am neuen Drei-Franken-Stein gereicht.
Ob die „DFB“-Reihe nun endet? Josef Körners verschmitztes Grinsen spricht für sich: „Ich glaube, wir können die Herren noch ein bisschen stärker fordern...“