Der Corona-Lockdown scheint manche Gruppierungen in einen unüberlegten Aktionismus zu treiben. So heißt es in einer Pressemitteilung der CSU, dass der Aussichtspunkt am Frohnberg gesäubert wurde. Dagegen gibt es nichts auszusetzen und ist im Prinzip sogar vorbildlich.
Zum Artikel "Junge Union säuberte Aussichtspunkt" vom 24. März erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift.
Der Corona-Lockdown scheint manche Gruppierungen in einen unüberlegten Aktionismus zu treiben. So heißt es in einer Pressemitteilung der CSU, dass der Aussichtspunkt am Frohnberg gesäubert wurde. Dagegen gibt es nichts auszusetzen und ist im Prinzip sogar vorbildlich.
Aber leider ist es nicht nur bei der Säuberung geblieben. So stellen sich Fragen, die sicher nicht mit aller Weitsicht vor der Aktion der CSU durchdacht wurden.
1. Bisher war nicht bekannt, dass am Aussichtspunkt des Frohnbergs eine Feuerstelle besteht. Nun wurde ein bereits angebranntes Rondell einer scheinbaren Feuerstelle fein säuberlich mit Steinen umrandet. Es sollte eigentlich bekannt sein, dass in freier Natur und dazu in nächster Nähe zu einem Wald, kein offenes Feuer entfacht werden darf. Durch diese Aktion könnten nun Besucher des Aussichtpunktes dazu animiert werden. Zumal durch die Pressemitteilung suggeriert werden könnte, dass es sich um eine offizielle Feuerstelle handelt, welche durch die CSU saniert wurde.
2. Zu guter Letzt wurde noch ein Trampelpfad geschaffen, der nun zu einem ungehinderten Begehen einer bisher schwer zugänglichen und schützenswerten Streuobstwiese einlädt. Hier stellt sich auch die Frage, ob der Besitzer der Streuobstwiese mit dem Trampelpfad einverstanden ist. Das Argument, dass ein Überklettern der Steinmauer unterbunden werden soll, hinkt, da Mauern nun mal dazu da sind, um abzugrenzen. Von der Störung der Tiere, welche in und um die Steinmauer leben, ganz zu schweigen.
Hier scheint man der Natur durch einen unüberlegten Aktionismus keinen Dienst erwiesen zu haben.
Erich Jakubczyk
97318 Kitzingen