Zu unseren Berichten zu Marshall Heights und zum Bericht „Weg ist (fast) frei für Bauland-Investoren“ vom 23. Mai: In der Stadtratssitzung am 21. Mai erhob Frau Andrea Schmidt (ÖDP) die Forderung, „auch Familien mittleren Einkommens den Häuslebau zu ermöglichen“. Eine sehr lobenswerte und soziale Erkenntnis.
In der Stadtratssitzung am 21. Mai erhob Frau Andrea Schmidt (ÖDP) die Forderung, „auch Familien mittleren Einkommens den Häuslebau zu ermöglichen“. Eine sehr lobenswerte und soziale Erkenntnis. Bei der Vermarktung der Konversionsfläche Corlette Circle – 26 Häuschen auf einem am Wald gelegenen Grundstück von 26 Hektar – war sie noch nicht vorhanden. Der Stadt zu einem sehr niedrigen Preis angeboten, von ihr abgelehnt, in Privathand übergegangen, wird Corlette Circle ab Juni von 150 Asylanten bewohnt.
Wenn es nach dem Willen einer Stadtratsmehrheit, der sich Frau Schmidt angeschlossen hat, geht – siehe Stadtratsbeschluss v. 14. November 2013 – sollen in Marshall Heights 400 Wohnungen – darunter auch 103 Reihenhäuser der Natur zurückgegeben werden, das heißt abgerissen werden.
Wenn dieser Beschluss vollzogen würde, dann würde man 103 Familien mit mittlerem Einkommen die Möglichkeit zum Erwerb eines Häusles – man spricht von einem Preis zwischen 90 000 und 110 000 Euro – nehmen.
Wenn ihre Äußerung in der Stadtratssitzung am 21. Mai, „auch Familien mit mittlerem Einkommen ein Häuslebau“ sprich Häusle zu ermöglichen, nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern ehrlich gewesen ist, so muss sie jetzt von einem Saulus zu einem Paulus werden. Sie sollte den Mut aufbringen im Stadtrat den Antrag zu stellen, dass der Abrissbeschluss vom 14. November 2013 aufgehoben wird.
Der Stadtrat sollte froh sein, nachdem er das Erstzugriffsrecht abgelehnt hat, dass sich endlich nach sieben Jahren ein Investor gefunden hat, zudem noch ein Kitzinger, der an Stelle der Stadt bereit ist, Marshall Heights zu erhalten und auf eigenes Risiko weiter zu entwickeln. Dass er auf dem besten Weg hierzu ist, beweist das Interesse und die rege Nachfrage in Kitzingen und weit darüber hinaus. Wie sich aus den Reaktionen der Bevölkerung ergibt, – 10 000 Besucher am Tag der offenen Türe, Open Petition über 300 Bewerbungen nach nur drei Tagen – entspricht der von einer Stadtratsmehrheit beschlossene Abbruch von 400 Wohnungen nicht dem Willen der Kitzinger Bürger.
Ein Abbruch von 400 Wohnungen würde landesweit, ja bundesweit negatives Aufsehen erregen. Unabhängig von rechtlichen Überlegungen und Ergebnissen würde ein Abbruch von 400 Wohnungen allen volkswirtschaftlichen und politischen Grundsätzen widersprechen.
Als Konsequenz hieraus sollte der Stadtrat den Beschluss vom 14. November 2013 aufheben und dem Investor, der sich bei der Sanierung mehrerer Gebäude in Kitzingen bewährt hat, freie Hand lassen, um sie marktgerecht zu verwerten, keine Schwierigkeiten machen, sondern tatkräftig unterstützen.