Johannes Zang ist Jungwinzer des Jahres

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Erfolgreiche Jungwinzer: Ilonka Scheuring, Daniel Sauer, Johannes Zang, Weinkönigin Melanie Dietrich und Markus Schmachtenberger. Fotos: Dieter
Erfolgreiche Jungwinzer: Ilonka Scheuring, Daniel Sauer, Johannes Zang, Weinkönigin Melanie Dietrich und Markus Schmachtenberger.  Fotos: Dieter
Johannes Zang vor dem elterlichen Anwesen in Sommerach.
Johannes Zang vor dem elterlichen Anwesen in Sommerach.
 

Zum dritten Mal in Folge gewinnt mit Johannes Zang ein Franke den Titel "Jungwinzer des Jahres". Weinbaupräsident Arthur Steinmann will jetzt dafür sorgen, dass die Talente in Franken bleiben.

Irgend etwas muss dran sein, an der Ausbildung der fränkischen Jungwinzer. Irgend etwas, das sie von ihren gleichaltrigen Winzerkollegen in den anderen Weinanbaugebieten abhebt. Die Ergebnisse der letzten drei Jahre sprechen jedenfalls für sich: Alle "Jungwinzer des Jahres" kamen aus Franken. Der Sieger 2012 heißt Johannes Zang aus Sommerach
.
Seit sieben Jahren kürt die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) den besten jungen Winzer Deutschlands. Zwischen 18 und 33 Jahre alt dürfen die Bewerber sein und müssen viel über Wein wissen. "Das war schon eine sehr anspruchsvolle Prüfung", gibt der 28-Jährige Johannes Zang aus Sommerach zu.

Und dabei spricht er nur von der Vorauswahl. In zehn Minuten mussten die rund 50 Bewerber aus den deutschen Anbaugebieten möglichst viele knifflige Fragen zum Wein beantworten - online. Die besten zehn wurden zur Prüfung in Frankfurt am Main eingeladen. Dort standen sie einer leibhaftigen Jury gegenüber. Und die war ebenfalls ganz schön fordernd. "Jeder hat 15 Minuten Zeit gehabt", erinnert sich Johannes Zang. Fünf Minuten persönliche Vorstellung, fünf Minuten Sensorik, fünf Minuten offene Fragen beantworten. Danach war er ganz schön geschafft. "Vor allem die Sensorik ist nicht so einfach", sagt er.
Dass er einen Trollinger im Glas hatte, machte die Aufgabe nicht leichter.

Nach Ilonka Scheuring (Margetshöchheim) und Daniel Sauer (Escherndorf) ist Johannes Zang der dritte Franke, der gestern in Berlin zum Jungwinzer des Jahres gekürt wurde. Markus Schmachtenberger vom Weingut Berthold Schmachtenberger in Randersacker auf Platz 2 komplettiert den fränkischen Erfolg. "Wir können zuversichtlich in die Zukunft blicken", kommentiert denn auch Weinbaupräsident Arthur Steinmann die Erfolge. "Es scheint so, als hätten wir ein gutes Ausbildungsniveau in Franken."

Im In- und Ausland gelernt


Die Bereitschaft der jungen Winzer, bei Praktika im In- und Ausland dazuzulernen, zahle sich aus. Johannes Zang war beispielsweise 2006 bei der Weinlese in Südtirol dabei und 2009 in Neuseeland. In der Pfalz lernte er ein Jahr. Seine Ausbildung machte er bei Gerhard Roth in Wiesenbronn. Vater Ottmar hätte nichts dagegen, wenn der Sohn noch weitere Erfahrungen im Ausland sammeln wollte. Doch Johannes möchte seine Kenntnisse jetzt im elterlichen Betrieb einsetzen. "Ich will versuchen, den Wein noch mehr im Einklang mit der Natur zu erzeugen", erklärt er. Ein Weg, den Daniel Sauer schon in Teilbereichen des elterlichen Betriebs eingeschlagen hat. "Der biologisch-dynamische Weinbau ist mit einem enormen Arbeitsaufwand verbunden", warnt er seinen Nachfolger als Jungwinzer des Jahres. "Aber der Aufwand lohnt sich."

Eines fällt beim Pressetermin in Sommerach auf: Die jungen Winzer machen sich viele Gedanken um ihren Beruf und ihre Verantwortung gegenüber Mensch und Natur. Markus Schmachtenberger ist die Nachhaltigkeit wichtig. "Wir dürfen die Böden in unseren Weinbergen nicht kaputt machen", warnt der Vater eines zweijährigen Sohnes. "Wir müssen sie schließlich an die nächste Generation weitergeben."

Gedanken und Ziele, die junge Winzer vor 30 Jahren kaum so formuliert hätten. Entsprechend fasziniert lauscht Weinbaupräsident Steinmann dem Gespräch. "Diese Jugend begeistert mich", gesteht er. "Sie hat verinnerlicht, dass ihr Wohlergehen von der Qualität des Weines abhängt." Steinmann bezeichnet es als eine Bringschuld des Fränkischen Weinbauverbands, diese junge Talente zusammen zu führen und eine Vernetzung zu ermöglichen." "Es ist wichtig, dass sie sich nach den vielen Erfahrungen im Ausland wieder in Franken verwurzeln."

Der Preis als Ansporn


Bei Johannes Zang braucht der Verbandspräsident diesbezüglich keine Angst zu haben. Er will im heimischen Betrieb durchstarten. "Die Auszeichnung ist für mich ein Ansporn, noch mehr zu geben", sagt er . Beste Voraussetzungen, um weitere Erfolge einzufahren.