Gerhard und Maria Berthold aus Reupelsdorf sind seit 60 Jahren verheiratet. „Alle Höhen und Tiefen annehmen“ ist ihr Motto.
Gerhard und Maria Berthold aus Reupelsdorf sind seit 60 Jahren verheiratet. Zu ihrer diamantenen Hochzeit gratulierte Wiesentheids Bürgermeister Werner Knaier besonders gerne, wuchs er doch als Nachbar der Bertholds auf und kennt die Familie von klein auf. Trotz mancher, vor allem gesundheitlicher, Probleme haben sich die Bertholds ihren frohen Mut bewahrt. Über 20 Operationen musste Gerhard Berthold bereits über sich ergehen lassen, zehn Jahre nach der Hochzeit begannen seinen gesundheitlichen Probleme. „Zusammenhalten in guten, wie in schlechten Tagen, alle Höhen und Tiefen annehmen“ gilt für das Paar als Lebensmotto.
Während Gerhard Berthold gebürtiger Reupelsdorfer ist und im elterlichen Hof aufwuchs, später dort mitarbeitete, stammt seine Frau, eine geborene Plobner, aus dem Egerland. Durch die Kriegswirren kam Maria Berthold 1948 über Furth im Wald nach Rüdenhausen, wo ihr Bruder die Arbeits- und damit auch Wohnerlaubnis erhielt. Zu ihm zog Maria Berthold und begann im Gasthof Wolf als Haushaltshilfe. Wenig später wurde sie im Schloss angestellt, lernte alles rund um die Küche und arbeitete dort drei Jahre. Dann führte ihr Weg als Hauswirtschafterin nach Miltenberg.
Kennengelernt hatten sich die beiden da schon beim Tanz im damaligen Gasthaus Reiß in Wiesentheid. Weil Maria Berthold in der Zwischenzeit ihren Führerschein gemacht hatte, konnte sie sonntags mit dem Roller zu ihrem späteren Mann fahren. Ansonsten wurden Briefe geschrieben, um in Kontakt zu bleiben.
Schließlich heirateten die beiden 1956 in der Reupelsdorfer Kirche und zogen in Gerhard Bertholds Anwesen. Dort betrieben sie Landwirtschaft mit Kühen, Schweinen und Ackerbau. Maria Berthold musste nach der frühen Erkrankung ihres Mannes ran und versorgte den Hof bis 1987. Gerhard Berthold arbeitete später noch 20 Jahre bei der Kitzinger Firma Huppmann, ehe er mit 55 Jahren Frührentner wurde. Zeit für Urlaub nahmen sich beide erst spät, meist ging es mit dem Bus oder dem Auto in die Ferne. Bis vor zwei Jahren fuhr Maria Berthold noch regelmäßig zum Treffen in ihre alte Heimat. So lange es ging, war der eigene große Garten Gerhard Bertholds Steckenpferd. Heute verfolgt er täglich die Neuigkeiten in der Zeitung und im Fernsehen und dreht noch seine Runden im Ort, meist mit seinem Sohn, der die Eltern unterstützt. Maria Berthold macht den Haushalt. Zur diamantenen Hochzeit gratulierten die beiden Kinder, zwei Enkel und ein Urenkel. Gefeiert wird am Samstag im Kreis der Familie. Foto: Stöckinger