Frühstück: Schluss mit dem Zeit-Diebstahl?

1 Min
Frühstück: Von Mord, Sex und Sticheleien
Frühstück:     Von Mord, Sex und Sticheleien

In der Kürze liegt die Würze. Das sollte jeder wissen, der seinen Mitmenschen nicht mit unnötigem Gesabbel die Zeit stehlen will. Aber leider läuft's meist anders. Festredner und Kommunalpolitiker können nicht die Klappe halten – nicht rechtzeitig. Eine Erklärung wäre, dass die Wahrheit nur wenige Worte (ein russisches Sprichwort) braucht. Was die ewig langen Politikerreden erklären würde.

In der Kürze liegt die Würze. Das sollte jeder wissen, der seinen Mitmenschen nicht mit unnötigem Gesabbel die Zeit stehlen will. Aber leider läuft's meist anders. Festredner und Kommunalpolitiker können nicht die Klappe halten – nicht rechtzeitig. Eine Erklärung wäre, dass die Wahrheit nur wenige Worte (ein russisches Sprichwort) braucht. Was die ewig langen Politikerreden erklären würde.

Nun wird in Stadt- und Gemeinderäten in der Regel nicht professionell geschwindelt, aber trotzdem viel Zeit ehrenamtlich verschwendet. Ein Beispiel wäre Volkach, wo der Bürgermeister seine – zugegeben große – Sachkenntnis oft bis zur Ermüdung seiner Zuhörer vertieft.

Recht lax geht auch der Kitzinger Stadtrat mit dem Geduldsfaden mancher Mitglieder, aber vor allem der wehrlosen Zuhörer um. Nicht mal im nichtöffentlichen Teil gibt's so was wie Disziplin. In der Regel überzieht die Truppe beim Diskutieren hinter verschlossener Türe: Vor der hängen dann die Rats-Fans fest. Bis zu einer Dreiviertelstunde.

Das zügellose Debattieren soll bald vorbei sein. Der Rat spart beim Reden. Eine Stunde weniger soll künftig fürs Beschließen reichen. Was auch klappen könnte, wenn sich alle an ein paar leichte Regeln halten:

1. Wer sich nicht vorbereitet hat, hält die Klappe.

2. Auch tief schürfende Beiträge, in denen häufiger das Wort Gesamtkonzept vorkommt, lassen sich aufs Wesentliche bringen. Merke: Wer viel quasselt, dem fehlt in der Regel die Substanz.

3. Wer unbedingt was sagen will, was andere Vorredner schon abgelassen haben, darf das gerne tun – in seiner Lieblingskneipe.

4. Das Wichtigste: Nur wer was zu sagen hat, der redet. Das allein würde Kitzinger Sitzungen zeitlich halbieren.

Fazit: Wenn sich die Kitzinger und manche andere Vieldiskutierer an die Tipps halten, wird ein Stadtratsbesuch zum intellektuellen Gewinn – und die Zuhörer sind Zeugen eines Wunders.