Es ist die Nachricht des Jahres. Ach was: des Jahrzehnts. 490 Lichtjahre entfernt haben Wissenschaftler eine zweite Erde entdeckt. Eine neue Erde – mit neuen Chancen. Mit leeren Wartezimmern beim Arzt. Mit sauberen Klos im Zug. Nie wieder Kaputt-Schilder an Zugtoiletten.
Es ist die Nachricht des Jahres. Ach was: des Jahrzehnts. 490 Lichtjahre entfernt haben Wissenschaftler eine zweite Erde entdeckt. Eine neue Erde – mit neuen Chancen. Mit leeren Wartezimmern beim Arzt. Mit sauberen Klos im Zug. Nie wieder Kaputt-Schilder an Zugtoiletten.
Die Zweit-Erde könnte das Paradies sein: Kein nerviges Warten auf das Hochfahren des Computers. Es gäbe verschließbare Verpackungen, die man öffnen kann, ohne sie zu zerstören. Schirme, die bei Wind nicht umklappen. Einkaufswagen ohne Münzenverschlüsse. Klopapier, das nicht reißt.
Das wäre was: Alles auf Neuanfang. Keine neugierigen Nachbarn. Keine zu kleine Schrift in Beipackzetteln. Kein Kabelsalat. Kein Til Schweiger. Und damit auch keine Leute, die Til Schweiger gut finden.
Keine Menschen, die im Supermarkt hinten in der Schlange stehen und losrempeln, sobald eine weitere Kasse öffnet. Um sich dann an der Kasse Zeit zu lassen und jeden Cent einzeln abzuzählen.
Nie wieder Kerne im Kirschkuchen. Warteschlangen – unbekannt. Ebenso Werbung in Spielfilmen. Comedy-Serien im Fernsehen sind unbekannt. Es gäbe keinen heißen Brei, um den man herumreden könnte. Nie wieder Telefonwerbung, die mit Fake-Nummern arbeitet. Fahrkartenautomaten, die nur Kleingeld nehmen, wenn man nur Scheine hat. Oder umgekehrt.
Überall freie Parkplätze. Keine roten Ampeln mehr wie in Kitzingen. Finanzämter? Was ist das? Verfallsdatum – abgeschafft. Nie wieder unfreundliche Busfahrer. Löcher in den Socken gibt es ebenso wenig wie Stechmücken im Schlafzimmer und kalte Füße. Eine Welt ohne Glatteis und blendende Sonne. In der alle leben könnten vom Geld, das sie bei der Arbeit verdienen.
Himmlisch! Dafür kann man schon mal eine längere Anreise in Kauf nehmen.