Konkrete Vorschläge über die Entwicklung von Wiesentheids Ortszentrum konnten die Städteplaner des Planungsbüros Schirmer dem Gemeinderat und vielen interessierten Besuchern der Sitzung am Donnerstag vorlegen.
In einer Feinuntersuchung wurden die Gegebenheiten im Altort aufgenommen, zu dem die Sophienstraße, der Marienplatz, der Säulesmarkt, der Schlossplatz, die Neumannstraße und der Neßtfellplatz gerechnet werden. Laut Johannes Klüpfel wurden in die Erhebungen der Leerstand, die technische Infrastruktur und eine Stellplatzanalyse zu Bestand und Bedarf einbezogen. Potenzial für Stellplätze wurde ermittelt und dabei als neue Parkfläche der rückwärtige Bereich am Neßtfellplatz vorgeschlagen, wo sich im Privatbesitz ein Garten und die Zufahrt zum Schönbornsaal befinden. Dort müssen jedoch erst Verhandlungen mit den Besitzern stattfinden.
Pflastermix vereinheitlichen Mit der Gestaltung von Bereichen mit einheitlicher Pflasterung soll der Innenort zusammenwachsen, wobei die Städteplaner empfahlen, den bisherigen Pflastermix aus unterscheidlichsten Natur- und
Betonsteinen zu vereinheitlichen. Gerade der Schlossplatz mit seinen eindrucksvollen Einzeldenkmälern, soll zum "barocken Schatzkästchen als Zentrum" werden. Die zuführenden Straßen könnten als "grüne Barockstraßen" durch zusätzliche Bäume, Traufbeete und Fasadenbegrünungen lebenswerter gestaltet werden. Klüpfel will zudem am Säulesmarkt den Bach als Erlebnisraum Wasser in die Planung mit einbeziehen und zeigte dazu einige Vorschläge.
Die Bauten sollen dominieren "Wir werden uns mehrere Jahre mit dieser Umgestaltung befassen. Diese Ausarbeitung dient uns als Grundlage", kommentierte Bürgermeister Werner Knaier die Ausführungen.
Auf die konkrete Planung des Neßtfellplatzes ging Architektin Sylvia Haines ein.
Falls es klappen sollte und 14 Stellplätze als Parkfläche im rückwärtigen Bereich des Platzes zur Verfügung stehen, könne der Bereich großzügiger gestaltet werden. Neben einem Baumtor an der Einfahrt von Prichsenstadt aus sieht sie Raum für entweder sechs Bäume oder für vier Bäume plus einem Solitärbaum, "der gerne durch ein rotes Laub herausstechen darf", wie sie sagte. Die Stadtmöbel sollten eher zurückhaltend sein, die Bauten dominierend. Rund um die Bäume könnten die Pflanzscheiben zum Beispiel nach barockem Vorbild mit Buchs eingefasst werden, wie schon am historischen Pfarrhaus.
Um mit den Anwohner nochmals alle Möglichkeiten zu besprechen, lud Bürgermeister Knaier zu einer Diskussionsrunde am 1. August um 19 Uhr ins Rathaus ein.
Bis dahin soll auch die Möglichkeit eines Grunderwerbs geklärt sein, damit baldmöglichst die Ausschreibungen für die Arbeiten am Platz vergeben werden können. Trotzdem gab er zu bedenken: "Wir sollten nicht schnell, schnell bauen, denn am Ende brauchen wir eine Gesamtlösung, damit alles wie aus einem Guss wirkt."