Zu wenig Parkplätze? Vollstationäre Pflege? Bei der Frage der Nachnutzung des Goldenen Löwens als Anlage für Betreutes Wohnen sind noch Fragen offen.
Es schien alles geklärt, doch beim Bau einer Wohnanlage für betreutes Wohnen in der Lindenstraße und der Würzburger Straße hatten manche Stadträte doch noch Bedenken. Vor allem die Frage der Stellplätze müsse geklärt werden, forderte unter anderem Klaus Christof (KIK).
Wo heute das ehemalige Gasthaus "Goldener Löwe" verfällt, da soll künftig eine Anlage für betreutes Wohnen entstehen (wir berichteten). Die Mehrheit des Stadtrates begrüßt diese Entwicklung nach wie vor. "Jede Verbesserung ist dort zu begrüßen", meinte Andreas Moser (CSU) und Franz Böhm (ProKt) sprach von einer hervorragenden Geschichte für Kitzingen.
Stadtbaureferent Thomas Rank (CSU) lobte die Nähe des Projektes zur Innenstadt genau so wie Dr. Brigitte Endres-Paul (SPD). Sie warf allerdings die Frage nach der Parkplatzproblematik auf, die Klaus Christof vertiefte.
Er sprach von einem Bedarf von mindestens 100 Stellplätzen in diesem Bereich, weil ja auch eine Gaststätte in diesem Areal vorgesehen ist und forderte deshalb ein Mitspracherecht der Stadt bei der Planung. Eine Veränderungssperre und ein Bebauungsplan könnten diese Möglichkeit schaffen. Christofs FraktionskollegeThomas Steinruck würde sich außerdem mehr als nur einen einzigen Planentwurf wünschen, der vom Gremium dann auch noch einfach abgenickt wird. Sein Vorschlag: Den Bebauungsplan aufstellen und den Investor bei der Erstellung der Pläne mit ins Boot nehmen. Steinruck würde sich einen modernen Gebäudekomplex wünschen und nicht schon wieder Fachwerk.
Anonymer Investor Dass der Investor nach wie vor anonym ist, behagt Karl-Heinz Schmidt (UsW) nicht.
Auch er sprach von einer verbesserungswürdigen Gestaltung, während sich Andrea Schmidt (ödp) wunderte, dass in der Anlage auch eine vollstationäre Pflege vorgesehen ist. "Dafür haben wir in der Stadt doch gar keinen Bedarf", sagte sie. Das habe eine entsprechende Ermittlung der Daten ergeben.
Trotz aller kritischen Stimmen verabschiedeten die Räte das vorliegende Konzept mit 22 zu 4 Stimmen. Rechtsverbindlich ist das Konzept nicht, es ist lediglich ein Signal für den unbekannten Investor, dass er die Pläne fortführen kann.
OB Siegfried Müller warnte das Gremium, diese Chance nicht durch zu hohe Forderungen zunichte zu machen. "Sonst springt der Investor wieder ab und wir haben an dieser Stelle über Jahre hinweg keine Entwicklung."
Stadtplaner Torsten Fischer informierte, dass eine neue Stellplatz-Satzung gerade vorbereitet wird.
Die 100 benötigten Stellplätze, von denen Christof am Donnerstagabend gesprochen hat, seien allerdings völlig aus der Luft gegriffen. Auch für den Bau einer Tiefgarage in diesem Bereich, wie er am Donnerstagabend andiskutiert wurde, gebe es keinen Hintergrund. Fischer unterstrich die Warnung des OBs: "Wenn wir die Latte unserer Forderungen zu hoch hängen, bekommen wir dort gar keine Nutzung hin."