Bahn kippt Pläne der Stadt

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Die Deutsche Bahn AG will den Kitzinger Bahnhof verkaufen und kippt damit die millionenschweren Pläne der Umgestaltung des Umfelds durch die Stadt Kitzingen.

Klar: Erst mal ist es ein Schock, wenn ein Partner wie die Bahn einen unterschriftsreifen Vertrag zum Müll wirft. Aber die Wut und Enttäuschung muss nicht gleich dazu führen, dass der Kitzinger Stadtrat alle seine Mehrheitsentscheidungen zur Umgestaltung des Bahnhofsumfelds in Frage stellt.

Sicher kann man auf der Fläche an den Kleingärten statt der ebenerdigen 119 Stellplätze ein Parkdeck hinstellen. Allerdings für deutlich mehr Geld als die bisher geschätzten 1,3 Millionen Euro. Und die Pendler werden darauf deutlich länger warten, als für die Einfachlösung geplant.

Trotzdem kann es hier ebenso wenig ein Denkverbot geben wie für den Vorschlag, auf den geplanten Busparkplatz zu verzichten. Allerdings sollte der Stadtrat eines beachten: Nach zehn Jahren Planen sollte wenigstens ein Projekt schnell kommen – ein Parkplatz an den Kleingärten. Beim Rest hat die Stadt Zeit: Bus- und Pendlerparkplatz an der Friedenstraße stehen erst ab 2019 im Finanzplan.

Das ist viel Zeit, um die Bahnhofspläne neu zu überdenken. Und vielleicht einen Plan B in der Schublade zu haben, wenn die Stadt den Bahnhof nicht kaufen kann oder die Bahn wieder irgendeinen Rückwärtssalto macht. Kitzingen muss erst einmal für sich und mit eigenem Grund und Boden planen und beim Rest auf das Prinzip Hoffnung setzen; denn: Wer sich erneut auf die Bahn verlässt, der ist verlassen – und zwar von allen guten Geistern.


Standpunkt

Wer sich auf die Bahn verlässt . . .

Stadtrat braucht neuen Anlauf für Bahnhofspläne

Von unserem Redaktionsmitglied
Harald Meyer

Klar: Erst mal ist es ein Schock, wenn ein Partner wie die Bahn einen unterschriftsreifen Vertrag zum Müll wirft. Aber die Wut und Enttäuschung muss nicht gleich dazu führen, dass der Kitzinger Stadtrat alle seine Mehrheitsentscheidungen zur Umgestaltung des Bahnhofsumfelds in Frage stellt.
Sicher kann man auf der Fläche an den Kleingärten statt der ebenerdigen 119 Stellplätze ein Parkdeck hinstellen. Allerdings für deutlich mehr Geld als die bisher geschätzten 1,3 Millionen Euro. Und die Pendler werden darauf deutlich länger warten, als für die Einfachlösung geplant.
Trotzdem kann es hier ebenso wenig ein Denkverbot geben wie für den Vorschlag, auf den geplanten Busparkplatz  zu verzichten. Allerdings sollte der Stadtrat eines beachten: Nach zehn Jahren Planen sollte wenigstens ein Projekt schnell kommen – ein Parkplatz an den Kleingärten. Beim Rest hat die Stadt Zeit: Bus- und Pendlerparkplatz an der Friedenstraße stehen erst ab 2019 im Finanzplan.
Das ist viel Zeit, um die Bahnhofspläne neu zu überdenken. Und vielleicht einen Plan B in der Schublade zu haben, wenn die Stadt den Bahnhof nicht kaufen kann oder die Bahn wieder irgendeinen Rückwärtssalto macht. Kitzingen muss erst einmal für sich und mit eigenem Grund und Boden planen und beim Rest auf das Prinzip Hoffnung setzen; denn: Wer sich erneut auf die Bahn verlässt, der ist verlassen – und zwar von allen guten Geistern.