Verlauf von neuer Stromtrasse steht fest: Diese Regionen in Oberfranken sind betroffen

1 Min
Für den oberfränkischen Abschnitt der Stromtrasse SüdOstLink steht nun fest, wo die Kabel verlegt werden sollen ...
Baggerschaufel, Sonnenuntergang, Stromtrasse
#248540/colourbox.de (Symbolbild)

Für den oberfränkischen Abschnitt der umstrittenen Stromtrasse SüdOstLink steht nun fest, wo die Kabel verlegt werden sollen. Der Netzbetreiber hat am Montag in Hof den Trassenverlauf und die betroffenen Regionen bekannt gegeben.

Für die einen ist sie ein wichtiger Baustein zur Energiewende, andere fürchten die Auswirkungen auf Mensch und Natur: die geplante Stromtrasse SüdOstLink, die als Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitung Strom vom Norden in den Süden Deutschlands bringen soll.

Seit Montag, 6. Februar 2023, steht fest, wo die "Stromautobahn" in Oberfranken verlaufen wird. Der niederländische Netzbetreiber Tennet mit Deutschland-Sitz im oberfränkischen Bayreuth hat den finalen Trassenvorschlag zwischen Münchenreuth und Marktredwitz veröffentlicht.

55 Kilometer durch Oberfranken: Hier soll die SüdOstLink-Trasse verlaufen

Damit steht für den oberfränkischen Abschnitt der Stromtrasse SüdOstLink fest, wo die Kabel verlegt werden sollen. Konkret geht es um den Verlauf des Erdkabels zwischen Münchenreuth (Landkreis Hof) bis nach Marktredwitz (Landkreis Wunsiedel). Bei der Erarbeitung des 55 Kilometer langen Trassenverlaufs seien hunderte Hinweise aus der Öffentlichkeit berücksichtigt worden, teilte das Unternehmen mit. An 13 Stellen seien alternative Trassenverläufe untersucht worden, um den "günstigsten Verlauf für Menschen, Natur und Umwelt" zu ermitteln.

Die Erdkabel führen demnach vorbei an der Stadt Hof über Regnitzlosau in den Bereich Schwarzenbach an der Saale und schließlich über die Region Kirchenlamitz nach Marktredwitz. Der genau Trassenverlauf ist auf dieser Karte einsehbar.

Tennet werde alle Eigentümerinnen und Eigentümer der betroffenen Grundstücke zu einem persönlichen Gespräch einladen, kündigte das Unternehmen an.

Bundesnetzagentur entscheidet

Die Planfeststellungsunterlagen zum Trassenverlauf sollen im Frühjahr bei der Bundesnetzagentur zur Genehmigung eingereicht werden. Dort soll die finale Entscheidung fallen. Die Unterlagen für die weiteren Planungsabschnitte der Trasse sollen im Lauf des Jahres folgen. Die Pläne für den südlichsten Streckenabschnitt liegen bereits seit vergangenen November bei der Bundesnetzagentur.

SüdOstLink soll weiter durch die Oberpfalz bis nach Landshut in Niederbayern führen und überschüssigen Strom aus dem Nordosten Deutschlands in den Freistaat bringen. 2027 könnte es so weit sein. Tennet betonte, der Strom werde "überwiegend aus Windkraft" gewonnen. Die Stromtrasse ist umstritten, es gab einige Klagen von Kommunen und Grundstückseignern im Zusammenhang mit den Plänen.

Tennet zufolge soll "der SuedOstLink in erster Linie Strom aus Erneuerbaren Energien von Nord- und Ostdeutschland nach Bayern transportieren". Dies sei einerseits nötig, weil im Süden Schritt für Schritt große konventionelle Kraftwerke vom Netz gehen. Andererseits solle Deutschland im Zuge der Energiewende bis 2050 überwiegend mit Strom aus regenerativen Quellen versorgt werden.