Frankens Metaller wollen neue Stellen schaffen

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Hendrik Schmidt von der Firma Kaeser Kompressoren in Coburg greift eine Rotorwelle, um sie für den maschinellen Feinschliff vorzubereiten. Sie ist später wichtiger Bestandteil eines Kompressors. Foto: Ronald Rinklef
Hendrik Schmidt von der Firma Kaeser Kompressoren in Coburg greift eine Rotorwelle, um sie für den maschinellen Feinschliff vorzubereiten. Sie ist später wichtiger Bestandteil eines Kompressors. Foto: Ronald Rinklef
 

In den fränkischen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie soll es heuer erneut einen Zuwachs an Beschäftigung geben.

Die bayerische Metall- und Elektroindustrie (M+E-Industrie) hat im vergangenen Jahr kräftig an Beschäftigten zugelegt. Bayernweit wurden 16 000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Zum Jahresende arbeiteten 825 000 Menschen in der Branche. Laut den Arbeitgeberverbänden VBM und BayME der höchste Stand seit 24 Jahren.
Der Beschäftigungsaufbau war auch in Franken zu spüren. 300 neue Stellen gab es in Unterfranken, 1000 in Oberfranken und sogar 2000 in Mittelfranken.


Mehr als 2016

Und das soll auch heuer so weitergehen, wobei ein Bezirk hervorsticht. "Entgegen dem bayerischen Trend plant Oberfranken nochmals mehr Einstellungen", berichtete gestern Hanns-Peter Ohl, VBM/BayME-Vorstandsvorsitzender der Region Oberfranken-Ost. 1200 neue Stellen sollen hier in diesem Jahr geschaffen werden. In Mittel- und Unterfranken ist dagegen zwar erneut ein Zuwachs geplant, allerdings fällt dieser mit 1500 beziehungsweise mit 200 Stellen niedriger aus als im vergangenen Jahr.


Vorsicht bei den Erwartungen

Aktuell stufen laut dem Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage die M+E-Unternehmen überall in Franken die Lage als gut ein, wobei die Bewertung des Auslandsgeschäfts noch positiver ausfiel als für die Geschäfte im Inland.
Bei den Erwartungen sind die Firmen dagegen zurückhaltend, vor allem was das Inlandsgeschäft angeht. Sowohl in Ober- als auch in Unterfranken gehen rund 90 Prozent von einer gleich bleibenden Lage aus. In Mittelfranken sind es etwas weniger. "Die Unternehmen sind äußerst vorsichtig", sagte Ohl. "Wenn man nicht abschätzen kann, wie es in der Zukunft weitergeht, geht man davon aus, dass alles so bleibt wie bisher."


Oberfranken zurückhaltend

Kräftig investieren wollen die Unternehmen in Unterfranken. Der Saldo fürs Inland ist hier mit plus 56,5 Prozentpunkten deutlich aufwärts gerichtet. Die Investitionspläne für die Auslandsstandorte sind laut Ingrid Hunger, VBM/BayME-Vorstandsvorsitzende der Region Main und Spessart, noch expansiver. Hier habe die Konjunkturumfrage einen Saldo von 65,2 Punkten ergeben. Auch in Mittelfranken ist dieser Trend zu Investitionen, nicht nur an den Auslandsstandorten, zu spüren. Erheblich moderater fallen hingegen die Investitionspläne in Oberfranken aus. Nur knapp sechs Prozent der Firmen wollen hier die Investitionen im Inland erhöhen, knapp drei Prozent wollen sie zurückfahren. "Die Investitionspläne an den Auslandsstandorten fallen mit einem Saldo von rund vier Prozentpunkten dabei ähnlich aus wie im Inland", berichtete Ohl.


Forschung auch im Ausland

An den Auslandsstandorten würde fast ein Fünftel der neuen Stellen im Vertrieb entstehen, sagte der Regionsvorsitzende. Aber auch Forschung und Entwicklung würden dort betrieben. "Immerhin fast jeder zehnte neue Arbeitsplatz wird im F+E-Bereich geschaffen", berichtete Ohl. Das könne bedeuten, dass die Unternehmen künftig stärker im Ausland produzieren wollen.