Die Heimaufsicht in Haßfurt hatte für die Seniorenresidenz in Gleusdorf - wieder - einen Aufnahmestopp verfügt, wie jetzt bekannt wurde.
Wie jetzt erst bekannt wurde, haben Beamte der Kriminalpolizei eine zweite Hausdurchsuchung in Schloss
Gleusdorf durchgeführt und Vertreter des Landratsamtes in Haßfurt wegen fehlender Fachkräfte einen Aufnahmestopp verfügt.
Der wurde nun gelockert, weil die Fachkraftquote nun erfüllt wird. So gibt es wieder einen Pflegedienstleiter, dessen Vorgänger im Rahmen der Ermittlungen in Untersuchungshaft gekommen war, sich aktuell aber wieder auf freiem Fuß befindet.
Den Pflegeskandal in Schloss Gleusdorf greift das Bayerische Fernsehen in der Live-Sendung "Jetzt red i" am Mittwoch, 26. Juli, in Oberaurach auf. Mit dabei: Gesundheitsministerin Melanie Huml und FT-Redakteur Ralf Kestel.
Die Heimaufsicht am Landratsamt Haßberge hatte im Zuge der Berichterstattung über die Pflegemängel in der Seniorenresidenz einen Aufnahmestopp verfügt. Dadurch hatte sich die Zahl der Betreuten auf zuletzt 60 Heimbewohner verringert. In früheren Zeit waren bis zu 130 psychisch oder dement Kranke verzeichnet.
Aufnahmestopps hat es in früheren Jahren schon gegeben, wie in internen Protokollen der Heimleitung nachzulesen ist. Den aktuellen Stopp hat das Landratsamt Haßberge nun wieder gelockert, damit "in enger Absprache" mit der Behörde wieder Leute aufgenommen werden können, wie Landratsamtssprecher Thomas Albert mitteilte.
Er benannte auch den Grund, weswegen zwischenzeitlich keine Aufnahmen mehr erfolgen durften: Die Fachkraftquote war nicht eingehalten worden, ist bei den mehrfachen Kontrollen seit den Enthüllungen unserer Zeitung im September 2016 aufgefallen.
Eine Fachkraft-Stelle wurde ganz neu besetzt: Seit 1. Juni gibt es wieder einen Pflegedienstleiter, bestätigte Albert entsprechende Informationen aus dem Heim. Die Stelle war seit 24. November vakant, da der frühere Pflegedienstleiter festgenommen worden war. Ein Bestandteil seiner Haftentlassung besagt, dass er das Schloss nicht betreten und keinen Kontakt zu Beteiligten aufnehmen darf.
Auch wurde noch bekannt, dass die Kripo eine zweite Hausdurchsuchung im Schloss durchgeführt hat. Wenig spektakulär: "Wir wussten, nach was und wo wir suchen müssen", sagte einer der Ermittler.