Wasser von unten und von oben

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Es gibt kein schlechtes Wetter: Bei dem Seefest der Sportangler in Ziegelanger konnte man sich gut gewandet richtig amüsieren. Fotos: Brigitte Krause
Es gibt kein schlechtes Wetter: Bei dem Seefest der Sportangler in Ziegelanger konnte man sich gut gewandet richtig amüsieren.  Fotos: Brigitte Krause
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Feste am Donnerstag fielen oft ins Wasser. Keines aber so gelungen wie das Seefest der Sportangler in Ziegelanger.

Fischfeste haben an Christi Himmelfahrt Tradition, war das geheime Erkennungszeichen der Christen einst im Römischen Reich doch der Fisch. Wahrscheinlich nirgends sonst konnte man am Donnerstag so seinen Fisch essen, wie in dem Zeiler Stadtteil Ziegelanger: Nebenan ein herrliches Seepanorama vor den Weinbergen, von oben der Regen, unten das nasse Gras und dazwischen eine Forelle aus der belle cuisine Angler.

Die Sportangler sind eine kleine Gemeinde, die allerdings nachhaltigen Eindruck macht. Trotz strömenden Regens bekamen sie ihre liebevoll eingelegten und dann panierten oder geräucherten Forellen an Mann, die Kuchenkunstwerke schmolzen auch dahin. Hunderte pilgerten zum Vereinsgelände jenseits der B26.


Sie stecken Arbeit rein, und das merken die Gäste

Vorsitzende Isolde Ott erzählte, dass fünf Frauen und drei Männer ein paar Stunden Kartoffeln für den Kartoffelsalat geschält haben. Warum es sich nicht leicht machen und Kartoffelsalat fertig kaufen? Isolde Ott verzog ein bisschen das Gesicht "Wir haben vorher durchprobiert ... aber des schmeckt uns nicht." Alles Handarbeit, genau wie der Spezialsud nach Geheimrezept von Ehemann und Gewässerwart Udo Ott. Jede Forelle, ob später geräuchert oder gebraten, kam für eine Nacht da rein. Trockentupfen und Panieren, das übernahmen Dora Esslinger und Thomas Wöhrl.

Der 1983 gegründete Verein hat 70 Mitglieder. Einmal im Jahr, beim Seefest (und bei den Arbeiteinsätzen etwa nach Hochwasser) helfen alle zusammen. Auch diesmal waren 35 Helfer da. Selbst die Buben lieffen über den Platz, den Teller in der Hand, und riefen die Essensnummer aus. Hier wird das Essen an den Tisch gebracht!

Darauf ist Udo Ott stolz, genau wie auf seine Sammlung. "Seit '83 hab ich für jedes Jahr einen Ordner. Tausende Bilder. Und alle zwei Jahre entsteht über ein Video. - Des macht Arbeit, aber da bin ich auch stolz drauf!" Und während hinten Kassier Klaus Heilmann Wasser zum Abspülen am Kohleofen kochte, erhielt der kleinste Angler am Kuchenstand seine Mahlzeit von Mama Sabine Körber. Neun Wochen zählt Enkel Fabian Ott, und auch sein Aufwachsen am See wird genauso über die Jahre dokumentiert, wie einst das seines Papas.