An der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung in Haßfurt haben die 20 Absolventen ihre Prüfungen abgeschlossen. Die Lehrer sind angetan vom Engagement und dem Können der jungen Leute. Sie alle werden wohl bestehen.
"Ich bin heute sehr zufrieden", sagt Judith Lang lächelnd und Edeltrud Spiegel strahlt. Spiegel ist die Leiterin der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung, an der in dieser Woche die letzten Abschlussprüfungen stattfanden. Judith Lang ist die Prüfungsausschussvorsitzende und von den 20 Absolventen beeindruckt. Ruhig und gelassen, mit hervorragendem Zeitmanagement erfüllten die 19 jungen Damen und ein junger Mann die gestellten Aufgaben.
Das Berufsbild "Assistent für Ernährung und Versorgung" dürfen sie sich nennen nach der Schulausbildung in Haßfurt, außerdem konnten sie zahlreiche Zusatz-Qualifikationen erwerben, beispielsweise die Befähigung als Tagesmutter. "Viele haben einen Ausbildungsplatz und einige unserer besonders Guten gehen auf die Fachakademie nach Triesdorf oder auf die Dorfhelferinnen-Schule", erklärt Spiegel.
Die Theorie haben sie alle schon hinter sich gebracht, ihr gesammeltes Wissen hingeschrieben, dann ging es an die Praxis. "Reinigen von Haushaltskleingeräten" gehört ebenso dazu wie die Gestaltung eines Gutscheins, die Wäschepflege oder eine Reinigungsaufgabe. Und auf einem frisch gewischten Boden muss im öffentlichen Raum auch das gelbe Warnschild aufgestellt werden.
Die Prüfungsaufgaben Sehr umfassend dann die Prüfung in der Küche. Tisch dekorieren und decken, dann ein dreigängiges Abendessen für sechs Personen. Vorgegebene Beilage: handgemachte Spätzle. Zum Nachtisch Muffins, von denen ein Teil als Vorrat für den nächsten Tag dienen soll. Ganz nebenbei ist eine Achtjährige zu betreuen und in die Küchenarbeit einzubeziehen - das war die Aufgabe von Jana Bräuter. Die nimmt es gelassen und geht gut organisiert ans Werk.
Nebenan füllt Luisa Firmbach Blätterteigtaschen und beantwortet die Fragen von Judith Lang - die Prüfungsausschussvorsitzende spielt die Praktikantin, die zur Aufgabe gehört.
Spezielles Fach "Betreuung ist ein eigenes Fach in unseren Berufsfachschulen", erklärt Firmbach. "Das bezieht sich auf Kinder ebenso wie auf Senioren oder kranke Menschen". Leider sei die umfangreiche Qualifikation, die die frühere "Hauswirtschaftsschule" heute vermittelt, noch nicht allgemein bekannt, bedauert die erfahrene Hauswirtschaftsmeisterin. "Unsere Absolventinnen sind keine Pflegerinnen, aber hervorragende Betreuerinnen gerade für Senioren", betont sie. Edeltrud Spiegel ist überzeugt, dass alle ihre Schülerinnen bestanden haben, denn sie haben nicht nur zur Prüfung, sondern auch in der Vorbereitung konzentriert gearbeitet.
Sie kennen Allergene, den Wert regionaler und saisonaler Lebensmittel, die Wirkung unterschiedlicher Reinigungschemikalien, sie können mit Kleinkindern ebenso umgehen wie mit Senioren, sie wissen, wie man vegan oder für Diabetiker kocht und sie können das auch entsprechend präsentieren. "Viele von ihnen haben während ihrer Zeit bei uns eine beachtliche Entwicklung gemacht, viel Selbstvertrauen gewonnen und sie werden sicher einen guten beruflichen Weg einschlagen", meint Edeltrud Spiegel.