Verwaltungs-Chef regt sich über Zeitungsbericht auf

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Dieser Passus findet sich in einem mehrseitigen Aktenvermerk des Landratsamtes, der unserer Redaktion vorliegt, und die Zweifel der Kommunalaufsicht an der Vorgehensweise der VG Hofheim belegt. Repro: FT
Dieser Passus findet sich in einem mehrseitigen Aktenvermerk des Landratsamtes, der unserer Redaktion vorliegt, und die Zweifel der Kommunalaufsicht an der Vorgehensweise der VG Hofheim belegt. Repro: FT

Im Marktgemeinderat von Burgpreppach störte sich der Chef der Hofheimer Verwaltung, Andreas Dellert, an einem Zeitungsartikel aus dem Fränkischen Tag. Dessen Inhalt beruhte aber nachweislich auf stichhaltigen Fakten.

Er soll sich richtiggehend in Rage geredet haben, berichten Teilnehmer an der Marktgemeinderatssitzung am Montagabend im Burgpreppacher Rathaus . Gemeint ist der Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Hofheim, Andreas Dellert, der sich über einen FT-Bericht mokierte.

Als "bodenlose Frechheit" empfand der Beamte die Feststellung, wonach seine Verwaltung wegen der Berechnung der Kanalgebühren von Bürgermeister Karlheinz Denninger (Gemeinwohl) von der Kommunalaufsicht am Landratsamt gerüffelt worden sei. Dellert wies den Vorwurf, eine Rüge aus dem Landratsamt erhalten zu haben, brüsk zurück. Die erhobenen Vorwürfe seien "frei aus der Luft gegriffen".

Er bezog sich auf einen FT-Bericht vom 12. August, in dem die aktuellen Entwicklungen in "Fall Denninger" aufgezeigt wurden. Recherchen unserer Zeitung nach einer Versteigerung hatten aufgedeckt, dass das Anwesen des Bürgermeisters - trotz mehrfacher gegenteiliger Beteuerungen Denningers - nicht ans öffentliche Kanalnetz angeschlossen ist.

Auch bei den Gebührenzahlungen gibt es Ungereimtheiten, die zwischenzeitlich auch das Landratsamt beschäftigten.

Dazu liegt unserer Redaktion eine interne Aktennotiz (Aktenzeichen: I/2-027/1) für Landrat Rudolf Handwerker (CSU) vor (siehe Abbildung oben). Die Echtheit des Dokumentes wurde von der Behörde bestätigt.

Eine Strafanzeige gegen Denninger, die bei der Staatsanwaltschaft in Bamberg eingegangen war, stammte ebenfalls aus dem Landratsamt, wie Oberstaatsanwalt Bernd Lieb unserer Zeitung bestätigte. Dabei geht es um das unerlaubte Einleiten von Abwässern in öffentliche Gewässer.

Laut dem Chef der Bamberger Behörde, Leitendem Oberstaatsanwalt Bardo Backert, laufen die Ermittlungen noch, da eine fachliche Beurteilung des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen abgewartet wird. Bürgermeister Denninger selbst hat dazu im Marktgemeinderat erklärt, dass er dem Ausgang des Verfahrens voller Gelassenheit entgegen sehe und höchstens mit einer Ordnungswidrigkeit rechne.