Verschlusssache: WC am Friedhof

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Die Toilette (Tür links) am Leichenhaus im Friedhof Ebern ist in der Regel verschlossen. Das sorgt mitunter für Unmut bei Besuchern des Friedhofes. Foto: Helmut Will
Die Toilette (Tür links) am Leichenhaus im Friedhof Ebern ist in der Regel verschlossen. Das sorgt mitunter für Unmut bei Besuchern des Friedhofes.  Foto: Helmut Will
Annelore Ebert
Annelore Ebert
 

In Ebern murren Bürger, weil sie die Toilette am Leichenhaus des Friedhofes in der Regel abgeschlossen vorfinden, wenn's mal pressiert.

"Wenn du was erfahren möchtest, muss du ins Wirtshaus gehen", lautet eine alte Reporterweisheit. In diesem Fall war es kein Wirtshaus, sondern eine Weinstube in Ebern. Dort diskutierten Besucher darüber, warum die Toilettenanlage am städtischen Friedhof nicht öffentlich zugänglich ist.


Kein Verständnis

Wie aus dem Gespräch deutlich wurde, sorgt der Umstand, dass die Toilette am Leichenhaus im Friedhof Ebern in der Regel versperrt ist, häufig für Unverständnis unter Friedhofsbesuchern.
Vor allem ältere Menschen, die am Friedhof Gräber aufsuchen und die Grabstätten herrichten, würden es gerne sehen, wenn die Toilettenanlage offen wäre, sagte einer der Gesprächspartner. Darüber müsste man bei der Stadt nachdenken und das Thema sollte "angestoßen" werden, war die einhellige Meinung.
Gesagt getan: Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) bedauert auf Anfrage, dass das WC am Friedhof sehr häufig verschmutzt hinterlassen wurde. "Deswegen haben wir es geschlossen, und es wird nur bei Beerdigungen oder wenn Mitarbeiter des Bauhofes vor Ort sind für die Allgemeinheit geöffnet", teilte er mit. Weitere Aussagen, ob sich die Stadtverwaltung eine andere Regelung vorstellen könnte, kamen vom Bürgermeister nicht.


Stundenlange Arbeiten am Grab

Am Samstagvormittag war die 64-jährige Annelore Ebert aus Ebern auf dem Friedhof unterwegs. Sie bestätigt, dass die unzugängliche Toilette oftmals unter den Leuten, die den Friedhof besuchen, Gesprächsthema sei. "Man ist ja schon mal häufiger mit Grabpflege beschäftigt, die von einer bis zu drei Stunden dauert, und da wäre es schon von Vorteil, wenn man mal auf die Toilette könnte", sagt Annelore Ebert. Sie glaubt auch zu wissen, warum die Toilette versperrt ist. "Da ist wohl mal was vorgekommen und es wurde etwas beschädigt", sagt sie: "Deshalb sollte man aber nicht einfach zusperren."

So etwas passiere bedauerlicher Weise auch in anderen öffentlich zugänglichen WCs oder Einrichtungen. Annelore Ebert jedenfalls ist dafür, dass die Toilette offen sein sollte. "Das ist nicht nur meine Meinung, sondern die vieler, mit denen ich mich darüber unterhalten habe", sagt die 64-Jährige.