Urlaub wird Sonntagnacht nach 22 Uhr gebucht

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Zimmervermieter aus Ebern und Umgebung informierte Magdalena Lexa über eine neue Form der Internet-Buchung. Foto: Ralf Kestel
Zimmervermieter aus Ebern und Umgebung informierte Magdalena Lexa über eine neue Form der Internet-Buchung. Foto: Ralf Kestel
Magdalena Lexa bei ihren Erklärungen.
Magdalena Lexa bei ihren Erklärungen.
 

Der Tourismusverband Haßberge schließt sich einem Internetsystem an, das mehrere Kanäle kombiniert und rund um die Uhr zur Verfügung steht.

In der letzten Juli-Woche hätte auch dieses Instrument nicht geholfen: Denn während der Festivalwoche in Schloss Eyrichshof sind freie Übernachtungskapazitäten in der Region Ebern kaum mehr zu finden. Zumindest erging es Rainhard Fendrich so, als seine Agentur kurzfristig für Band und Crew buchen wollte. Keine Chance.

Dass es auch während des Rest des Jahres zu ähnlich guten Auslastungsquoten kommt, strebt Susanne Volkheimer, die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Haßberge, an. Ein Instrument, um quasi weltweit auf Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen aufmerksam zu machen, hat sie in Zusammenarbeit mit einer Tochtergesellschaft des Tourismusverbandes Ostbayern ins Leben gerufen, das in wenigen Wochen in Betrieb gehen soll: ein Onlinebuchungssystem, das große, weltweite Anbieter, die private Homepage wie auch die Tourist-Info Haßberge miteinander vernetzt. Gästezuwachs durch Präsenz auf vielen Portalen, lautet das Erfolgsrezept, das Volkheimer und Magdalena Lexa vom Anbieter aus Regensburg am Montag und Dienstag in vier Informationsveranstaltungen den Inhabern von Übernachtungsquartieren vorstellten.

Das System bietet viele Vorteile: Erreichbarkeit rund um die Uhr, gute Übersicht über Verfügbarkeit und Preise.
Der Trend zur Zimmerbuchung übers Internet ist unstrittig, wie Magdalena Lexa aus diversen Statistiken herauslas. "Bei Reisen von mehr als fünf Tagen erfolgen 60 Prozent aller Buchungen auf diesem Kanal. Die Nachfrage ist weit höher als durch Anfragen per Telefon oder E-mail."

Und Analysen ergäben, dass Buchungen nach neunstündigem Surfen am häufigsten Sonntagnacht nach 22 Uhr vorgenommen werden. "Wer von Ihnen ist da erreichbar? Also scheiden Sie als potenzieller Gastgeber aus, wenn Sie noch so toll sind, aber diesen Zug verpassen."

Gut fand, Jürgen Stahl, der schon über Online-Buchungs-Erfahrung verfügt, dass die Daten für die verschiedenen Vertriebskanäle zentral über eine Stelle eingepflegt werden.

Und die Kosten? Die Provision je Buchung liegt laut Magdalena Lexa bei 12 oder 15 Prozent des Gesamtpreises, wie bei den bekannten Portalen sowieso schon. "Erfolgt eine Buchung über ihre eigene Homepage berechnen wir einmalig 2,90 Euro an Arbeitsgebühr."

Aktuell gehen bei der Zentrale in Regensburg 4000 bis 5000 Buchungen im Monat ein. "Über unsere Kanäle erreichen Sie viel mehr Leute, als wenn sie ein Schild "Zimmer frei" vor die Tür stellen oder ins Fenster hängen", warb die stellvertretende Geschäftsführerin.