Traumhafte Tour durch Fernost

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Radeln im Reich der Mitte: Die chinesischen Nationalflagge ist auch als Rote Fahne bekannt. Fotos: Manferd Wagner
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Wie vor hunderten von Jahren werden die Kühe und Ochsen zur Feldarbeit eingespannt.
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Für leuchtende Kinderaugen sorgt das weltberühmte Wasserpuppentheater in Hanoi.
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Weiß gilt in China als Farbe der Trauer - wie hier bei einer Beerdigung.
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Rudertechnik: Vietnamesen beherrschen auch das Rudern mit ihren Füßen.
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Frühmorgens läuft diese Frau durch eine vietnamesische Kleinstadt, um ihr frisches Gemüse an den Mann zu bringen.
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Überall werden frisch geerntete Kokosnüsse angeboten.
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Überall waren die Radler aus Deutschland ein beliebtes Fotomotiv!
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Mit einem Motorrad lässt sich so ziemlich alles transportieren. In Vietnam bieten zahlreiche Lokale auch Hundefleisch an.
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Die Jackfrucht ist ein Schwergewicht. Sie gilt als größte Obstsorte der Welt.
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Lasset die Kindlein zu mir kommen - dieses Zitat aus der Bibel könnte auch für diesen Buddha gelten.
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Sein Geist schwebt über dem Volk: Ho Chi Minh gilt als Nationalheld Vietnams.
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Zum Reinbeißen. Überall an Straßenständen werden leckere Gerichte angeboten.
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Wenn man bloß wüsste, wovor hier gewarnt wird...
Wenn man bloß wüsste, wovor hier gewarnt wird...
 
Tempel der Ziegen: Niemand stört sich daran, dass die Tiere das Heiligtum in Beschlag nehmen.
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Kein Partyboot! Für den Vietnamesen ist der Kahn vielmehr Arbeitsplatz und Wohnung zugleich.
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Gar nicht so einfach, wenn man zur Nudelsuppe nur Essstäbchen kriegt!
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Märchenhaft. Die Karstlandschaft im Südwesten Chinas entführt in eine andere Welt.
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Die weltberühmte Ha-Long-Bucht Fotos: Manfred Wagner
Die weltberühmte Ha-Long-Bucht Fotos: Manfred Wagner
 

Das Königsberger Ehepaar Wagner strampelte zwei Monate lang durch den Südwesten Chinas und den Norden Vietnams.

Abseits von ausgetretenen touristischen Elefantenpfaden radelte das Ehepaar Inge und Manfred Wagner aus Königsberg-Holzhausen fast zwei Monate lang durch den Südwesten Chinas und den Norden Vietnams. Die Eindrücke sind ungeheuer vielfältig: Eine durch und durch gastfreundliche Bevölkerung, äußerst günstige Preise für Übernachtungen und Verpflegung, völlig neue kulinarische Erfahrungen sowie grandiose und geradezu märchenhafte Landschaften prägten die einige tausend Kilometer lange Reise.

Sie endete in Vietnams Hauptstadt Hanoi, wo die Reisenden das berühmte Wasserpuppentheater aufsuchten und dem friedlich in seinem gläsernen Sarg vor sich hinschlummernden Ho Chi Minh einen Besuch abstatteten.
Wie üblich war auch diese Radtour die Fortsetzung einer frühere, berichtet Manfred Wagner, ein wahrer Radfahr-Globetrotter.
Auf diese Weise haben die Biker aus den Haßbergen ein Streckennetz von vielen Tausenden Kilometer hinter sich gebracht. "Ganz allgemein lässt sich sagen, dass man auf einem Drahtesel in Südostasien auch ohne spezielle Sprachkenntnisse und trotz fehlender Radwege prima zurechtkommt", bilanziert unser freie Mitarbeiter. Entgegen der etwa in Reiseführern vertretenen Meinung berichtetet das Ehepaar, dass sich die Lkw- und Busfahrer in aller Regel rücksichtsvoll verhalten: "Wie in jedem anderen Land gilt es, vorsichtig zu sein - aber Angst muss man nicht haben."


Nudelsuppe mit Essstäbchen

Für Mitteleuropäer ungewohnt ist das, was man isst und ebenso, wie man isst. Von touristischen Zentren abgesehen werden allerorten Essstäbchen benutzt - auch für die obligatorische Nudelsuppe, die es überall zum Frühstück gibt. Und auf den Tisch kommt - vor allem bei den fast durchwegs schlanken Vietnamesen - im Prinzip alles, was essbar, also nicht giftig ist. Zwar gibt es überwiegend Fleischsorten wie Schwein, Huhn oder Ente, aber mitunter bereichern auch Schlangen, Schildkröten, Frösche, Bisamratten, Seidenraupen oder Hunde die Speisekarte.

Zufällig konnten die Wagners sogar eine Hunde-Schlachtung beobachten. Ganz ähnlich wie bei einem Schwein wird das getötete Tier gebrüht und anschließend abgeflammt, bevor man es ausnimmt.


Über den Freundschaftspass

Über den sogenannten Freundschaftspass radelten sie von China nach Vietnam. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern war über Jahrtausende von tiefem Misstrauen und offener Feindschaft geprägt. Erst durch den gemeinsamen Feind im Vietnamkrieg, die Amerikaner, verbesserten sich die Beziehungen.


Nationalheld bleibt unvergessen

Heute begegnen die Vietnamesen Besuchern aus dem Westen herzlich und offen - und das, obwohl der grausame Krieg gerade mal 40 Jahre vorbei ist. Etliche Religionen, darunter auch das Christentum, leben in friedlicher Koexistenz miteinander. Doch Ho Chi Minh ist der unumstrittene Nationalheld. Laut Manfred Wagner genießt er "nach wie vor höchste Verehrung, was man auf zahlreichen Plakaten im ganzen Land unschwer erkennt".


Kulissen wie im Märchen

Über weite Strecken bot die Landschaft und Natur eine geradezu märchenhafte Kulisse. Die seit jeher von chinesischen Dichtern und Philosophen umschwärmte Karstlandschaft wirkt wie eine Ansammlung von unzähligen Kamelhöckern. Manche spitz-oder rundkegelig, andere wie abgeschnitten entführen sie die Menschen in eine andere Welt. Dazwischen haben die Bauern meist mit Reis bepflanzte Terrassenfelder angelegt.
Natürlich steuerten die Königsberger auch die weltberühmte Ha-Long-Bucht an. Mit ihren gigantischen Felsformationen mutet sie an wie eine auf unerklärliche Weise geflutete Hochgebirgslandschaft.


Im Verkehrschaos von Hanoi

Obwohl auf dem Land nach wie vor viel mit dem Wasserbüffel gearbeitet wird, ist der technische Fortschritt unübersehbar. Jedermann besitzt ein modernes Handy und der Elektroroller hat in Chinas Städten das Fahrrad als Massen-Verkehrsmittel abgelöst. Doch das chaotische Verkehrsgewühl in Hanois Zentrum ist nichts für schwache Nerven, wie die Wagners im Nachhinein bekennen. Mit ihren voll bepackten Rädern bahnten sich die erfahrenen Weltenbummler ihren Weg durch den Großstadtdschungel. In absehbarer Zeit wollen sie ihre Tour fortsetzen - natürlich auf ihren Stahlrössern!