THW Haßberge erlebt arbeitsreiches Jahr

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Kräftig wurde angepackt: Das Technische Hilfswerk half beim Einrichten etlicher Notunterkünfte für Flüchtlinge, wie hier in Gleisenau. Foto: Moni Göhr/Landratsamt Haßberge
Kräftig wurde angepackt: Das Technische Hilfswerk half beim Einrichten etlicher Notunterkünfte für Flüchtlinge, wie hier in Gleisenau. Foto: Moni Göhr/Landratsamt Haßberge
Insgesamt fast 20 0000 ehrenamtliche Stunden leisteten die aktiven Helfer des THW-Ortsverbandes Haßfurt. Besonders langjährige und verdiente wurden bei der Weihnachtsfeier durch den Geschäftsstellenleiter Curd Mohr (5. von rechts) und den Ortsbeauftragten Christian Günter (rechts) geehrt.
Insgesamt fast 20 0000 ehrenamtliche Stunden leisteten die aktiven Helfer des THW-Ortsverbandes Haßfurt. Besonders langjährige und verdiente wurden bei der Weihnachtsfeier durch den Geschäftsstellenleiter Curd Mohr (5. von rechts) und den Ortsbeauftragten Christian Günter (rechts) geehrt.
 

Das Technische Hilfswerk im Kreis Haßberge war in den letzten zwölf Monaten vielbeschäftigt. Fast 20 000 Stunden kamen zusammen - ehrenamtlich wohlgemerkt.

Der G7-Gipfel, die Einrichtung von Unterkünften für Flüchtlinge und ein Sommersturm, das waren die wichtigsten Einsatzfelder des Ortsverbands Haßfurt des Technischen Hilfswerks (THW). Dazu kamen zahlreiche Brände und Unfälle, bei denen das THW mindestens beratend eingesetzt war. Die Bilanz eines bewegten Jahres legte der Ortsbeauftragte Christian Günter bei der Jahres-Abschluss-Veranstaltung in der Unterkunft in Haßfurt vor.


Immer wieder Unwetter

19 790 Stunden leisteten die ehrenamtlichen THW-Helfer seit der Weihnachtsfeier 2014. Die Warnung vor einem Starkregen holte die Helfer schon am 9. Januar wieder nach Haßfurt, denn die Sandsack-Reserven mussten um 2000 Säcke aufgestockt werden. Das Wetter rief das THW mehrfach auf den Plan.
Im März wie auch im Sommer gab es Einsätze wegen starken Windes, einmal drohten am Eurorastpark große Werbetafeln abzustürzen, im Juli dann waren massive Sturmschäden zu beseitigen.


Wie im Bilderbuch

"Bilderbuchmäßig" sei die Bergung eines abgestürzten Tragschraubers, eines so genannten Gyrokopters, in Kraisdorf abgelaufen, so Christian Günther. Die hohe Kompetenz der THW-Helfer aus Haßfurt sei weitum bekannt, so wurden Fachleute aus Haßfurt angefordert, um in Erding eine Erstaufnahme-Einrichtung aufzubauen, aber auch, als bei einem Brauerei-Brand in Gaustadt Fahrer für ein Bergefahrzeug benötigt wurden, die auch unter schwerem Atemschutz fahren können.
Umfangreiche Ausrüstung wurde für den G7-Gipfel zur Verfügung gestellt. Aus Haßfurt wurde zwar kein Personal benötigt, doch auch das Kommissionieren und Transportieren des Materials und die Rückführung benötigten allerhand Zeit. Mehrfach waren Logistik, Material und Manpower des THW gefragt, als es galt, Flüchtlingsunterkünfte auch im Landkreis Haßberge einzurichten. Da ein Großteil dieser Einsätze in den August fiel, dankte Christian Günther besonders seinem Stellvertreter Jonas Schierling, der ihn während dieser Zeit vertrat.


Fortbildung ist wichtig

Seine Anerkennung galt allen rund 60 Helfern des Ortsvereins Haßfurt, aber auch den Angehörigen für ihr Verständnis und den Arbeitgebern für die Freistellung.
Um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden, absolvierten die Helfer auch immer wieder Lehrgänge und Ausbildungen, was ebenfalls Freizeit kostet. Haßfurter Helfer machten die Ausbildung zum Gruppenführer, zum Ausbilder Digitalfunk, als Bootsführer oder Schweißer. Durchschnittlich leisten die Aktiven in den THW-Verbänden in Deutschland 224 Stunden im Jahr, in Haßfurt waren es im zurückliegenden Jahr 247. Am meisten im Einsatz war Maximilian Schnös mit 769 Stunden.
Voll des Lobes war Geschäftsführer Curd Mohr. "Dieses Jahr war ganz, ganz großes Kino, das war tätige humanitäre Hilfe", dankte er den Helfern. Er stellte auch fest, dass "das System Integrierte Leitstelle" funktioniert, das THW sei mittlerweile fester Bestandteil der Alarmierungskette. Das zeigten die zahlreichen Einsätze der Fachberater, auch wenn sich dann kein weiterer Einsatz des THW nötig wurde. Die hohe Einsatzdichte in diesem Jahr habe aber auch gezeigt, dass auch das best organisierte Ehrenamt an Grenzen stößt. Auch er dankte den Arbeitgebern für ihr großes Verständnis.
Nicht nur ideell, auch materiell wurde das THW Haßfurt unterstützt. Dabei galt der Dank nicht nur heimischen Firmen. Unbezahlbar wären für das THW die beiden Aggregate gewesen, die vom Stadtwerk Haßfurt "gesponsert" wurden. Die Aggregate waren "Hochwasseropfer". Weil das Stadtwerk die Ersatzteile übernahm und die Elektriker unter den THW-Helfern ungezählte Stunden investierten, um die Aggregate zu zerlegen, zu reinigen und neu zusammen zu bauen. Beide Aggregate laufen nun einwandfrei, so Schierling.


Die treuen Helfer

Im Rahmen der Weihnachtsfeier werden auch immer langjährige Aktive ausgezeichnet.Das waren für zehn Jahre: Michael Friedrich, Johannes Wittauer, Hubert Steigmeier, Jörg Rottenberg, Maximilian Schnös, Thomas Knötner und Fabian Neeb. Für 25 Jahre ging die Urkunde an Nico Will und für 30 Jahre an Andre Borschert.
Eine besondere Auszeichnung für den G7-Einsatz erhielten Peter Friedrich, Matthias Brochloß-Gerner, Matthias Viernekes, Hubert Steigmeier, Mike Seidel, Jonas Schierling, Martin Orth, Martin Mittelstädt, Manuel Merz, Reinhard Kuhla, Niki Köth, Martin Jung, Paul Hochrein, Christian Günter, Andre Borschert, Sebastian Böhm, Christian Appel, Klemens Trenzer, Michael Trapp, Dominik Then, Christopher Seyfried, Dominic Schwengler, Maximilian Schnös, Milena-Maria Menna, Alexander Gerber, Marco Fritsch, Patrick Eichelmann und Florian Albert.