Werner Landgraf verlässt die DJK Dampfach

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Werner Landgraf bei seinem letzten Spiel für die DJK Dampfach. Foto: mh
Werner Landgraf bei seinem letzten Spiel für die DJK Dampfach. Foto: mh

Der Bezirksliga-Aufsteiger muss sich schon nach drei Spieltagen einen neuen Trainer suchen. Co-Trainer Marcel Gerber übernimmt vorerst.

Die 0:5-Pleite beim SV Euerbach/Kützberg hatte Folgen. Unmittelbar nach Spielschluss erklärte Werner Landgraf seinen Rücktritt als Trainer des Fußball-Bezirksliga-Aufsteigers DJK Dampfach. Im Gespräch mit unserem Partnerportal anpfiff.info erläutert der Coach des Neulings in der Bezirksliga Unterfranken-Ost die Gründe für diesen Schritt.
Nach dem Schlusspfiff in Euerbach folgte eine Diskussion mit den Verantwortlichen der DJK und wenig später der Rücktritt von Landgraf. Ein Aus nach ein wenig mehr als zwei Jahren. Höhepunkt seines Schafens war die Rückkehr in die Bezirksliga im Mai.

Nur ein Punkt auf dem Konto

Nachfolger von Werner Landgraf wird vorerst dessen bisheriger spielender Co-Trainer Marcel Gerber, der im Heimspiel gegen den SV Riedenberg am Sonntag die Verantwortung trug.
Die schlechte Chancenauswertung war letztlich dafür verantwortlich, dass die Dampfacher aber auch diese Partie mit 0:3 verloren. Nach vier Spielen stehen die Dampfacher mit lediglich einem Punkt und einem Torverhältnis von 2:11 auf dem drittletzten Platz.
Da Marcel Gerber wegen seiner Schichtarbeit unter der Woche nicht regelmäßig auf dem Platz stehen kann, wollen die Verantwortlichen der DJK in der kommenden Woche einen weiteren Trainer verpflichten. Erste Gespräche in diese Richtung laufen bereits.

Interview mit Werner Landgraf

Was hat Werner Landgraf dazu bewogen, nach dem dritten Spieltag die Notbremse zu ziehen und sein Amt niederzulegen, hat der DJK-Aufstiegscoach im Gespräch mit anpfiff.info verraten.

Herr Landgraf, war das 0:5 beim SV Euerbach der ausschlaggebende Punkt?
Werner Landgraf: Nein, sicherlich nicht. Euerbach ist eine Spitzenmannschaft, da muss man nicht gewinnen. Wir haben vor allem vor der Pause gut gespielt und sind nur durch zwei vermeidbare individuelle Fehler in Rückstand geraten.

Dennoch - 0:5 ist schon eine deutliche Packung?
Natürlich war die Niederlage und vor allem die Höhe bitter. Der Grund für meinen Rücktritt war sie aber trotzdem nicht. Der liegt im Umfeld der Mannschaft, das schwierig ist. Es ging einfach nicht mehr weiter.
Wo genau liegen die Probleme?
Es gibt bei der DJK außenrum zu viele, die in den Spielbetrieb eingreifen. Ich will aber keine Marionette, sondern ein Trainer sein, der seine Entscheidungen souverän trifft und sich nicht nach jeder Niederlage für alles rechtfertigen muss. Es gibt einfach Grenzen.

Trotzdem kommt der Schritt, nachdem erst im Sommer der Aufstieg geschafft worden war, ein wenig überraschend?
Ich wollte hier auch was aufbauen und habe in den vergangenen beiden Jahren eine Mannschaft zusammengestellt, mit der ich eigentlich noch ein bisschen weiterarbeiten wollte. Hier ist etwas zusammengewachsen.

Schon allein deswegen dürfte Ihnen der kurzfristige Abschied nicht leicht gefallen sein.
Es ist schade, dass es so kommen musste. Es tut mir auch für die Jungs leid, die ich ja zum großen Teil nach Dampfach geholt habe. Wir wollten das miteinander durchziehen, und jetzt bin ich nach nur drei Spielen weg. Aber es war mir einfach zu viel. Ich habe den Jungs auch noch einmal gesagt, dass sie das Ganze durchziehen sollen, auch ohne mich, die schaffen das.

Was macht Sie nach dem 0:5 so zuversichtlich?
Ich bleibe dabei, die Mannschaft hat das Potenzial, sich um Platz 9 oder 10 in der Bezirksliga einzupendeln. Auch wenn die Liga noch einmal stärker geworden ist. Vorne werden sich drei oder vier Teams raus kristallisieren, und dahinter kämpft der Rest um den Klassenerhalt.

Wann sehen wir Werner Landgraf wieder an der Seitenlinie?
Erst einmal will ich ein bisschen zur Ruhe kommen und mich vom Stress der letzten Wochen erholen. Aber danach kann ich mir gut vorstellen, wieder eine neue Aufgabe zu übernehmen. Ich bin einfach viel zu gerne auf dem Sportplatz, um nichts mehr zu machen.