TV Königsberg: neuer Coach, alte Stärken

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Christoph Grimmer (M.) ist seit dem Winter der neue Trainer des TV Königsberg. Unterstützung erfährt er - nicht nur auf dem Spielfeld - durch Co-Trainer Johannes Barfuß (l.) sowie Abteilungsleiter und Torhüter Sebastian Schmidt (r.). Foto: Rene Ruprecht
Christoph Grimmer (M.) ist seit dem Winter der neue Trainer des TV Königsberg. Unterstützung erfährt er - nicht nur auf dem Spielfeld - durch Co-Trainer Johannes Barfuß (l.) sowie Abteilungsleiter und Torhüter Sebastian Schmidt (r.).  Foto: Rene Ruprecht

Der TVK in der Kreisliga? Nach jahrzehntelanger Abwesenheit ist die Rückkehr dorthin das Ziel. Dabei helfen soll auch der neue Trainer Christoph Grimmer.

Als Tabellenführer der Fußball-Kreisklasse SW 4 und mit neuem Trainer startet der TV Königsberg in die Rest-Rückrunde: Christoph Grimmer heißt nun der starke Mann, nachdem sich der Klub noch vor der Winterpause von seinem bisherigen Trainer Gerd Köhler getrennt hatte. Grimmer soll das gelingen, woran so viele Trainer zuvor in Königsberg scheiterten: den TV in die Kreisliga führen, dort war der Klub seit Jahrzehnten nicht mehr vertreten.
Im Interview spricht der 41-Jährige über seine Premiere auf der Trainerbank, warum eine Aufteilung der Trainingsarbeit unausweichlich ist - und weswegen der TVK noch unberechenbarer aufgestellt ist.

Herr Grimmer, Sie sind ja ein Einheimischer, haben selbst jahrelang für den TVK die Schuhe geschnürt. Ein Vorteil?
Christoph Grimmer: Das denke ich schon, den Verein und das Umfeld zu kennen, ist immer von Vorteil.
Ich kann nicht sagen, ob ich jemals zu einem anderen Verein als Trainer gegangen wäre. Es passt hier einfach, das hatte ich auch gespürt, als ich zu Jahresende gefragt wurde, ob ich mir den Posten vorstellen könne. Inzwischen habe ich auf der Arbeit geregelte Bürozeiten und muss keinen Schichtdienst mehr schieben. Das hat die Zusage natürlich auch erleichtert.

Einige Trainingseinheiten sind absolviert. Wie fühlt es sich an, in der Hauptverantwortung zu stehen?
Es ist ja keine One-Man-Show, wir teilen uns die Trainingsarbeit auf. Da gehört natürlich Co-Trainer Johannes Barfuß dazu, auch unser Torwart und Abteilungsleiter Sebastian Schmidt, selbst wenn er kein offizielles Mitglied im Trainerstab ist. Wir kennen uns seit langem, da ist vieles eingespielt, zumal ich schon als Betreuer - etwa unter Werner Dreßel oder Wolfgang Hau - in Königsberg tätig war. Und um ehrlich zu sein: Körperlich wäre es für mich auch gar nicht so einfach, eine intensive Trainingseinheit zu leiten.

Reden Sie von Ihrem Achillessehnenriss, den Sie sich vor drei Jahren im TVK-Trikot zugezogen hatten?
Wenn es nur der Achillessehnenriss gewesen wäre, dann ginge es ja noch. Ich habe meinem Körper durch den Fußball schon einiges zugemutet. Ob Meniskus, Kreuzband oder Kniegelenk, es wurde schon vieles in Mitleidenschaft gezogen. Der Achillessehnenriss - übrigens ohne gegnerische Einwirkung - war nur der krönende Abschluss. Ich liebe den Fußball und hätte gern weitergespielt, bis ich 99 Jahre alt bin. An intensiven Sport ist aber kaum mehr zu denken. Bei größerer Belastung macht sich das Knie unweigerlich bemerkbar. Umso dankbarer bin ich auch, dass ich Unterstützung zur Seite habe. Ich stehe dem Trainer-Team zwar vor, wir agieren aber auf Augenhöhe.

Mit vier Punkten Vorsprung führt Königsberg, die Verfolger aus Hofheim und Sylbach wurden in der Vorrunde auswärts besiegt. Freuen Sie sich schon auf die Kreisliga?
So weit sind wir noch lange nicht, unbestritten ist aber, dass wir uns auf einem sehr, sehr guten Weg befinden. Das ist natürlich auch ein Verdienst von Gerd Köhler, der hier gute Arbeit geleistet hat - trotz der Trennung vor der Winterpause. Es ist glaube ich an der Zeit, dass Königsberg endlich wieder in der Kreisliga spielt. Wir haben ein großes Einzugsgebiet, das Gelände am Sportplatz ist in einem guten Zustand, bald haben wir wieder eine eigenständige zweite Mannschaft. Außerdem stammt der Großteil des Kaders aus Königsberg oder seinen Stadtteilen. Es bewegt sich etwas. Man hat schon beim Trainingsauftakt gesehen, dass die Jungs richtig Lust haben, sonst wären wohl keine 17 Mann zum ersten Wintertraining gekommen.

Mit 46 Treffern war kein Team so erfolgreich wie der TVK, 18 Gegentore bedeuten die zweitbeste Defensive. An welchen Taktik-Rädchen werden Sie trotzdem drehen?
Wir haben nicht vor, die Dinge aus der Vorrunde über Bord zu kippen, es sind Nuancen, an denen wir arbeiten. Unser Trumpf ist sicher die Offensive, hier sind wir nun noch variabler aufgestellt. Bislang konzentrierte sich viel auf Manuel Voigtmann, das ist ja kein Wunder, er hat allein 18 Tore erzielt. Mit Christopher Ditterich vom TV Obertheres haben wir eine weitere Option im Sturm hinzugewonnen. Auch ein Matthias Rambacher, der wie Dominik Theinert vom TSV Prappach kam, kann auf der Außenbahn für Druck sorgen. Wir sind auf jeden Fall noch breiter aufgestellt, das wollen wir natürlich umsetzen und unseren offensiven Stil weiter pflegen.