Durch ein Eigentor unterlag der FC Sand im Unterfrankenderby der Fußball-Bayernliga Nord dem Würzburger FV zu Hause vor 350 Zuschauern.
Unglücklicher als der FC Sand am Samstag kann man nicht verlieren. Ausgerechnet einer der Aktivposten im Team der Hausherren, Danny Schlereth, gab in der 68. Minute bei einer Abwehraktion dem Leder den entscheidenden Kick, so dass es im eigenen Netz landete. Trotz allem Bemühen musste der FC Sand durch dieses 0:1 die drei Zähler aus seinem Heimspiel der Fußball-Bayernliga Nord an den Würzburger FV abgeben.
Im Unterfrankenderby standen sich über weite Strecken zwei gleichwertige Mannschaften gegenüber. Gästetrainer Marc Reitmeier schätzte die Gastgeber in der ersten Halbzeit sogar als einen Tick stärker ein. Uwe Ernst, der Coach der Hausherren, sah, dass seine Mannschaft spielerisch und kämpferisch gefiel, bedauerte aber, dass sie für ihr Engagement nicht belohnt wurde.
Beim FC Sand stand diesmal für den urlaubenden Simon Mai mit Sebastian Stober ein ausgezeichneter Ersatz im Tor, der fehlerlos spielte.
Ansonsten trat die Heimelf fast mit der gleichen Mannschaft wie am Mittwoch beim 1:1 in Frohnlach an, nur dass für den verletzten Dominik Rippstein diesmal Sebastian Wagner von Anfang an spielte.
Die Sander beginnen bissiger
Beide Teams begannen abwartend. Nach etwa zehn Minuten zeigten die Hausherren mehr Initiative und erspielten sich durch die größere Bissigkeit im Mittelfeldspiel ein leichtes Übergewicht. Mit ihrem schnellen Flügelspiel hielten die Würzburger aber dagegen.
Nach diversen Freistößen auf beiden Seiten bot sich nach einem schönen Flankenwechsel von Marc Fischer auf Thorsten Schlereth dem FC Sand in der 29. Minute die erste echte Torchance. Aus etwa 25 Metern schoss Kevin Steinmann jedoch knapp am Gästetor vorbei. Eine zweite gute Einschusschance für Sand hatte Sebastian Wagner in der 38.
Minute, als er einen schönen Spielzug der Hausherren von der Strafraumgrenze aus abschloss. Der gute Gästetorhüter Koob lenkte das Leder gerade noch zur Ecke.
Der Gast steigert sich
Das Spiel des FC Sand lief auch nach der Pause gut, denn jeder Spieler tat sein Bestes und zeigte Einsatz und Kampfgeist. Allerdings kam nun auch der WFV besser ins Spiel, wobei er besonders über die rechte Angriffsseite kam. Nach einer weiten Flanke bot sich Patrick Hofmann in der 54. Minute eine erste Möglichkeit, er schoss aus spitzem Winkel jedoch am Sander Tor vorbei.
Die gut nach vorne spielenden Sander hielten dagegen. In dem von beiden Seiten intensiv und abwechslungsreich geführten Derby waren die Spielanteile gleich verteilt, an echten Torraumszenen fehlte es jedoch. Eine gute Möglichkeit hatte der FC Sand in der 64.
Minute mit einem 18-Meter-Freistoß, den Wagner jedoch knapp über das Gästetor setzte. Die Entscheidung fiel vier Minuten später. Patrick Hofmann hatte von der rechten Außenbahn hoch vor das Heimtor geflankt. Bei seinem Abwehrversuch gab Danny Schlereth mit der Fußspitze dem Ball den entscheidenden Tick, sodass er am machtlosen Torwart Sebastian Stober vorbei zum 0:1 ins Netz kullerte.
Blitzreaktion verhindert 1:1
In der restlichen Spielzeit verstärkte der FC Sand seine Angriffsbemühungen, um zumindest noch zum Ausgleich zu kommen. Bei der aufmerksamen Gästeabwehr taten sich die nun mit allen Mann angreifenden Sander jedoch schwer. In der 76. Minute hatten die Hausherren aber eine Riesenchance. Der eingewechselte Lucas Wirth hatte sich auf der rechten Seite gut durchgesetzt.
Sein Schuss wurde von Dees auf das kurze Eck des eigenen Tores abgelenkt, doch WFV-Torhüter Koob verhinderte mit einer Blitzreaktion einen Treffer.
FC-Trainer Uwe Ernst brachte in den Schlussminuten mit Dominik Schmitt und Florian Gundelsheimer zwei weitere frische Spieler. Auch Innenverteidiger Manuel Müller und teilweise Torhüter Sebastian Stober stürmten nun mit, doch die WFV-Abwehr war ein unüberwindbares Bollwerk. Da Sand alles nach vorne warf, boten sich den Gästen natürlich Konterchancen. Doch auch Hartmann (74. Minute) und der eingewechselte Daniel Mache (89.), bei dessen Schuss sich Stober nochmals auszeichnete, blieben ohne Erfolg.
Der Sander Trainer Uwe Ernst sagte: "Dem Spielverlauf nach wäre ein Unentschieden das gerechtere Ergebnis gewesen. Unsere Mannschaft hat guten Fußball gespielt, sie hat gekämpft und alles gegeben. Leistungsmäßig waren wir über weite Strecken zumindest gleichwertig. Leider können Eigentore immer wieder mal passieren. So bitter kann Fußball sein. Bei uns muss in Bezug auf das Spiel im gegnerischen Strafraum mehr kommen. Wir sind da noch in der Findungsphase."