Die "Bramberger Alm" bebt wieder

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Von den Seitenwagengespannen ist in den Kurven auch immer wieder Akrobatik gefordert. Foto: Günther Geiling
Von den Seitenwagengespannen ist in den Kurven auch immer wieder Akrobatik gefordert.  Foto: Günther Geiling

Beim BMC dröhnen die Motoren. Die Nordbayernserie und der Veteranen-Cup der Seitenwagen werden ausgefahren.

Beim Motocross müssen Mensch und Maschine hart im Nehmen sein. Davon können sich die Fans und Zuschauer überzeugen, wenn die Motoren auf der "Alm" bei Bramberg an diesem Wochenende wieder dröhnen und um die besten Plätze für die nordbayerische und thüringische Meisterschaft gekämpft wird oder waghalsig auf den Maschinen um die Punkte für den "Seitenwagen-Veteranen-Cup".
Motocross fasziniert nach wie vor die Menschen. Die Extremsportart ist allerdings nichts für schwache Nerven und erst recht nicht für Menschen, die sich nicht gerne staubig oder schmutzig machen. Zahlreiche Sprünge, waschbrettartige Streckenpassagen und tiefe Bodenwellen fordern ihren Tribut und machen gleichzeitig die Faszination dieses Sports für Aktive wie Zuschauer aus.


"Extremsport" im Schlamm

Motocross-Maschinen müssen für das Gelände deswegen besonders ausgerüstet sein
und neben einer technischen Robustheit vor allem über eine starke Federung und grobstollige Reifen verfügen. Da Motocross ja im Freien stattfindet, können sich die Streckenverhältnisse schnell ändern. Durch Sonne oder Regen kann der Untergrund steinhart und staubig werden oder sich bei Regen auch in eine Schlammpiste verwandeln. Das geht nicht nur auf das Material, sondern auch auf die Muskeln und erfordert enorme Kondition von den Fahrern. Zum "Extremsport" wird das Gefährt, wenn der Untergrund schlammig und matschig ist und das Zweirad dann schwieriger zu bändigen ist. Auch Stürze sind da vorprogrammiert und deswegen müssen sich Fahrer auch mit Helm, Handschuhen, Stiefeln, Knie-, Rücken-, Nacken- und Brustprotektoren schützen.
Die Mitglieder und Helfer des Bramberger Motorsportclubs sind schon seit Wochen dabei, die Strecke auf der "Alm" für diese Rennen optimal zu präparieren. Und am Wochenende ist schon von Weitem das große Fahrerlager zu erblicken, wo sich zahlreiche Camper, Wohnwagen und Servicefahrzeuge aneinanderreihen. Das "Bramberger Motospektakel" ist das 28. Rennen der Nordbayernserie, die 1989 auf einem abgeernteten Acker in Prichsenstadt begonnen hat. Heute sind 32 Vereine in der Nordbayernserie aktiv dabei. 2016 steigen wieder acht Rennen, bisher fanden sie schon in Pößneck, Triptis, Tauperlitz, Gräfentonna und Schkölen statt. In Bramberg steht das sechste Rennen der Saison an, dann folgen noch zwei weitere in Teuchern und Apolda.


Lokalmatadoren am Start

In der Soloklasse geht es um die Meisterschaft in der Nordbayernserie, gleichzeitig wird die thüringische Meisterschaft ausgefahren. Auch der BMC Bramberg schickt wieder einige Lokalmatadore in die verschiedenen Rennen. In der Klasse 3 (bis 85 ccm) und in der Nordbayernserie bis 150 ccm/Viert akt ist Jan Conrad am Start, der bisher in der Gesamtwertung mit 96 Punkten den neunten Platz einnimmt. In der Klasse 8 (Hobby- und Einsteigerklasse open - ohne Hubraumbegrenzung) fährt David Seits und in der Klasse 5 (MX Senioren 125/250 ccm 2-/4-Takt) ist Lukas Amberg am Start. Schließlich startet Marco Haas in der Klasse 7.1 (Senioren ab 35 Jahren), der bisher in der Gesamtwertung auf dem 21. Platz liegt.
Eine besondere Freude und ein Glanzlicht für den BMC Bramberg ist es, dass es wieder gelungen ist, die Piloten des Seitenwagen-Veteranen-Cups nach Bramberg zu bringen, denn in der Seitenwagenklasse haben ja vor Jahren Bramberger Fahrer Schlagzeilen gemacht. So erwartet man bis zu 35 Gespanne und Teams mit internationaler Beteiligung mit bis zu 1000 ccm in Zwei- und Viertaktmotoren. Dabei sein wird auch der Sieger des Cups der Jahre 2012, 2013 und 2015, Dietmar Schmidt, der aber diesmal auf seinen Stammbeifahrer Mario Meusburger verzichten muss. Der Österreicher hat sich im Winter ausgerechnet beim Skifahren nachhaltig das Knie lädiert und musste operiert werden. Ersatzmann für ihn ist nun der Schweizer Bruno Kälin, der den Rest der Saison bei Schmidt aushilft. Und auch dieses Gespann ist stark und "fährt eigentlich in einer eigenen Liga". Darauf können sich die Zuschauer freuen.


Live-Musik am Abend

Zuvor bekommen am Samstag ab 8 Uhr die Schüler und Jugendlichen ihre Chance im freien Training. Ab 12.50 Uhr gibt es die ersten Wertungsläufe, auch hier sind spannende Rennen zu erwarten. Ebenso absolvieren die Senioren ab 35 und 45 Jahren sowie die Damen ihre Läufe, bevor es um 17.40 Uhr das erste freie Training der Seitenwagen-Veteranen gibt. Am Samstagabend gibt es Live-Musik mit "Basic-Beats" im Festzelt bei freiem Eintritt.
Am Sonntagvormittag steht das freie Training für die Klassen 5-9 auf dem Programm. Nach der Mittagspause erfolgen die Rennen, die aus zwei Läufen mit je 17 Minuten plus zwei Runden bestehen. Die Siegerehrung ist für 18 Uhr vorgesehen.