Beim zweiten Mainathlon in Eltmann waren die Organisatoren vor der Teilnehmerzahl überrascht. 650 Sportler traten an.
Der Sportereignis "Mainathlon" in letzten Jahr war keine Eintagesfliege. Zur zweiten Auflage am Samstag kamen noch mehr Sportler und Zuschauer nach Eltmann als bei der Premiere, und auch sportlich wurden Rekorde gebrochen. Die "Prominentenstaffel" mit Thomas Lurz, Nils Schumann und Christian Schneidawind durchbrauch die Schallmauer von 90 Minuten, und in der Einzelwertung trugen sich mit Stephan Radeck bei den Männern und mit Carmen Schlichting-Förtsch bei den Damen neue Namen in die Siegerlisten ein.
Schon seit Monaten hatte das Organisationsteam unter Leitung der beiden langjährigen Läufer Uli Pfuhlmann und Matthias mit Nachwuchsathlet Felix Pfuhlmann geplant und mit Professionalität den Wettbewerb organisiert, der von allen Sportlern gelobt wurde. Siegerin Carmen Schlichting-Förtsch aus Kemmern sprach von einer "Wahnsinns-Veranstaltung.
Die zwei Pfuhlmänner machen das super, und als ich hier in Eltmann ankam, dachte ich, ich befinde mich auf einer großen Kirmes zwischen lauter Ständen. Eine solche Aufmachung habe ich sonst noch nirgends erlebt." Natürlich ist dazu eine große Helferschar notwendig. Aber die war vorhanden.
Schon der Nachwuchs zeigt sich sportlich
Der Auftakt erfolgte wieder mit dem "Kinder-Athlon", an dem sich 80 Kinder und Jugendliche und damit 20 mehr als im Vorjahr beteiligten. Auch sie absolvierten die drei Disziplinen mit dem Schwimmen im Freibad sowie dem Radfahren und dem Lauf auf dem Sportgelände der SG Eltmann. Bürgermeister Michael Ziegler zeigte sich stolz, dass so viele junge Sportler dabei waren, und meinte: "Man sieht, dass sich Eltmann von klein auf bewegt.
Ich wünsche euch viel Spaß, Freude, und strengt euch an!" Die Erzieherinnen und viele Zuschauer, aber auch Uli Pfuhlmann feuerten die Kinder an. "Was die Großen können, könnt ihr schon lange. Jeder, der von euch durchkommt, ist ein Sieger", sagte Pfuhlmann.
Völlig überrascht waren die Veranstalter über die Menge der Teilnehmer. Waren es im vorigen Jahr noch 400 beim "großen" Triathlon gewesen, so stieg diese Zahl auf 650, und das übertraf die kühnsten Erwartungen. Matthias Pfuhlmann war sichtlich bewegt: "Der zweite Mainathlon ist damit ein tolles Sport-Event, welches das 150-jährige Jubiläum der SG Eltmannn so richtig untermalt. Schließlich ist die SG Eltmann einer der ältesten Sportvereine im Landkreis Haßberge. Aber noch wichtiger ist, dass ihr heil ins Ziel kommt und Spaß an diesem sportlichen Ereignis habt", sagte er in seiner Ansprache.
Den sportlichen Part hatte Uli Pfuhlmann übernommen und gab ebenso seine Freude zum Ausdruck, "dass noch deutlich mehr als im letzten Jahr dabei sind. Deswegen mussten wir auch mehr Startgruppen bilden. Es herrschen aber trotzdem die besten Voraussetzungen. Die Wassertemperatur im Main beträgt 20,5 Grad und ist auch ohne Neopren auszuhalten."
Die "Profis" zeigen ihre Klasse
Als "Insider der Strecke" gab er noch einen guten Tipp für das Erklimmen der Treppe zur Wallburg. "Das ist ein sehr anspruchsvolles Stück, wo auch Gehen keine Schande ist."
Die 650 Teilnehmer gaben auf der Sportanlage ein tolles Bild ab, bevor sie sich auf die Strecke begaben. Rund um den Eltmanner Yachthafen hatten sich auch viele Zuschauer eingefunden, welche die Schwimmer mit viel Beifall auf ihrer 750 Meter langen Strecke im Altmain begleiteten. Schon hier merkte man natürlich die Unterschiede.
Der ehemalige Weltklasse-Langstreckenschwimmer Thomas Lurz erreichte mit 7:49 Minuten die absolut schnellste Zeit, Stephan Radeck als bester Einzelsportler kam auf 9:05,73. Auch auf der Radstrecke über 23 Kilometer waren ein Teilnehmer der Prominentenstaffel mit Christian Schneidawind und der Zeit von 49:15,79 der Schnellste.
An der Strecke waren die Beobachter gespannt, ob die Prominentenstaffel den letztjährigen Rekord von Thomas Lurz, Felix Pfuhlmann und Uli Pfuhlmann und die 90-Minuten-Marke brechen würde. Das gelang. Nach 1:29:01,84 Stunden gab es großen Beifall für Schwimmer Thomas Lurz, Radfahrer Christian Schneidawind und Läufer Nils Schumann, den 800-Meter-Olympiasieger von Sydney.
Bei den Einzelstartern war Markus Unsleber mit 1:35:35 Stunden im vorigen Jahr Sieger gewesen. Sein Rekord hatte Bestand, denn der Erste Radeck kam auf 1:37:03,66.
Bei den Damen war die letztjährige Siegerin Carolin Lehrieder (SV Würzburg 05) erneut die Favoritin, die aber wegen eines Sturzes ausschied. Platz 1 holte sich Carmen Schlichting-Förtsch. Sie verpasste den Rekord von Leh-rieder um fast genau eine Minute und ging trotzdem freudestrahlend nach 1:55:58,94 durchs Ziel. Ihre Freude war überschwänglich. "Ich betreibe dies ja nur hobbymäßig, zumal ich zu Hause auch ein fünfjähriges Kind habe. Außerdem komme ich vom Laufen, während das Schwimmen nicht so meine Disziplin ist. Deshalb freue ich mich über diesen Sieg riesig", erklärte sie.
Vor einer großen Zuschauerzahl fanden die Siegerehrungen statt, bevor eine Partyband für Stimmung sorgte.
Dabei ließen viele Teilnehmer ihr Rennen noch einmal Revue passieren, und einige dachten sicher schon an den dritten Mainathlon im kommenden Jahr.
Viel Beifall für Lokalmatador Kandler
Großen Beifall erhielt beim Mainathlon Lokalmatador Simon Kandler (SG Eltmann), der Achter wurde und aus seiner Erschöpfung kein Geheimnis machte. "Nach so einem Triathlon ist man schon kaputt. Allein der Aufstieg zur Wallburg bei der letzten Laufdisziplin erfordert die ganze Kondition, und es brennt in den Oberschenkeln. Beim Radfahren kämpfte ich auch mit meiner Wade", erzählte er. Er hat sich auf Triathlon spezialisiert und in diesem Jahr schon vier Wettkämpfe hinter sich gebracht. "Mich hat der Triathlon einfach gepackt, und ich wünschte mir, dass der Mainathlon jedes Jahr stattfinden sollte. Es war wieder eine Super-Veranstaltung."
Ähnlich äußerten sich andere Teilnehmer.
Rainer Kirchner aus Kirchlauter vom TDM Bamberg versicherte, dass die Laufstrecke jeden fordere und auch bei der Radstrecke die 550 Höhenmeter sehr viel verlangten. "Gegenüber diesen anspruchsvollen Strecken hier in Eltmann ist eine flache olympische Distanz wahrscheinlich sogar einfacher zu bewältigen", lautet sein Urteil.
435 Teilnehmer in den Staffeln
435 Teilnehmer beteiligten sich allein in den 145 Staffeln. Dabei stellte der Kindergarten aus Limbach mit Mitgliedern und Erzieherinnen die teilnehmer-stärkste Gruppe mit neun Teams und 27 Personen. Gleich dahinter rangiert die Kinderjugendhilfe Eltmann mit sieben Teams (21 Starter), von denen allein 18 Asylbewerber aus Afghanistan, Eritrea und Syrien waren. Sie schnitten mit guten Erfolgen ab. Ihr Leiter Peter Rödelmaier lüftete das Erfolgsgeheimnis. "Wir haben in unserem Haus eigens Räder dafür angeschafft, zumal das eine Investition in die Zukunft ist. Die Jungs sind aber auch alle sehr sportlich und wollten unbedingt daran teilnehmen. Ich freue mich über ihre Erfolge."