Sport-Center wohl passé

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So hätte der Sport-Dome auf dem Kasernen-Gelände aussehen sollen. Jetzt sind die Planungen dafür wohl gestorben. Foto: Archiv
So hätte der Sport-Dome auf dem Kasernen-Gelände aussehen sollen. Jetzt sind die Planungen dafür wohl gestorben. Foto: Archiv

Nach dem Scheitern der Pläne für ein Sportgymnasium scheint nun auch das Sport-Event-Center vom Tisch zu sein. Ein Firmen-Aus wirft die Pläne für das Eberner Kasernen-Gelände wieder zurück.

Beim "Tag des offenen Gewerbeparkes" am Sonntag, 28. April, bleiben im einstigen Kasernen-Areal zwei Kompaniegebäude weiterhin verschlossen: Gebäude 10 und 11, vom Königsberger Unternehmer Otto Kirchner erworben und für sportliche Nutzungen auserkoren, harren trotz ambitionierter Pläne noch immer einer Umnutzung. Außer einer Photovoltaikanlage auf den Dächern hat sich wenig getan.

Die eingesetzten Projektentwickler scheiterten zunächst mit der Idee, ein Fußballinternat anzusiedeln. Außer der Gründung eines FC Ebern, der nur auf dem Papier, aber nicht auf dem Platz steht, hat sich auf diesem Feld nichts mehr getan.

Zweiter Anlauf

Als neuer Ansatz wurde die Idee zum Bau eines Sport-Event-Centers geboren. Ein mittelfränkischer Sportgerätehersteller wollte für seine Kunden und Artikel einen Ausstellungs-Dome einrichten.
Zum Anschauen und Ausprobieren. Kunstrasenfeld inklusive. Doch Erhard Sport mit Stammsitz in Burgbernheim (Kreis Neustadt/Aisch) hat Meldungen des Bayerischen Fernsehens zufolge Insolvenz angemeldet. Betroffen von der Pleite sind 220 Mitarbeiter. Produktion und Vertrieb sollen vorerst aber weiterlaufen.

Das traditionsreiche Unternehmen, das Sportgeräte in die ganze Welt verkauft, steckt seit rund zwei Jahren in einem Restrukturierungsprozess, heißt es beim Bayerischen Rundfunk. Es würden Investorengespräche geführt. Nach Erkenntnissen des Konkursverwalters sei es trotz guter Auftragslage zu einem Liquiditätsengpass gekommen, so dass die Geschäftsführung vor Abschluss der Investorensuche Insolvenz anmelden musste.

Nicht ganz abgeschrieben hat Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) den Nutzungsansatz: "Gute Ideen und ausgefeilte Konzepte setzen sich nicht immer und überall auf Anhieb durch. Manchmal braucht man mehrere Anläufe und mehr Zeit für eine Umsetzung oder einen Durchbruch. Ich halte das Konzept nach wie vor für tragfähig, vielschichtig und interessant. Es wäre eine Bereicherung für unsere Stadt."

Aber wie die Insolvenz von Erhard-Sport zeigte, können vielfältige Einflüsse beste Voraussetzung plötzlich verändern und zu neuem Denken herausfordern. "Wir haben keine Eile und wir werden abwarten, wie es nun weitergehen kann. Soweit wir können unterstützen wir alle Bemühungen, die zu einer gelungenen Konversion des ehemaligen Bundeswehrstandortes führen", so der Bürgermeister.