Soul liegt zwischen den Noten in Haßfurt

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Es war ein Abend für die Seele, als der Soulsänger Ron Williams und das Jörg-Seidel-Swing-Trio mit Jörg Seidel (Gitarre), Joe Dinkelbach (Klavier) und Gerold Donker (Bass) beim Kulturamt Haßfurt in der Rathaushalle auftraten. Foto: Ulrike Langer
Es war ein Abend für die Seele, als der Soulsänger Ron Williams und das Jörg-Seidel-Swing-Trio mit Jörg Seidel (Gitarre), Joe Dinkelbach (Klavier) und Gerold Donker (Bass) beim Kulturamt Haßfurt in der Rathaushalle auftraten. Foto: Ulrike Langer
Das Jörg-Seidel-Swing-Trio mit Jörg Seidel (Gitarre), Joe Dinkelbach (Klavier) und Gerold Donker (Bass) war mit dem großartigen Soulsänger Ron Williams beim Kulturamt Haßfurt zu Gast und begeisterte die Zuhörer mit Swingmusik zu klassischen Soul-Liedern. Foto: Ulrike Langer
Das Jörg-Seidel-Swing-Trio mit Jörg Seidel (Gitarre), Joe Dinkelbach (Klavier) und Gerold Donker (Bass) war mit dem großartigen Soulsänger Ron Williams beim Kulturamt Haßfurt zu Gast und begeisterte die Zuhörer mit Swingmusik zu klassischen Soul-Liedern. Foto: Ulrike Langer
 
 
Der grandiose Soulsänger Ron Williams (im Bild) gastierte mit dem Jörg-Seidel-Swing-Trio beim Kulturamt Haßfurt und faszinierte seine Zuhörer mit wunderschönen Melodien und einer charmanten Moderation. Foto: Ulrike Langer
Der grandiose Soulsänger Ron Williams (im Bild) gastierte mit dem Jörg-Seidel-Swing-Trio beim Kulturamt Haßfurt und faszinierte seine Zuhörer mit wunderschönen Melodien und einer charmanten Moderation. Foto: Ulrike Langer
 
 
 

Der Soulsänger Ron Williams begeisterte mit dem Jörg-Seidel-Swing-Trio die Besucher in Haßfurt. Die jazzigen Soulklassiker trafen den Nerv und machten einfach Freude. Williams bezauberte auch mit einem sehr persönlichen Statement.

"Bitte klatschen Sie nicht auf eins und drei, sondern auf zwei und vier", sagte Ron Williams - bei seinem Konzert in der Rathaushalle in Haßfurt ging es um den Soul. Weil er aber mit dem Jörg-Seidel-Swing-Trio beim Kulturamt Haßfurt gastierte, spielte auch der Jazz eine gewichtige Rolle. Die äußerst gelungene Symbiose aus Soul und Swing, Blues und Jazz unter dem Titel "Jazzin' up your Soul" kam beim Publikum hervorragend an.

Da passt die Chemie

Das Jörg-Seidel-Swing-Trio spielt seit 2007 gerne mit Ron Williams zusammen. Zum einen, weil er laut Jörg Seidel der beste Soulsänger Deutschlands ist, und zum anderen, weil er ein "netter Mensch" ist, mit dem die gemeinsame Arbeit sehr viel Spaß macht.
Das erlebten auch die Zuhörer in Haßfurt hautnah, als Jörg Seidel (Gitarre), Joe Dinkelbach (Klavier) und Gerold Donker (Bass) mit Ron Williams weltberühmte Soul-Klassiker auf eine ganz neue Art interpretierten und der charismatische Sänger in bester Entertainermanier durch das Programm führte.

Nachdem er seinen Gästen verdeutlicht hatte, warum man beim Soul, der afrikanischen Ursprungs ist, den Off-Beat klatscht, lief die Interaktion bestens. Für das Auditorium gab es an diesem Abend so viel zu bestaunen: die einzigartige Stimme von Ron Williams, die Jazzgitarre von Jörg Seidel, die besonders in den Improvisationen jubilierte, das unglaublich swingende Klavier von Joe Dinkelbach und der stets groovende Bass von Gerold Donker.

Eine gemeinsame Sprache

Auch wenn Soul und Blues auf Jazz und Swing trafen, so sprachen die Musiker doch eine gemeinsame Sprache, und während die swingende Musik mitriss, rührte der Gesang die Seele. Jazzin' up the soul eben. Mit völlig neu interpretierten Liedern wie "Mustang Sally", "Sittin on the dock", "Everyday I have the blues", "You 've got a friend", "Unchain my heart", "Aint no sunshine", "Georgia on my mind", "The Thrill is gone", "Hallelujah I love her so", "Stormy Monday" und anderen zogen Ron Williams und seine Musiker in den Bann.

Doch der Kalifornier, der als GI nach Deutschland kam, Journalist und AFN-Sprecher war, als erster US-Kabarettist Schlagzeilen machte und als Sänger, Schauspieler, Synchronsprecher, Musicalstar und Moderator erfolgreich ist, hat auch eine Botschaft. "Bitte geht nicht den Weg, den die USA geht", flehte er die Zuhörer an. "Die USA sind so rassistisch, dass es schlimm ist und ich deswegen in Deutschland lebe. Früher war ich stolz, ein Amerikaner zu sein, aber jetzt, "the thrill is gone, ist der Zauber weg, und ich schäme mich sogar", betonte Ron Williams, der für seinen Einsatz gegen den Rassismus 2004 das Bundesverdienstkreuz erhielt und 14 Jahre mit seiner "Tour für Toleranz" 100 Schulen besuchte.

Publikum ist ganz begeistert

Jim Taylor, der aus Philadelphia stammt und seit rund zehn Jahren in Zeil lebt, zeigte sich am Ende begeistert von dem Konzert. Er ist Pianist in der Band "The Silhouettes" und kannte Ron Williams noch von früher, auch wenn er ihn an diesem Abend zum ersten Mal singen hörte. "Er gefällt mir sehr gut, denn seine Stimme ist fantastisch", sagte er in der Pause. "Auch das Trio spielt sehr gut und rhythmisch wunderbar fließend. Sie alle vier grooven toll zusammen."

Annelie Ebert aus Ebern wiederum hatte Ron Williams schon im Fernsehen gehört und war eigens seinetwegen zum Konzert gekommen. "Er hat mir schon immer imponiert, und heute Abend bin ich sehr begeistert von seinem Gesang und seiner Ausstrahlung. Auch wenn er in der Kombination mit dem Trio seinen Stilrichtung ein wenig verlassen hat und eine Mischung aus Jazz, Swing und Soul geboten hat, ist und bleibt er einfach faszinierend", erzählte sie.

Weil das übrige Publikum sich ebenfalls bei allen Künstlern mit enthusiastischem Applaus für den schönen Abend bedankte, gab es als Zugabe noch mit "Stand by me" einen Klassiker, in den alle Gäste als Sänger einbezogen wurden.