An Weihnachten gibt es viele Traditionen. In Ebern gibt es eine ganz besondere Sache, die zwar überhaupt noch nicht so alt ist, aber trotzdem "schon lange Tradition" hat, findet Ingrid Mandery, Schulleiterin der Grundschule Ebern.
Mandery, Schulleiterin der Grundschule Ebern, meint damit das Weihnachtskonzert, das alljährlich von der Grundschule und der Mittelschule gemeinsam gestaltet wird. Beide Seiten profitieren von dieser Kooperation. "Für uns als Grundschule liegt der Vorteil in der technischen Ausstattung. Wir haben hier viel mehr Möglichkeiten", sagt Ingrid Mandery zu Beginn des Konzertes. Denn so viele Menschen könnte sie in die Aula ihrer Schule überhaupt nicht einladen.
Für die Mittelschule ist die Zusammenarbeit wie eine Art Casting. "Da seht ihr Schauspieler und Sänger, die nach der 4. Klasse vielleicht zu euch kommen", sagt Mandery mit Blick zum Schulleiter der Mittelschule, Philipp Arnold.
Als Bäume verkleidet Dann geht der Vorhang auf. Auf der Bühne stehen Kinder der Grundschule, als Bäume verkleidet.
Mittendrin ein Tannenbaum, der für die Tiere des Waldes zum Wunschbaum werden soll. Die Mäuse kommen, die Katzen, die Bären und das Schaf. Und die alte Frau. Sie schreiben ihre Nöte von der Seele und wünschen sich Futter, einen Hirten, die warme Stube und vieles mehr. Denn: "Wünschen darf man sich immer alles. Und manchmal wird dann auch ein Wunsch wahr", so die Botschaft der kleinen Geschichte.
Die jungen Schauspieler treten ganz authentisch in selbstgebastelten Kostümen auf. Der Text geht ihnen ohne Probleme und Lücken über die Lippen. Untermalt wird ihr Spiel von dem Chor und der Orff-Gruppe von Jutta Helbig.
"Ach, das war einfach schön", hört man nach dem Applaus für die jungen Künstler aus den Reihen der Mütter und Väter. Sie lehnen sich zurück und hören den Klängen der Bläserklasse zu.
Seit eineinhalb Jahren lernen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam in der Gruppe verschiedene Blasinstrumente. Beim Weihnachtskonzert haben die Musiker unter der Leitung von Christian Reder ihren ersten Auftritt.
Tradition bei einem Weihnachtskonzert ist sicherlich auch, dass in irgendeiner Weise die Geschichte von Maria und Josef auf der Bühne stattfinden muss. Dafür sorgen die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule mit den Lehrern Dominik Leimeister und Philipp Arnold. Begleitet Schulleiter Philipp Arnold seine Sängerinnen auf dem Klavier und gab dem blinden Schüler Georg den Einsatz für sein Flötensolo, bleibt Leimeister im Publikum sitzen und überlässt den Schülern die Regie. Die Hirtenparty findet rund um das Lagerfeuer statt, Maria schickt einen Fluch zum Kaiser nach Rom. Die Schüler bieten Tradition mit jugendlichem und neuzeitlichem Charme. Auch so kann Gott Mensch werden.