Schreibmaschine diente als Schlaginstrument

1 Min
Schlagzeuger Johannes Kaffer hatte bei der Zugabe an der Schreibmaschine seinen Spaß. Mit "The Typewriter" verabschiedete sich das Blasorchester Ebern von seinen Zuhörern. Fotos: Johanna Eckert
Schlagzeuger Johannes Kaffer hatte bei der Zugabe an der Schreibmaschine seinen Spaß. Mit "The Typewriter" verabschiedete sich das Blasorchester Ebern von seinen Zuhörern. Fotos: Johanna Eckert
Simon Baiersdorfer spielte "Das Lied vom Tod" von Ennio Morricone.
Simon Baiersdorfer spielte "Das Lied vom Tod" von Ennio Morricone.
 
Daniel Baiersdorfer als Solist an der Posaune bei der "Bayerischen Polka" von Georg Lohmann und Michael Klostermann.
Daniel Baiersdorfer als Solist an der Posaune bei der "Bayerischen Polka" von Georg Lohmann und Michael Klostermann.
 
Bei "The Typewriter" hatten zwar die Schlagzeuger ihren Spaß an der Schreibmaschine, doch die Klarinetten hatten mächtig mit den Fingern zu tun. Rund ging es da bei (v.l.) Christin Lerche, Veronika Eckert, Jennifer Lerche und Andrea Thomann.
Bei "The Typewriter" hatten zwar die Schlagzeuger ihren Spaß an der Schreibmaschine, doch die Klarinetten hatten mächtig mit den Fingern zu tun. Rund ging es da bei (v.l.) Christin Lerche, Veronika Eckert, Jennifer Lerche und Andrea Thomann.
 
Den "Bass" gibt es auch bei den Großen: Andreas Müller an der Tuba.
Den "Bass" gibt es auch bei den Großen: Andreas Müller an der Tuba.
 
Die Kleinsten mit den größten Instrumenten: Christina Lurz (vorne) im Juniororchester Ebern mit einem Basssaxophon.
Die Kleinsten mit den größten Instrumenten: Christina Lurz (vorne) im Juniororchester Ebern mit einem Basssaxophon.
 

Boeing und Airbus blieben auf dem Boden. Es war die Frauengrundhalle, mithilfe derer sich das Blasorchester Ebern am Samstagabend auf die Reise um die Welt machte. An Bord waren mehr als 300 Gäste und Zuhörer, die Richtung "Absolut Musik" auf Tour gingen. Ihnen wurde nicht nur ein musikalischer Zwischenstopp fernab der Heimat, sondern auch unter dem blau-weißen Himmel von Bayern geboten.

Gestartet wurde mit dem Juniororchester, das im Cockpit von Dirigent Christian Baum geleitet wurde. "Seit zwei Jahren haben die Jungmusiker bereits Einzelunterricht. Seit Oktober letzten Jahres spielen wir nun in dieser Formation zusammen", erklärte Baum den mitreisenden Besuchern.

Musikalische Erzählungen

Entsprechend dem Komponisten Jan de Haan begleiteten sie nicht nur den chinesischen Mann bei seinem Besuch in Paris. "Indem Ihr da auf der Bühne zusammen musiziert, stärkt ihr euer Selbstbewusstsein", lobte Moderatorin und Reiseleiterin Susanne Stößel, "Ihr lernt hier sehr viel an Sozialkompetenz. Ihr müsst aufeinander hören, auf den Dirigenten hören.
Mehr geht ja gar nicht."

Wie heißt es sprichwörtlich: "Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen." So auch das Jugendblasorchester Ebern, das die Vorstufe zum Blasorchester bildet.

Einige der Musikerinnen und Musiker haben bereites das silberne Leistungsabzeichen und stehen kurz davor, Mitglied in der Crew des Blasorchesters zu werden. Ob es dann stürmischer wird? Vielleicht. Aber mit "Pirates of the Caribbean" (Fluch der Karibik) bewegten sich die Nachwuchsmusiker schon auf aufbrausender See und fuhren mit ihrem Piratenschiff einen Sieg ein. Das "Bravo!" aus dem Publikum war verdient.

In 80 Tagen um die Welt

Fast Größenwahn war es, der in der Luft schwebte, als das Blasorchester die anschließende Route der musikalischen Reise in der Frauengrundhalle übernahm. Tschechien, Amerika, in 80 Tagen um die Welt, Bayern, Schwarzwald, England und zurück in die USA - wie soll das gehen? Die Musiker haben bewiesen, dass es geht, wenn man sich im Marchtempo mit "Sterne über Prag" auf den Weg macht. "Das Lied vom Tod" hat allen Reisenden einen Höhenflug geschenkt. Ennio Morricone schrieb dabei eine wunderschöne Melodie, die von Simon Baiersdorfer an der Solo-Trompete eindrucksvoll umgesetzt wurde.

Weitere Solo-Künstler an diesem Abend waren Daniel Baiersdorfer (Posaune) und Johannes Bezdeka (Tenorhorn).

Gregorianische Klänge

Otto M. Schwarz, Michael Klostermann und John Philip Sousa waren Komponisten und Arrangeure, die das Blasorchester Ebern auf seiner Reise um die Welt begleiteten.

Die Vielfalt der musikalischen Tour wurde ausgereizt, in dem die Musiker die Mystik eines gregorianischen Klosters im Schwarzwald mit der eigenen Stimme intonierten und Johannes Kaffer mit der Schreibmaschine bei "The Typewriter" loslegte. Das war mutig, aber man traf damit eindeutig ins Schwarze.

Und von wegen in 80 Tagen um die Welt: In Realität brauchten zumindest die Musikerinnen und Musiker des Blasorchesters Ebern dafür nur knappe drei Stunden. Denn der Solist Johannes Bezdeka zog dabei virtuos das Tempo an.