Schnelles Internet erreicht zumindest einige Dörfer

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Schnelle Abwicklung: Das Glasfaserkabel wurde im Auftrag der Telekom von einem Unternehmen aus Weismain von Reutersbrunn aus über Eichelberg in Richtung Heubach eingepflügt. Foto: Ralf Kestel
Schnelle Abwicklung: Das Glasfaserkabel wurde im Auftrag der Telekom von einem Unternehmen aus Weismain von Reutersbrunn aus über Eichelberg in Richtung Heubach eingepflügt. Foto: Ralf Kestel
Und so sieht das verlegte Kabel vor Reutersbrunn aus.
Und so sieht das verlegte Kabel vor Reutersbrunn aus.
 
Diese Tarife sind in Teilen von Ebern buchbar.
Diese Tarife sind in Teilen von Ebern buchbar.
 

Ende Januar wurde beim Breitbandausbau der erste Ausbauabschnitt der Telekom zumindest in Eberner Stadtteilen freigeschalten.

Andreas Köhler jubelt. Endlich hat er an seinem Wohn- und Firmensitz in der einstigen Kaserne den Anschluss an die schnelle Datenautobahn geschafft. "Von 8 auf 48 Megabit" schreibt er auf Facebook und fühlt sich wie ein Durchstarter von Null auf Hundert. Dass die Glasfaser-Kapazitäten des ersten Ausbauabschnittes der Telekom im Bereich Kaserne, Reutersbrunn, Eichelberg und Fischbach freigeschaltet wurden, bestätigte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) bei der Stadtratssitzung am Donnerstagabend. "Wir haben nach langer Wartezeit den ersten Schritt erreicht."

Dieser Durchbruch lässt in anderen Stadtgebieten Neid aufkommen. "Darfst uns ein wenig davon schicken", schreibt Lena Marks an Andreas Köhler und Rudi Hein in der Schönhengststraße ist mit seinen 10 MB für sein Online-Gymnasium nicht zufrieden. Norbert Wirner im Eyrichshöfer Schloss spricht gar von "grausig langsam". Im Mannlehen beklagen Anwohner, dass sie in der neuesten Siedlung wohnen, aber die schlechtesten Datenleitungen haben.


Frist eingehalten?

Laut Dirk Suhl, dem Breitband-Paten in der Verwaltungsgemeinschaft, sind in den Ortsteilen Fischbach, Frickendorf, Eyrichshof mit Gewerbegebiet (nur teilweise), Gewerbegebiet "Alte Kaserne", Sandhof (teilweise), Reutersbrunn und Eichelberg seit 30. Januar Tarife bis 50 MBit/s buchbar.

Der Reutersbrunner Ortssprecher Andreas Leibold hatte seine Dorfbewohner bereits am 23. Januar per Rundschreiben an alle Briefkästen über den übertragungstechnischen Quantensprung informiert.

Damit scheint die Telekom gerade noch die im Vertrag vereinbarte Jahresfrist eingehalten zu haben. Im Rentweinsdorfer Marktgemeinderat tauchten zu Wochenbeginn Zweifel auf, ob das geschafft wurde, zumal zwischenzeitlich auch schon der 21. Dezember als Anschlussdatum genannt worden war.

Der damals vereinbarte Ausbauumfang betraf nämlich 810 Haushalte in Frickendorf, Fischbach, Eyrichshof, Gewerbepark alte Kaserne in Ebern, Reutersbrunn und Eichelberg sowie Kraisdorf, Lohr, Römmelsdorf, Junkersdorf, Rabelsdorf, Dürrnhof und Losbergsgereuth, Lind, Gräfenholz, Sendelbach und Salmsdorf.


Da hängt ein Kabel raus

Zumindest für Losbergsgereuth verneinte Ortssprecher Stefan Batz einen Vollzug. "Da liegt ja noch die Hauptzuleitung offen rum." Und Ludwig Bock hat in Salmsdorf auch noch keine Verbesserung bemerkt.

Laut Telekomsprecher Markus Jodl werden im Laufe der nächsten Woche die restlichen Anschlüsse dieser Ausbaustufe buchbar sein, wie er am Freitagnachmittag auf Anfrage mitteilte.


Die nächste Ausbaustufe auf 50 MB, wozu die Auftragsvergabe an die Telekom bereits erfolgt ist, betrifft die Eberner Stadtteile Welkendorf, Weißenbrunn, Jesserndorf, Bramberg, Albersdorf, Brünn, Neuses, Höchstädten, Siegelfeld und Kurzewind.

Abschließend folgt noch das Verfahren 3: die komplette Kernstadt, Ruppach, Sandhof (Rest), Hetschingsmühle, Fierst, Heubach, Vorbach und Unterpreppach.

400 Megabits/Sekunde sind in verschiedenen Bereichen Eberns dennoch schon möglich, wozu man allerdings auf Kabel Deutschland/Vodafone und deren Tarife umsteigen muss. Wer's abklären will: Unter dieser Internetadresse ist es möglich:
https://zuhauseplus.vodafone.de/internet-telefon/kabel


Bürgermeister auf Wohnungssuche

Der Appell war eindringlich: Bitte freie Wohnungen melden! "Es vergeht nicht ein Tag, an dem bei uns Leute anrufen und nachfragen", beschrieb Bürgermeister Jürgen Hennemann einen Mangel und ein großes Problem.
"Der Bedarf ist enorm." So suche ein Mitarbeiter der Landesbaudirektion, der aus Forchheim stammt, dringend eine Wohnung, aber auch Familien mit Schulkindern möchten gerne nach Ebern ziehen, oder anerkannte Asylbewerber die Gemeinschaftsunterkunft verlassen, aber auch in Ebern bleiben.

"Es gibt Nachfragen aus dem Gymnasium, aber auch aus Firmen. Daher meine Bitte: Melden Sie freie Wohnungen bei uns im Rathaus, so lässt sich doch auch Leerstand wieder in Wert setzen", warb der Bürgermeister fast wie ein Immobilienmakler.