Die Korbmachergemeinde würdigte besondere Verdienste und Leistungen. Auch ein Lebensretter war dabei.
"Ohne die vielen Frauen und Männer, die ein Ehrenamt ausüben, wäre unser Sand um vieles ärmer und unser Gemeinwesen nicht so denkbar." Mit diesen Worten eröffnete Zweiter Bürgermeister Gerhard Zösch (CSU) den ersten Ehrenabend der Gemeinde Sand in der Sport- und Kulturhalle. Auf seinen Vorschlag hatte der Gemeinderat im vergangenen Jahr beschlossen, die bisher separat abgehaltenen Blutspender- und Sportlerehrungen zusammenzufassen und zusätzlich die Verleihung einer Bürgermedaille ins Leben zu rufen. Damit soll sich Sand nicht nur ideell, sondern auch optisch widerspiegeln. Zösch lobte Ernst Albert, der sich bereiterklärte, die Bürgermedaille samt einem originellen Etui zu gestalten. Die Medaille selbst wurde in Reichenbach/Thüringen in einer Porzellanfabrik hergestellt und ein passendes Geschenkkörbchen von Korbflechtmeister Stefan Rippstein in Handarbeit gefertigt.
Als Anerkennung und Wertschätzung für eine außergewöhnliche Lebensleistung wurden zwei Personen mit der Bürgermedaille ausgezeichnet. Clemens Scheuring fand seine Liebe in Sand, wurde Sander Bürger und war in seiner aktiven Zeit nicht aus dem Leben der Gemeinde wegzudenken. In der Pfarrgemeinde sehr engagiert, war Scheuring Pfarrgemeinderatsvorsitzender, 27 Jahre lang im Kirchenvorstand und über zwei Jahrzehnte Kirchenpfleger und Vorsitzender des Sankt-Nikolausvereins.
Gerade als Verantwortlicher der Kindergärten leistete Clemens Scheuring für die Gemeinde beachtenswerte Arbeit. "Als er im Jahre 2012 seine Ehrenämter für die Pfarrei abgab, war es uns alle erst bewusst, wie wertvoll sein Engagement für uns alle war", sagte Zösch. Aber nicht nur im kirchlichen Bereich, auch für die politische Gemeinde setzte sich Clemens Scheuring ein, und auch hier waren seine Persönlichkeit und Erfahrung gefragt. 24 Jahre, bis 2008, war der Sander Gemeinderat und in verschiedenen Ausschüssen tätig.
Ursula Pelikan erhielt ebenfalls die Bürgermedaille für ihr hervorragendes Engagement im Sander Vereinsleben. Im Jahre 1993 hat sie den Ortsverband der Arbeiterwohlfahrt mitbegründet und war bis 2012 die Vorsitzende, ehe sie das Amt aus gesundheitlichen Gründen abgeben musste. In dieser Zeit war Pelikan unter anderem für 34 Kleiderbasare verantwortlich, deren Erlöse sozialen Zwecken zugute kamen. Unter anderem wurden mit diesen Geldern die beiden Kindergärten, die Feuerwehr und die First Responder sowie die katholische Kirchenstiftung bedacht. Darüber hinaus organisierte Ursula Pelikan die Besuchsdienste von alten und kranken Mitbürgern zu Hause oder im Krankenhaus. Auch als Gemeinderätin engagierte sich Pelikan zum Wohl der Gemeinde Sand und war im SPD-Ortsverein und Kreisverband als Vorstandsmitglied tätig.
Sport wird in Sand groß geschrieben. In 13 Vereinen sind 1675 Mitglieder aktiv, von denen einige für ihre außerordentlichen Leistungen gewürdigt wurden. Jährlich mit rund 7700 Euro fördert auch die Gemeinde Sand die jugendlichen Sportler und Übungsleiter.
Ebenfalls geehrt wurden neun Blutspender, die schon sehr oft den Lebenssaft spendeten. Dies waren Christina Düring (25 Mal), Hans-Jürgen Göller, Ernst Barent (beide 50 Mal), Michael Hofmann, Klaus Schneider (beide 75 Mal), Thomas Rottmann, Anneliese Düring (beide 100 Mal), Rudolf Krug (125 Mal) und Erich Benz (150 Mal). Die Rot-Kreuz-Bereitschaftsleiterin Anne Grimmer hob Erich Benz hervor, der zusammen mit Tochter Franziska und den Söhnen Marco und Tobias rund 40 Jahre den Blutspendedienst in Sand organisierte. Sieben Frauen aus dem Seniorenkreis werden nun die Nachfolge antreten.
Als Lebensretter geehrt wurde Moritz Miederhoff von der Feuerwehr Sand. Im vergangenen Jahr drohte bei einem Einsatz eine Person vom Dach zu springen. Selbst nach einigen Stunden konnten die Fachkräfte das Problem nicht lösen, wie Gerhad Zösch erläuterte. Moritz Miederhoff nahm Kontakt zu der Person auf und verwickelte sie in ein Gespräch. So konnte er den Sprung verhindern und die Person zum Aufgeben bewegen.