Der Gemeinderat lehnt das Konzept des Landkreises mit der Verbrennung in Schweinfurt wegen einiger Risiken ab.
Auch die Gemeinde Rauhenebrach geht in Sachen Klärschlammentsorgung einen eigenen Weg - ohne den vom Landkreis angebotenen Zweckverband. Wirtschaftliche Überlegungen sowie die lange Bindungsfrist von 25 Jahren schreckten die Gemeinderatsmitglieder ab.
In der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend stellte Bürgermeister Matthias Bäuerlein (FW) dem Gremium das überarbeitete Konzept der GUT (Landkreis) vor, das eine zentrale Trocknung in Hofheim vorsieht und dann eine Verbrennung im GKS (Gemeinschaftskraftwerk in Schweinfurt). Das GKS hat begrenzte Kapazitäten für die Mitverbrennung von Klärschlamm, der Landkreis Haßberge als Mitgesellschafter hat sich jedoch ein bestimmtes Kontingent reserviert. Für viele Räte, wie schon letzte Woche auch die Oberauracher Ratsmitglieder, ist die Bindungsfrist von 25 Jahren jedoch ein Problem, denn in dieser Zeit können sich die Anforderungen an die Klärschlammbehandlung ändern.
In Rauhenebrach kommt dazu, dass der in der neuen Kläranlage gepresste Klärschlamm noch nach Hofheim transportiert werden muss - ein Aufwand, den jede Gemeinde selbst tragen muss und der sich für Bürgermeister Matthias Bäuerlein nicht rechnet. Zumal ein Angebot von "Südwasser" auf dem Tisch liegt für die Betriebsunterstützung der neuen Kläranlage. Das Klärwerk ist hoch technisch. Die Klärwärter der Gemeinde sind zwar optimal geschult, bei einigen speziellen Dienstleistungen jedoch ist es günstiger, diese von einem spezialisierten Anbieter einzukaufen. Ein solcher ist "Südwasser". Der Gemeinderat stimmte einhellig für die angebotene Betriebsunterstützung, die unter anderem die Lieferung von Laborbedarf, des Polymers für den Betrieb der Schlammpresse oder auch die Anforderungen der Gewässeraufsicht umfasst - und die Entsorgung von bis zu 300 Tonnen Klärschlamm.
Diese Menge fällt in etwa in Rauhenebrach jährlich an. Der Vertrag läuft für zwei Jahre, dann will der Gemeinderat die Situation neu prüfen. Dann wird auch absehbar sein, wann und für welche Größenordnungen von Kläranlagen die Phosphatausfällung aus dem Klärschlamm Pflicht wird. Und auch einige derzeit geplante oder im Bau befindliche Klärschlammverbrennungsanlagen werden in Betrieb sein.
Am Kindergarten Prölsdorf wird derzeit an der Stelle eines ehemaligen Nebengebäudes eine Werkstatt errichtet. Dafür vergab der Gemeinderat einige Aufträge.
Umfassend saniert wurde die Orgel in Prölsdorf. Nachdem nun alle Abschlussrechnungen vorlagen, reichte die Kirchenstiftung ihren Antrag auf Zuschuss ein. Die Gemeinde gewährt die üblichen zehn Prozent der 60 000 Euro.
Bürgermeister Matthias Bäuerlein bereitete den Gemeinderat auf das nächste größere Projekt vor. In der Obersteinbacher Straße in Untersteinbach häufen sich in letzter Zeit die Setzungen in Straße und Gehwegen. Ursache dafür sind Unterspülungen und die haben ihren Grund in den massiven Kanalschäden. Das könne man anhand des Kanalkatasters nachvollziehen, sagte der Bürgermeister. Man werde vermutlich nicht umhin kommen, den kompletten Kanal auszuwechseln. Wegen des dringenden Handlungsbedarfs müssten noch heuer die Planungen abgeschlossen und die Ausschreibung auf den Weg gebracht werden.