Oberaurach hat Geld, aber keine Ehrenamtlichen für Extra-Erste-Hilfe

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First Responder sind ehrenamtliche Ersthelfer. Foto: Archiv
First Responder sind ehrenamtliche Ersthelfer.  Foto: Archiv
Thomas Drexler
Thomas Drexler
 

In den ersten Jahren waren es über zehn Aktive, die sich unter den Oberauracher-Bürgern bereit erklärten, Ersthelfer zu sein. Heute fehlt es an freiwilligen Ersthelfern, die zu einem Einsatz fahren könnten, wenn der Notruf alarmiert wird. Droht das Aus?

Ob Wirtshaussingen, Fußball-Benefizturnier oder Sommerfest - in den vergangenen drei Jahren haben die Bürger in und rund um Oberaurach immer wieder versucht, die First-Responder-Gruppe mit Schecks zu unterstützen. "Geld ist also nicht das Problem", sagt Thomas Drexler, der Vorsitzende des Fördervereins der First Responder. Trotzdem wird bei der Oberauracher Gemeinderatsitzung in Tretzendorf heute Abend über den weiteren Einsatz der aktiven First Responder debattiert. Der Gruppe droht das Aus.

Der Begriff "First Responder" kommt aus dem Englischen und bedeutet "erste Antwort" oder "erste Reaktion". In Deutschland ist der Begriff "Ersthelfer" gebräuchlich. Immer mehr Feuerwehren gründeten eine First-Responder-Gruppe, so auch 2011 engagierte Bürger in Oberaurach.


Seit über drei Jahren sind die schnellen und örtlich ansässigen Ersthelfer, die nach Dienstplan Bereitschaft haben, ein etablierter Hilfsdienst - aber es fehlt an "Firsties". "Das Problem ist, wir haben zu wenige, die fahren - und auch zu wenige, die fahren könnten", sagt Drexler.

Wenn der Notruf kommt

Ein Ersthelfer muss mindestens 18 Jahre alt sein, um sich ehrenamtlich ausbilden zu lassen. Im ersten Jahr meldeten sich 13 Freiwillige, zwischenzeitlich waren es sogar 20 Aktive. "Doch wir haben keinen Pool mehr, aus dem wir schöpfen können", sagt Drexler. Ein, zwei Fahrer reichen eben nicht, um alle Einsätze auf sich zu nehmen.

Als First Responder wird man über den eingegangen Notruf alarmiert. Ziel ist es, die Zeitspanne vom Notruf bis zum Eintreffen der qualifizierten Erste-Hilfe-Leistung, wie durch einen Notarzt, zu überbrücken, denn gerade in ländlicheren Regionen oder an Feiertagen kann es länger dauern, bis der Krankenwagen eintrifft. Im Jahresschnitt werden die "Firsties" mehrmals pro Woche alarmiert.

Meist geht es um Herz-Kreislauf-Probleme, Infarkte, Unterzucker, Schlaganfälle, Stürze, Arbeits- oder Sportverletzungen, allergische Reaktionen, aber auch Medikamentenvergiftungen und Fieberkrämpfe von Babys. Immer mal wieder hat Vikar Drexler in seinen Predigten die Menschen aufgefordert, mitzumachen - nicht nur finanziell, was natürlich auch wichtig ist, um die laufenden (Fahr-) Kosten zu decken. Bisweilen eher erfolglos. Aufgeben will er die Extra-Erste-Hilfe-Leistung für die Oberauracher aber noch nicht. Neue Helfer müssen her.