Der erste Auftritt des Winters sorgte am Donnerstag für zwei Unfälle im Straßenverkehr. Allerdings stürzten etliche Fußgänger.
Regen auf gefrorenen Wegen und Fahrbahnen. Eine verheerende Kombination: Glatteis! Dabei blieb es laut Auskunft der beiden Polizeiinspektionen im Landkreis am Morgen des Donnerstags erstaunlich ruhig. Die Polizei in Haßfurt nahm zwei Ausrutscher zu Protokoll, bei denen es einen leicht Verletzten gab.
Problematischer sind all die Fußwege und Pflasterflächen. Das weiß Werner Grell. Für den Leiter des Bauhofs in Ebern war ab halb drei Uhr nachts an Schlaf nicht mehr zu denken. Erst Straßen streuen, dann aber all die öffentlichen Wege in der Stadt. "Zum Teil ist es auf den Fußwegen jetzt noch total glatt", mahnt er zur Mittagsstunde, als das Thermometer gerade den Nullpunkt "knackt".
Auf dem OP-Tisch Als brisant bewertet auch Stephan Kolck, Chef der Haßberg-Kliniken die Situation.
Zwölf kleinere Fälle hatte man gestern in der chirurgischen Ambulanz in Ebern registriert, aber auch zwei größere Brüche, die operiert werden mussten. In Haßfurt fanden sich fünf Sturzopfer auf dem OP-Tisch wieder, zwei weitere mussten kleinere Blessuren behandeln lassen.
Auto überschlägt sich Bei Wetzhausen zog sich ein 18-jähriger Fordfahrer leichte Verletzungen zu, als sich sein Auto mehrfach überschlug. Der junge Mann hatte auf eisglatter Fahrbahn abbremsen wollen, berichtet Peter Firsching, Leiter der Haßfurter Inspektion, die den Unfall aufnahm. Der Ford geriet ins Schleudern und landete im Straßengraben (Schaden etwa 2000 Euro). Der Fahrer wurde in ein Schweinfurter Krankenhaus gebracht. In Hofheim geriet ein Opel in der spiegelglatten Bahnhofstraße ins Rutschen und prallte mit der rechten Seite gegen eine Grundstücksmauer.
Der 52-jährige Fahrer blieb unverletzt, allerdings entstand ein Schaden von etwa 5000 Euro.
Die Polizei in Ebern hat keinen einzigen Unfalleinsatz gehabt. Ringsum, vor allem im Bamberger Bereich, habe es "brutal viel gescheppert", berichtet Walter Herold. "Fehlanzeige" aber im Eberner Bereich . "Die Leute haben sich offensichtlich rechtzeitig darauf eingestellt, dass es gefährlich werden kann", kommentiert der Polizeioberkommissar.
Kleinere Rutschpartien, wie in Altenstein, wo ein Streuauto eine Laterne schrammte, oder zwischen Ermershausen und Dippach, als ein Schulbus von der Straße rutschte, gingen an der Polizei spurlos vorbei. Einer der Beamten: "Der Fahrer hat seinen Bus abgestellt, bis der Streudienst kam und ist dann weitergefahren. Fertig."
Dafür, dass fast alles glatt ging, haben vor allem die Streudienste gesorgt.
"Dank der zuverlässigen Wetterprognose waren wir in der komfortablen Lage, uns rechtzeitig auf das Eis einstellen zu können," sagt Alfons Schanz. Der Leiter des Tiefbauamts am Landratsamt Haßberge hat seine Leute um 2 Uhr nachts losgeschickt. Mit sechs eigenen und drei Fremdfahrzeugen wurden die rund 341 Straßenkilometer rechtzeitig mit Salz präpariert, so dass der Eisregen nicht groß zur Geltung kam. "Wenn es nicht tief greifend gefroren ist, dann reicht einmalig streuen aus", sagt Alfons Schanz. "Nur punktuell musste man mehrfach streuen. Gut gelaufen ist's auch aus Sicht von Dieter Gonnert, Chef der Autobahnmeisterei Knetzgau: "Ab 0 Uhr haben wir vorbeugend gestreut; um 4 Uhr die zweite Runde und um halb acht war die dritte fertig." 52 Kilometer einfach haben die "Autobahner" zu bewältigen, die mit dem Feuchtsalz "FS30" gut fahren. Gonnert: "Alles im Griff!"
Winterzeit = mit Straßengleite rechnen !!
Dies gilt auch für Fußgänger nicht nur für Autofahrer