Ein maskierter Mann hat am das Hallenbad in Zeil überfallen und eine Mitarbeiterin bedroht. Bürgermeister Thomas Stadelmann will die Sicherheit erhöhen.
Wut. Das ist es, was Thomas Stadelmann (SPD), Bürgermeister von Zeil, seit gestern Abend empfindet. "Wir leben hier in so einem schönen Städtchen und dann müssen solche Vorfälle unseren Ruf beschädigen." Er sitzt im Hallenbad, direkt am Ort des Geschehens.
Maskierter bedroht Mitarbeiterin
Genau hier, an der Kasse im Hallenbad, hat laut Polizeibericht am Montagabend gegen 20.20 Uhr ein mit einer Sturmhaube maskierter Mann die Kassierin im Hallenbad am Schulring in Zeil mit einem Messer bedroht und die Kasse von ihr gefordert. Während im Wasser noch etwa acht Frauen schwammen, war die Kassiererin alleine im Eingangsbereich. Sie versuchte nach Angaben der Polizei noch, den Mann zu beruhigen, musste ihm aber schlussendlich doch die Geldkassette aushändigen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Inzwischen hat die Kripo Schweinfurt die weiteren Ermittlungen übernommen. Der Täter (eine Beschreibung ist am Ende des Textes zu finden) ist mitsamt der Geldkassette, in der neben einem dreistelligen Geldbetrag auch einige Jahreskarten für das Schwimmbad waren, flüchtig.
Wie geht es weiter?
"Das Geld und die Jahreskarten sind vollkommen nebensächlich", sagt Stadelmann. Für ihn sei die Sicherheit der Mitarbeiter das wichtigste. "So etwas will man sich gar nicht vorstellen. Ich hoffe, unsere Mitarbeiterin kann sich davon erholen", sagt er, und man merkt ihm die Sorge um seine Angestellten an.
Da die Sicherheit der Mitarbeiter nun an erster Stelle stehe, habe man für den Nachmittag zu einer Besprechung eingeladen. "Wir wollen die Mitarbeiter persönlich informieren, was genau am Montag hier passiert ist und was nun unsere Pläne sind", erklärt Bürgermeister Stadelmann.
Dabei gehe es ihm vor allem darum, zu erfahren, wie es den Mitarbeitern des Hallenbades nach der Überfall geht. "Wer sich nicht in der Lage fühlt zu arbeiten, muss das selbstverständlich auch nicht tun", erklärt Stadelmann. Er könne es verstehen, wenn man erstmal nicht an der Kasse stehen will. Allerdings haben die Angestellten starke Nerven: "Das Hallenbad bleibt ganz normal weiter auf", sagte Stadelmann nach dem Treffen. "Wir haben mit den Mitarbeitern gesprochen, sie haben das selber mitentschieden."
Stadelmann selbst war noch am Montagabend kurz nach dem Überfall vor Ort, um mit der Polizei und der Mitarbeiterin zu sprechen. "Und heute morgen sind wir mit der Polizei verschiedene Brennpunkte in Zeil abgelaufen und haben uns erste Sicherheitstipps geben lassen", erklärt Stadelmann.
Denn so viel steht für den Bürgermeister fest: Zeil muss sicherer werden. Schließlich sei es in den vergangenen Jahren zu oft zu Überfällen und Diebstählen gekommen. "Aber bisher waren nie Leib und Leben gefährdet", sagt Stadelmann. Daher spricht er von einer "neuen Dimension" der Kriminalität in Zeil. Um dieser etwas entgegenzusetzen, werde man sich mit der Kripo-Beratungsstelle treffen und sich informieren, welche Möglichkeiten es gibt, in öffentlichen Gebäuden für mehr Sicherheit zu sorgen. "Wir überdenken bereits einige Möglichkeiten, wie etwa Kameras zu installieren oder Türöffner einzubauen, die nur von innen betätigt werden können", erklärt Stadelmann. Zwar habe die Polizei ihre Präsenz in Zeil verstärkt und einige Überfälle aufgeklärt. Doch das reiche offensichtlich noch nicht.
Täterbeschreibung
Bei der Aufklärung des Überfalls auf das Hallenbad setzt die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung. Der Täter wird wie folgt beschreiben: Er ist männlich und etwa 17 Jahre alt. Er ist etwa 175 cm groß, hat eine schlanke Figur und spricht fränkischen Dialekt. Zum Zeitpunkt des Überfalls war er dunkel bekleidet und mit schwarzer Sturmhaube maskiert. Bei der Tatwaffe handelt es sich laut Zeugenangaben um ein Messer mit auffällig schmaler und etwa 15 Zentimeter langer Klinge. Mögliche Zeugen werden dringend gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Schweinfurt unter Rufnummer 09721/2021731 zu melden.