In der Frage, wo mögliches Bauland ausgewiesen werden soll, sind sich die Lußberger nicht einig. Die Bürgerversammlung am Montag lief fast aus dem Ruder.
Das kann man wohl sagen, Bürgermeisterin Gertrud Bühl meinte eingangs, die Frage nach den neuen Bauplätzen sei in Lußberg "in den letzten vier Wochen hochgekocht": Bei der Bürgerversammlung in dem Breitbrunner Gemeindeteil Lußberg ging es am Montagabend tatsächlich heiß her. Während einige Anwohner es vehement ablehnten, dass jenseits der Siedlung auf einem angrenzenden Feld Bauplätze ausgewiesen werden, sprachen sich andere Einwohner genauso vehement dafür aus, dass die Gemeinde hier ein Baugebiet einrichtet.
Die Diskussion lief in einer außerordentlich aufgeheizten Atmosphäre. Deutlich wurde, dass die Siedlungs-Anwohner zum einen um ihre Wohnruhe fürchten, sie führten aber auch den Landschaftsschutz als Gegenargument an. Das Baugebiet sei doch überhaupt ein unattraktiver Nordhang, ergänzte einer der Betroffenen, die sich zu einer "Bürgerinitiative" zusammengefunden haben. Und er fragte sich, was passiere, wenn die Gemeinde auf den Bauplätzen gar sitzen bleibe. Eine Anwohnerin kündigte gar eine "Normenkontrollklage" an, sollte das Vorhaben von der Gemeinde verfolgt werden.
Umgekehrt rief die Kritik einiger Anwohner wiederum Lußberger auf den Plan, die dort (und nicht am Rosenberg) Bauplätze umgesetzt sehen wollen, weil sie Wohnraum für ihre Nachkommen wünschen. Dabei wurde die Kritik auch recht persönlich.
Bürgermeisterin Gertrud Bühl machte deutlich, dass der Gemeinderat in dieser Sache nichts in nichtöffentlicher Sitzung besprochen habe, es sei Anfang November in der Gemeinderatssitzung lediglich eine erste Sondierung besprochen worden.
Abgesehen von diesem Thema, das unter dem Strich wohl nur einige wenige betrifft, machte sich die Mehrheit der Lußberger ganz andere Sorgen: Denn es steht zu erwarten, dass die Sanierung der Kläranlage Appendorf die Bewohner in dem Gemeindeteil dreimal teurer trifft, als die Breitbrunner. Bislang gibt es dazu aber keine weiteren Informationen aus der Nachbargemeinde.