Mehr Geld für den Flugplatz

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50 000 Euro im Jahr lässt sich die Stadt Haßfurt den Verkehrslandeplatz künftig kosten. Hinzu kommen noch Kosten für Sanierungsarbeiten. Foto: Archiv
50 000 Euro im Jahr lässt sich die Stadt Haßfurt den Verkehrslandeplatz künftig kosten. Hinzu kommen noch Kosten für Sanierungsarbeiten. Foto: Archiv

Haßfurt verdoppelt den jährlichen Zuschuss auf 50 000 Euro. Bürgermeister Werner hob die Bedeutung des Platzes für die Region hervor.

Mit nur einer Gegenstimme hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Montagabend beschlossen, den jährlichen Betriebskostenzuschuss an die Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH ab 2019 von bisher 25 000 auf 50 000 Euro zu verdoppeln. Gleichzeitig genehmigte er einen einmaligen Zuschuss für dringend notwendige Unterhaltungsarbeiten im Jahr 2019 in Höhe von 30 000 Euro. Beide Beschlüsse wurden unter der Voraussetzung gefasst, dass die beiden anderen Gesellschafter, der Landkreis Haßberge und die Stadt Schweinfurt, Zuschüsse in gleicher Höhe genehmigen.

"Wir müssen entscheiden, ob wir diese Infrastruktureinrichtung erhalten wollen, oder ob wir sie in Konkurs gehen lassen wollen", hatte Bürgermeister Günther Werner eingangs festgestellt. Denn die Liquidität der Gesellschaft könne ohne die Erhöhung der laufenden Zuschüsse spätestens ab 2019 nicht mehr sichergestellt werden. "Immerhin steckt in den Liegenschaften, die einen Wert von etwa zwei Millionen Euro haben, auch das Geld unserer Stadt", sagte er weiter.

Dringender Sanierungsbedarf

Aufgrund der Kalkulation sei eine Verdoppelung des jetzigen Zuschusses erforderlich. Zudem müssten laut einem Finanzplan für die Jahre 2019 bis 2023 die Start- und Landebahn, die sonstigen Betriebsflächen, die Befeuerung und die Gebäudedächer dringend saniert werden. Die Kosten sollten nach Abzug eines Zuschusses des Freistaats möglichst über einen langjährigen Kredit oder gegebenenfalls über Investitionsumlagen der Gesellschafter finanziert werden.

In der Gesellschafterversammlung im Juli seien unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gesellschafter Sanierungsarbeiten von rund 111 000 Euro beschlossen worden. Diese könnten aber nicht vom Staat bezuschusst werden. Daher sei ein Zuschuss der Gesellschafter in Höhe von jeweils 30 000 Euro notwendig.

Werner appellierte an den Stadtrat, zu dem Flugplatz zu stehen, der wichtig für die Region sei. Die private Nutzung durch den Motorflugclub Haßfurt betrage nur fünf Prozent. Auch Norbert Geier betonte die Wichtigkeit "für die ganze Region" und verwies darauf, dass heuer schon fünf Organtransplantationsflüge auf dem Flugplatz stattgefunden hatten. "Wenn Menschenleben das Geld nicht wert sind ..." fügte er hinzu. Er regte aber auch an, weitere Regionen wie beispielsweise Bad Kissingen und Bad Neustadt mit an Bord zu holen und dies zur Chefsache zu erklären.

Attraktivität soll steigen

Auf Nachfrage von Reiner Greich, der am Ende als Einziger gegen die Beschlüsse stimmte, erklärte Geschäftsführer Günter Mendel, dass es am Flugplatz auch weiterhin Flüge und Schulungen der Ultraleichtflugzeuge und der Gyrocopter gebe. Greich gab zu bedenken, dass sich der jährliche Betriebskostenzuschuss in Zukunft weiter erhöhen könne. "Irgendwann sind wir bei 80 000, 90 000 oder 100 000 Euro!"

Doch der Bürgermeister verwies darauf, dass es in den letzten Jahren einige Änderungen wie die Einführung des Luftraums F am Flugplatz gegeben habe und die Anforderungen gestiegen seien. So benötige man unter anderem neue Flugleiter. Mendel wiederum erklärte, dass sich der Zuschuss seit 2003 nicht erhöht habe. Eva-Maria Schwach regte erneut an, die Gastronomie am Flugplatz zu fördern, damit mehr Leben einkehre und sich die Attraktivität erhöhe. Werner: "Wir sind dran!"

Schwellen sollen Raser bremsen

Der Stadtrat beschloss weiterhin, jeweils zwei Schwellen in der Kolpingstraße und am Tränkberg einzubauen. In der Kolpingstraße haben einige Anwohner seit Jahren ein zu hohes Tempo zwischen Hofheimer Straße und Virdungstraße bemängelt, Fahrbahnverengungen halfen dem nicht ab. Am Tränkberg wiederum finden offenbar regelrechte Autorennen statt, wobei im hinteren Teil ein Spielplatz liegt. Daher wurde zunächst das Verkehrszeichen "Kinder" mit dem Zusatzzeichen "Spielplatz" angeordnet. Wie Bürgermeister Günther Werner mitteilte, haben die Polizeiinspektion Haßfurt und auch die Regierung von Unterfranken den Einbau von Bodenschwellen befürwortet. Die Kosten pro Bodenschwelle wurden auf 5000 bis 7000 Euro geschätzt.