Seit Freitag ist die Ortsdurchfahrt von Losbergsgereuth wieder frei. Im Dorf wurden viele Arbeiten gleichzeitig erledigt.
Ein Landrat kommt viel rum im Verlauf eines Jahres. Wilhelm Schneider war heuer sogar zwei Mal in
Losbergsgereuth. Im April machte er die Ortsdurchfahrt dicht, am Freitag eröffnete er die Straße, die dem Kreis gehört, wieder.
Nach Monaten mit Entbehrungen für alle Einwohner des Dorfes ging ein Gemeinschaftsprojekt von Landkreis, Gemeinde, Bayernwerk und Telekom zu Ende. "Erfolgreich", wie Landrat Schneider (CSU) meint, "gelungen", findet Bürgermeister Willi Sendelbeck (SPD), der von einem vergleichsweise reibungslosen Ablauf sprach: "Es gab Probleme, aber im Vergleich zu anderen Baustellen während meiner Amtszeit waren es die wenigsten".
Beschwerden könnten aber noch folgen: "Lob gibt es erst, wenn ihre die Bescheide bekommen und bezahlt habt", sagte Sendelbeck den Losbergsgereuthern.
Die dürften das andersherum genau so einschätzen. Ortssprecher Stefan Batz blickte jedenfalls auf ein Phase zurück, die den Bewohnern viel Geduld abrang. "Trotz mancher Streitigkeiten und Kompromisse sind wir zu guten Ergebnissen gekommen."
Die sehen so aus: Neue Straße, sanierter Kanal, durchgängiger Gehweg, neue Beleuchtung, schnelles DSL plus die Option auf Glasfaserkabel bis ins Haus entlang der Hauptstraße, weil die Leerrohre schon liegen.
Seit 2008 bohrte Bürgermeister Sendelbeck wegen dieser Ortsdurchfahrt im Kreistag, blickte der Landrat in die Historie und zurück. Die Verzögerungen hingen mit immer neuen Umplanungen zusammen, hätten aber auch ein Gutes gehabt: "Jetzt liegt der Fördersatz um zehn Prozent höher."
Der Landkreis investierte fast eine halbe Million, wovon 170 000 Euro aus Eigenmitteln stammen. Die Gemeinde steuerte für ihren Zuständigkeitsbereich 418 000 Euro bei, die zum Teil auf die Anlieger umgelegt werden.
Baudirektor Manfred Rott vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt stellte besonders heraus, dass durch den durchgängigen Gehweg und das Entschärfen der Engstelle in Richtung Mürsbach die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erheblich erhöht wurde.