Lob und Tadel für das neue Bachbett

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Mit vielen Querungen wurde die Gewässerlandschaft gestaltet.
Mit vielen Querungen wurde die Gewässerlandschaft gestaltet.
Mit vielen Querungen wurde die Gewässerlandschaft gestaltet. Foto: Günther Geiling
Mit vielen Querungen wurde die Gewässerlandschaft gestaltet.  Foto: Günther Geiling
 
Martin Horn, der Zweite Bürgermeister (rechts vorne) bei der Besichtigung mit den Gemeinderäten.
Martin Horn, der Zweite Bürgermeister (rechts vorne) bei der Besichtigung mit den Gemeinderäten.
 
 
Hier ein Blick auf das abgenommene Wehr (rechts), die alte Mauer und den gestalteten Bach. Fotos: Günther Geiling
Hier ein Blick auf das abgenommene Wehr (rechts), die alte Mauer und den gestalteten Bach. Fotos: Günther Geiling
 

Die wasserbaulichen Maßnahmen im Umfeld des Ebelsbacher Wehrs stoßen im Gemeinderat auf Begeisterung, aber auch auf erhebliche Skepsis.

EbelsbachVöllig umgekrempelt wurde der "Ebelsbach" in den letzten Wochen am alten Wehr im "Kirschentalgraben". Der Bachlauf wurde in eine Wasserlandschaft verwandelt. Vom Ergebnis machte sich der Gemeinderat bei seiner letzten Sitzung ein Bild, wobei die Bewertungen von "sehr gelungen" bis hin zu der Befürchtung reichten, "dass das Hochwasser jetzt noch schneller nach Ebelsbach reinfließt".
Stellvertretender Bürgermeister Martin Horn (SPD) erinnerte daran, dass diese Baumaßnahmen wegen der Fischdurchlässigkeit vom Naturschutz gewünscht und auch gefördert wurde. "Die Maßnahme ist aber umfangreicher ausgefallen, als sie geplant war, weil der Höhenunterschied zu hoch war."


Sehr naturnah

Das Ebelsbachtal zählt zu den repräsentativen Wiesenbachtälern im Landkreis Haßberge und der Bach wird als besonders repräsentativer Gewässertyp
hervorgehoben, weil er sich in seinem gesamten Verlauf als sehr naturnahes Gewässer präsentiert, bei dem das Zusammenspiel Gewässer und Bachaue optisch funktioniere.
Aus dem Jahr 1920 gab es noch den Beschluss der Errichtung einer Stau- und Triebwerksanlage, auch für eine Mühle. Nun ging es darum, dieses Wehr durchgängig zu gestalten und für eine "Fischdurchlässigkeit" zu sorgen, betonte Martin Horn. Das Wehr sei deswegen teilweise abgenommen worden und nur noch bei Hochwasser fließe über diesen Bereich das Wasser ab. Der Graben dahinter werde nämlich verfüllt. Vorne bleibe jedoch die seitliche Mauer stehen.


Eigendynamik einkalkuliert

Natürlich werde der Bach in nächster Zeit wieder seine Eigendynamik entwickeln und auch eventuelles Hochwasser werde für Veränderung sorgen. Man habe jedoch auch alte Wurzeln eingepflanzt und werde das den Uferbereich ansäen oder anwachsen lassen. Von den Kindern werde der neue Bereich auf jeden Fall jetzt schon gut angenommen.
Gemeinderat Helmut Schöpplein meinte kritisch, dass man über solch einen gewaltigen Einschnitt im Gemeinderat nie gesprochen habe. Dabei habe man das Wehr zerstört, das eigentlich ein Baudenkmal war. Auf der anderen Seite weise man auf die alte Mühle hin. Das passe nicht zusammen. "Noch gravierender ist allerdings, dass ich befürchte, der Ebelsbach strömt bei Hochwasser noch schneller nach Ebelsbach herein. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich nicht zugestimmt." Es habe ja keine richtige Baubeschreibung gegeben, nur eine wasserrechtliche Genehmigung.


Angler enttäuscht

Auch die Angler und Nutzer des Fischwassers seien etwas enttäuscht, denn es sei immer nur von einer Fischtreppe und einem Bypass die Rede gewesen.
Bürgermeister Walter Ziegler (Bürgernahe Liste) entgegnete, dass dies so ausgeführt worden sei, "wie es das Wasserwirtschaftsamt geplant hatte und wir es hier beschlossen haben. Das ist zwar ein sehr grober Plan und vielleicht hat das Wasser mit Steinen mehr Querungen erhalten."


Bauvorhaben umstritten

Im weiteren Verlauf ging es um zahlreiche Bauanträge, wovon zwei zu größeren Diskussionen führten. Das eine war ein gewerbliches Betriebsgebäude mit Lager, Ausstellungsraum und Büro mit Betriebsleiterwohnung im Gewerbegebiet . Durch die Bauart wurde hier die gewerbliche Nutzung teilweise in Frage gestellt. Der Bauwerber soll nun den Nachweis erbringen, dass er dem Gewerbe nachgeht.
Im zweiten Falle ging es um die Errichtung einer Stützwand in der "Schwarzdornstraße". Hier wurde vom Bauwerber eine Betonwand mit Scheiben direkt neben der Straße mit einer Höhe von 1,60 m aufgestellt und dahinter noch einmal eine zweite Wand mit Betonscheiben angefangen, ohne dass eine Genehmigung dafür vorlag. Der bau wurde eingestellt. Die Meinungen gingen weit auseinander. Nach längerer Diskussion kam man überein, dass der Zustand , den auch schon etliche Bürger moniert hatten, so nicht belassen werden soll, wie er sich derzeit darstellt. Der Kompromiss, die zweite wand zu verschieben und eine Anböschung zu fordern, fand keine Mehrheit. Bleibt eine niedrigere Mauer laut erstem vorgelegtem genehmigtem. Bauplan Diese Sache geht jetzt ans Landratsamt als Genehmigungsbehörde. Somit muss die zweite Mauer entfernt werden.


Asylbewerber sind ausgezogen

Bürgermeister Walter Ziegler teilte dann mit, dass das Schloss Gleisenau nun wieder leer sei und die Asylbewerber in anderen Unterkünften in Prappach, Knetzgau, Westheim und Hofheim untergekommen seien.