Lebenshilfe wird in Sylbach zentralisiert

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Eindeutiges Bekenntnis: Der Lebenshilfe-Schützlinge, aber sich auch des Personals. Fotos: Ralf Kestel
Eindeutiges Bekenntnis: Der Lebenshilfe-Schützlinge, aber sich auch des Personals. Fotos: Ralf Kestel
Eine Hilferuf aus der Mozartstraße.
Eine Hilferuf aus der Mozartstraße.
 

Die Eberner Einrichtung, die bislang aus schulvorbereitender Einrichtung, Schule und Tagesstätte bestand, steht auf der Kippe.

Die Lebenshilfe zieht zumindest ihre Mittelschulklasse aus dem einstigen Berufsschulgebäude in Ebern ab. Aufgrund sinkender Schülerzahlen. Die aktuell angemeldeten fünf Kinder werden in Sylbach auf andere Klassen verteilt.

Dies wurde am Dienstagabend im nicht-öffentlichen Hauptausschuss des Stadtrates beraten und "verurteilt", wie es hieß, wobei auch die Informationspolitik der Lebenshilfe Haßberge kritisiert wurde, da "stillschweigend Veränderungen vorgenommen werden sollten".

Aus einem Brief von Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) an den Vorsitzenden der Lebenshilfe Haßberge, Bürgermeister Thomas Sechser (CSU) wird, deutlich, dass es aber nicht nur um die Mittelstufe, sondern die gesamte Schule geht, die in Haßfurt zusammengeführt werden soll.


Proteststurm hebt an

Das würde auch das Ende der schulvorbereitenden Einrichtung der Lebenshilfe bedeuten. Hennemann: "Schulvorbereitende Einrichtung, Schule und Tagesstätte sind in der ehemaligen Kreisberufsschule in Ebern gut untergebracht."

Schon am Mittwoch hob ein Proteststurm ringsum um das kreiseigene Gebäude in der Mozartstraße an. Die Kinder pinselten Plakate und befestigten sie am Zaun der Einrichtung, die nach dem derzeitige Planungsstand in Abstimmung mit der Lebenshilfe Ebern und dem Landratsamt eine Übergangs-Kindergarten-Gruppe der Stadt aufnehmen soll, wie Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) im Zusammenhang mit dem geplatzten Jung-Alt-Projekt mit dem Diakonischen Werk anklingen ließ.

In einstigen Berufsschulbau, den neben der Lebenshilfe auch noch der Foto-Creativ-Kreis und eine Asylbewerber-Familie nutzen, stehen schon jetzt einige Räume leer, weswegen es schon für die Kindergarten-Nutzung schon Kontakt mit Landrat Wilhelm Schneider aufgenommen worden sei. Ein nächster Besprechungstermin stehe Ende Juli im Kalender, so Hennemann.

Hennemann dringt auf eine Änderung der aktuellen Pläne und findet auch den Zeitpunkt der Entscheidung unverständlich, da in der Schule in Sylbach eine Generalsanierung anstehe.

Bei einem Abzug der Lebenshilfeschule sieht Bürgermeister Hennemann erhebliche Nachteile für die betroffenen Kinder. "Sie müssen erheblich längere Fahrzeiten in Kauf nehmen, was besonders die Kleinen treffe. "Den Kindern steht eine schwierige Umgewöhnung bevor."

Der Bürgermeister verweist auf die zahlreichen, bisherigen Erfolge auf dem Gebiet der Inklusion und die Verankerung der Lebenshilfe seit Jahrzehnten, früher in Unterpreppach, jetzt in Ebern im Stadtgeschehen.

Der Geschäftsführer der Lebenshilfe Haßberge, Olaf Haase, nannte wirtschaftliche Zwänge und Vorgaben von Zuschussgebern, wie Regierung von Unterfranken und Kultusministerium ,als Gründe für die Notwendigkeit zu einer Zusammenführung.

"Das kommt nicht überraschend und hat sich seit 2006 abgezeichnet." Im Bereich Ebern kämen nicht genügend Schüler nach.