Eine über zehn Kilometer lange Ölspur legte ein noch unbekannter Lastwagenfahrer am Donnerstagabend, der mit seinem Gespann im Knetzgauer Gemeindeteil Wohnau in den Graben fuhr, sich dort den Tank aufriss und dann bis in das Knetzgauer Gewerbegebiet an der Siechenkapelle weiterfuhr.
Wie durch ein Wunder geschah kein Folgeunfall bei unbeteiligten Autofahrern - die Strecke war bei dem regnerischen Wetter stellenweise spiegelglatt, wie ein Polizeibeamter vor Ort schilderte. Etliche Autofahrer meldeten der Polizeiinspektion Haßfurt die Gefahr durch die glatte Fahrbahn. Ihr ESP-Stabilitäts-System im Wagen hatte Alarm geschlagen.
Auf der Strecke zwischen Wohnau, Oberschwappach, Westheim und Knetzgau dürfte das Öl wie mit einem Wasserstrahl aus der beschädigten Tankanlage gelaufen sein, berichtete die Polizei. Der Schaden dürfte nach ersten Erkenntnissen der Polizei etliche Tausend Euro betragen.
Am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr war ein Lastwagenfahrer mit seinem Truck von Richtung Donnersdorf in Richtung Knetzgau unterwegs. Auf der Höhe von Wohnau, so rekonstruierten Polizei und Feuerwehren später, ist er von der Fahrbahn abgekommen und in den Graben gefahren. Dort belegt eine gut 50 Meter lange Schleifspur, dass der "Brummifahrer" mit seinem Gespann harten Bodenkontakt hatte. Dabei muss die Tankanlage der Zugeinheit beschädigt und aufgerissen worden sein.
Tatsache ist jedenfalls, dass in der Folge Dieseltreibstoff aus den Tankbehältern auslief. Gut 800 Liter dürfte die Tankanlage fassen; wobei nicht klar ist, wie voll die Doppeltanks waren.
Lastwagenfahrer wird noch gesucht Auf der gut zehn Kilometer langen Straße von Wohnau über Oberschwappach, Westheim und Knetzgau bis ins Gewerbegebiet "Steinbruch" ließ sich die Diesel-Ölspur verfolgen. Nahe des Knetzgauer Kreisverkehrs stellte der Lastwagenfahrer sein Gefährt einfach ab und machte sich davon. Noch wird er gesucht.
Bei dem regnerischen Wetter, das die Fahrbahnen glänzen ließ, grenzt es nach den Worten eines Polizeibeamten vor Ort fast an ein Wunder, dass kein weiterer Autofahrer verunglückte. Die Straße jedenfalls war stellenweise spiegelglatt. Gleich mehrere Autofahrer, die zwischen Wohnau und Knetzgau unterwegs waren, meldeten sich bei der Polizei in Haßfurt und berichteten von gefährlichen Situationen durch den öligen Belag, der sich über die ganze Fahrbahn ausgebreitet hatte.
Vor Ort waren Behördenvertreter des Landratsamtes Haßberge und des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen zugegen, um den Schaden einzuschätzen und Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Natur einzuleiten. Bei dem Regen ließ sich teilweise schwer ausmachen, wo Diesel und Öl ausgelaufen waren. Feuerwehrleute sicherten die Strecke ab und kümmerten sich um erste Reinigungsmaßnahmen. Im Einsatz waren am Donnerstagabend 60 Feuerwehrleute aus Unterschwappach, Oberschwappach, Eschenau, Westheim, Knetzgau. Sie banden das Öl ab und dichteten teilweise auch den Kanal ab, in den Treibstoff und Öl geflossen waren. Auch in der Kläranlage Knetzgau kümmerte man sich um die Behebung des Ölschadens. Auch eine Fachfirma wurde hinzugezogen. Die Arbeiten dauerten bis gegen 22 Uhr an.
Von dem Lastwagenfahrer fehlt noch jede Spur. An Ort und Stelle im Knetzgauer Gewerbegebiet pumpten die ehrenamtlichen Helfer der Freiwilligen Feuerwehr gut 200 Liter Diesel aus dem Doppeltank der Zugmaschine und fingen außerdem auslaufenden Diesel in großen Zinkwannen ein. In der ganzen Gegend roch es nach dem Treibstoff.
Die Ermittlungen nach dem Lasterfahrer dauern an. Die Regulierung des Schadens dürfte "sehr, sehr teuer werden", wie es ein Polizeibeamter vor Ort nach Augenschein einschätzte. Die Polizei bittet nun Personen, die durch das Verhalten des Lkw-Fahrers oder durch das ausgelaufene Dieselöl gefährdet wurden, sich mit der Polizei Haßfurt in Verbindung zu setzen.