Ihr Klassenlehrer Georg Pflaum hob hervor, dass er eine solche Situation in seinen 27 Jahren als Lehrer nur einmal erlebt habe. Da nur eine Person mit dem Preis gekürt werden konnte, habe man die Punktzahl der beiden Vierteherinnen hernehmen müssen. Dabei habe Franziska die volle Punktzahl erreicht – Schwester Katharina konnte aufgrund eines kleinen Fehlers nicht gleichziehen. "Der Preis bleibt damit immer in der Familie und ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg. Ihr habt ein riesiges Leistungspotenzial," freute sich Pflaum.
Und wie sieht es bei den beiden mit der Berufswahl aus? Sie haben sich in verschiedenen Bereichen umgesehen. Letztlich entschieden sie sich dann für eine Ausbildung zur Verwaltungsangestellten in einer Behörde. Dabei war ihnen das Glück hold: Sie beginnen ihre Ausbildung zum 1. September im Landratsamt Bamberg. Ihre gemeinsamen Hobbies Klettern, Bouldern und Fahrradfahren werden dann Abwechslung zum Ausbildungsalltag bringen.
Schwieriges Schuljahr
"Sowohl eure Eltern als auch ihr habt euch große Sorgen gemacht, wie es mit der Schule und eurer Abschlussprüfung in diesem Schuljahr werden wird. Ihr wurdet aber bestens von euren Lehrern unterstützt und auf die Prüfungen vorbereitet, was sich auch in den sehr guten Noten der Abschlussprüfung 2020 bemerkbar machte." Dies betonte Direktorin Manuela Küfner während der Abschlussfeier der Wallburg-Realschule Eltmann.
Die Feier konnte diesmal aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt stattfinden, sondern ging in einem ungewöhnlichen Format über die Bühne: Die Schüler hatten im Klassenverband ihre Feier und erhielten dabei ihre Zeugnisse.
"Dies ist ein ganz besonderes Schuljahr, wie ich es in meiner ganzen Schulzeit noch nicht erlebt habe" betonte Küfner im Rückblick. So mussten zwei der vier Abschlussklassen für fast sieben Wochen zuhause bleiben, während die anderen zwei zehnten Klassen sechs Wochen daheim blieben. Dabei hätten Lehrer und Schüler immer das gemeinsame Ziel im Auge gehabt und auch schwierige Situationen wie das Homeschooling mit Einfühlungsvermögen und Weitblick gemeistert.
Nun stehen die nächsten Schritte an. Meist gehe es in ein Ausbildungsverhältnis. Wie Küfner von der Arbeitsagentur erfahren habe, sei der Ausbildungsmarkt der Jugendlichen vom Lockdown nicht betroffen. Ausbildungszusagen und Ausbildungsangebote seien nicht storniert worden und auf jeden Bewerber seien 1,5 Stellen gekommen. Aber auch der Besuch einer weiterführenden Schule werde oftmals wahrgenommen: 35 Prozent der Absolventen hätten dies vor – das sei außerordentlich viel. Sie würden die Erfahrung machen, dass sie für diese Schularten bestens vorbereitet sind, betont die Rektorin.
Schulbeste: Franziska Hohner (Viereth, Notendurchschnitt 1,33); Katharina Hohner (Viereth, 1,33) Klassenbeste: Luna Vogt (Zeil, 1,38); Benjamin Büttner (Eltmann, 1,45); Annika Berninger, (Stettfeld, 1,50); Julia Plontasch (Oberaurach, 1,50) Beste der einzelnen Fächer: Mathematik: Franziska Hohner (Vierteh); Wirtschaft: Franziska Hohner (Viereth); Kunst: Gabriel Kirchner (Kirchlauter); Englisch: Nils Luderer (Bischberg); Deutsch: Lina Wiegärtner (Viereth); Französisch: Leonit Mehmeti (Ebelsbach); Physik: Julian Ruß (Sand), Jonas Weinhold (Zeil).