Kinder werden zu Partnern der Wildbiene

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Schön und praktisch zugleich ist diese Nisthilfe am Ortseingang von Neubrunn: ein perfektes Insektenhotel.
Schön und praktisch zugleich ist diese Nisthilfe am Ortseingang von Neubrunn: ein perfektes Insektenhotel.
Klaus Mandery und Andrea Zech zeigen Nisthilfe für die Wildbiene.
Klaus Mandery und Andrea Zech zeigen Nisthilfe für die Wildbiene.
 
In künstlichen Beobachtungshilfen, wie dieser, überwintern die Larven und warten auf das Frühjahr. Fotos Günther Geiling
In künstlichen Beobachtungshilfen, wie dieser, überwintern die Larven und warten auf das Frühjahr. Fotos Günther Geiling
 

Naturpädagogen bieten in Ebern und Knetzgau Kurse an. Es geht um Insektenschutz und um die Kompetenzentwicklung.

Wer denkt schon an Wildbienen, wenn es draußen kalt ist und womöglich bald wieder Eis und Schnee gibt? Naturpädagogin Andrea Zech vom IfBi (Institut für Biodiversitätsinformation) in Ebern schon. Sie lädt ab Januar Jugendliche zwischen zehn und 15 Jahren zu einem Kurs ein, in dem es um den Schutz von Wildbienen und alles, was damit in Verbindung steht, gehen soll.

Noch haben es die Wildbienen trotz des Winters draußen gemütlich, denn der Nachwuchs schlummert im Nest. Das Leben der alleinlebenden Wildbiene geht im Spätherbst zu Ende, aber für den Nachwuchs ist gesorgt. In Pflanzenstängeln, Erdlöchern, Totholz oder in Nisthilfen haben die Wildbienen rechtzeitig ihre Brutzellen angelegt und gut mit Nektar und Pollen versorgt. Auch die Larven haben sich satt gefressen. Einige Arten sind schon Ende Februar und März unterwegs und benötigen den Eiweißpollen. Deswegen müsse man schnell Blühflächen bieten, sagt Zech.

Los geht's am 11. Februar

Der Kurs beginnt am Freitag, 11. Januar, von 15 bis 17 Uhr in Knetzgau und am Freitag, 18. Januar, in Ebern (ebenfalls von 15 bis 17 Uhr) und wird dann 14-tägig fortgeführt. In diesem ersten Kurs findet eine Einführung statt. Es geht darum, was ein Wildbienenpicknick ist und was los wäre, wenn wir keine Wildbienen mehr hätten. Die fleißigen Helfer sind nämlich immens wichtig für uns Menschen und brauchen unseren Schutz, sagt Andrea Zech. Sie produzierten keinen Honig, seien aber wichtige Bestäuber. "Ein Drittel unserer Nahrungsmittel wächst nur, wenn sie von Bienen bestäubt werden. Doch ihr Leben wird immer schwieriger. Sie finden immer weniger Nahrung und Lebensraum", meint Andrea Zech. In beiden Orten will man Blühflächen ansäen und mit Schildern versehen.

Die Hälfte des Kurses diene dem Bienenschutz, die andere der Kompetenzentwicklung der Kinder. Die Naturpädagogin will die Kinder zu eigenständigem Arbeiten für die Wildbienen anregen. Durch den Kurs würden die Jugendlichen, so Andrea Zech, zu ausgebildeten Wildbienenhelfern und Experten und sie könnten sogar wissenschaftliche Untersuchungen mit richtigen Biologen durchführen.

Schulung für Multiplikatoren

Das Projekt werde weitergeführt in einer "Multiplikatorenschulung für Lehrer" in zwei Teilen.Teil I findet am Montag, 25. Februar, in Ebern statt mit der Einführung in das Thema Wildbienen. Dabei werde der Inhalt einer verleihbaren Wildbienenkiste vorgestellt, die voller Informationen und Anregungen zum Mitmachen und Forschen steckt. Auch zwei Binokulare mit Alkoholproben (Wespe, Honigbiene, Hummel und andere Wildbienen) sind dabei.

Teil II läuft am Montag, 27. Mai, ebenfalls in Ebern ab. Hier erleben die Teilnehmer live die Interaktion zwischen Bienen und Blüten in einer geführten Exkursion am ehemaligen Standortübungsplatz. Als Zielgruppe dafür nennt Klaus Mandery, Chef des Instituts für Biodiversität in Ebern, Lehrer, Jugendgruppenleiter und weitere Interessierte. Alles soll auch auf Schulklassen- und Jugendgruppenführungen ausgeweitet werden.

Informationen und Anmeldungen unter E-Mail: zech@ifbi.net; Telefon 09531/9446433 oder 0178/9748982.