Die verfeinerte Planung für das Eberner Hallenbad bringt neue Zahlen aufs Tapet. Und wieder taucht eine bekannte Frage auf: Kann sich die Stadt den öffentlichen Betrieb leisten?
Sind in einem Hallenbad Ebbe und Flut denkbar? Das Auf und Ab der Kostenschätzungen für den Neubau an der Coburger Straße legt diesen Vergleich nahe. Der "Tidenhub" zieht sich dabei über 21 Tage hin: Hat der Stadtrat vor drei Wochen in einer nicht-öffentlichen Feriensitzung erst eine Beteiligung mit 1,5 Millionen Euro abgesegnet, um damit auch eine öffentliche Nutzung möglich zu machen, liegen schon wieder neue Zahlen auf dem Tisch.
Bei den detaillierteren Planungen ergeben sich nun 1,9 Millionen Euro als städtischer Anteil, teilte Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) am Donnerstagabend bei der Bürgerversammlung in Neuses mit, nachdem er tags zuvor im Bauausschuss von "mehr als 4,50 Euro" gesprochen hatte und die neuen Zahlen in der nächsten Stadtratssitzung präsentieren wollte.
Raunen bei den Ratsmitgliedern In Neuses hielt er damit aber nicht mehr hinterm Berg, was für ein Raunen bei den Ratsmitgliedern unter den Zuhörern sorgte. "Das ist für uns neu."
Und auch der Bürgermeister machte einen "Riesenbrocken" aus, wobei die Schulverbände als Hauptkostenträger fungieren. "Wir waren selbst geplättet, als wir die neuesten Schätzungen hörten." Und wieder stellt sich die Frage: "Wollen wir's, oder wollen wir's ned?" Gemeint war die öffentliche Nutzung des neuen Hallenbades über Schulen und Vereine hinaus.
Zitat: "Die Firma AGN bietet etwa den Bau einer 500 Quadratmeter großen Schwimmhalle mit 25 Meter-Becken sowie einem Kinderbecken für drei Millionen Euro an. "
Quelle: www.rp-online.de/region-duesseldorf/meerbusch/nachrichten/millionenfrage-hallenbad-1.2623075
Man sieht: Auch andere Kommunen sind orientierungslos und kommen nicht auf Anhieb auf kostengünstige Lösungen. Landratsamt, was machst Du nur? Wenn Ihr's nicht könnt, dann löst Euch auf!
Mal hier schauen: Hallenbad Vreden, neu gebaut 2007 für 3 Millionen Euro mit 25-Meter-Becken, Kinderplanschbecken und Liegeflächen.
www.hallenbad-ascholding.de/?page_id=247
http://www.agn.de/de/projekte/agnarium-kompaktbad-vreden/
Kann sich Ebern das Hallenbad leisten?
Ja, aber nicht unter den Konditionen, wie sie Landrat Handwerker diktiert hat.
Wessen glorreiche Idee war es denn, das alte Bad abreißen zu lassen? Ein neues Dach wäre bestimmt günstiger gewesen, und die Stadt hätte keinen Pfennig draufzahlen müssen. Da habt Ihr Euch was aufschwatzen lassen!
für 500.000 Euro selber noch ein Planschbecken anbauen können. Ein Zehntel der Summe, die jetzt auf die Stadt zukommt, wenn nicht die Notbremse gezogen und nachverhandelt wird.
Der nächste Eberner Bürgermeister braucht ein starkes Rückgrat und eisernes Durchsetzungsvermögen. Das Hallenbad muss komplett neu ausgehandelt werden. Nicht Ebern, sondern Haßfurt sitzt auf glühenden Kohlen, denn der Kreis steht in der Pflicht. Also, kein Grund für Ebern, sich unter Druck setzen zu lassen. Zeigt Handwerker, wo der Bartel den Most holt!