Auf dem Weg von Nürnberg nach Ingolstadt verfranste sich eine verwirrte Autofahrerin bei Ebern. Sie ackerte Wiesen und Felder um und landet mit ihrem Auto in einem Bach. Eine abenteuerliche Geschichte.
Da staunten selbst Polizeibeamte, die sich mit allen Wasser gewaschen wähnten: In der Nacht von Montag auf Dienstag rauschte eine Autofahrerin aus dem Raum Ingolstadt, die auf der B 279 nahe Ruppach in Richtung Maroldsweisach unterwegs gewesen war, in einen kleinen Bach, der zur Baunach führt. Das Pikante dabei: Dieser Graben liegt rund 300 Meter abseits der Bundesstraße. Die 59-jährige Frau war mit ihrem Ford über den Straßengraben, einen Acker und eine Wiese quer "durch die Botanik" nahezu schnurstracks in der Preppach gelandet bzw. gestrandet.
Barfuß durch Ebern marschiert Laut Bericht des Polizeipräsidiums in Würzburg ist die Fordfahrerin in der Nacht zum Dienstag mit ihrem Auto von der B 279 abgekommen und in dem Bach gelandet. Nachdem sie sich selbst befreit hatte und einige Zeit barfuß umhergeirrt war, klingelte sie völlig durchnässt bei Anwohnern, die schließlich die Polizei verständigten.
Dort stellte sich dann heraus, dass die Frau ursprünglich von Nürnberg nach Ingolstadt wollte und sich dabei so verfranst hatte, dass sie bei Ebern landete. Die 59-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Die Frau aus Oberbayern war laut Rekonstruktion der Polizei im Laufe des Montags mit ihrem Auto von Ingolstadt nach Nürnberg gefahren und hatte sich aber auf der Rückfahrt nicht mehr ausgekannt. In der Nacht zum Dienstag kam sie mit ihrem Ford bei Ebern auf der B 279 nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr geradewegs eine Böschung hinunter.
Danach steuerte sie den Pkw noch rund 300 Meter weit über Äcker und Wiesen, landete schließlich mit der Front des Autos in der Preppach. Sie konnte sich zwar selbst befreien, war aber danach einige Zeit in der Dunkelheit im Stadtgebiet umher geirrt und schließlich in Sandhof gelandet, wo sie ein Übernachtungsquartier suchte. Zuvor hatte die verstörte Frau noch einen Eberner Taxiunternehmer kontaktiert, der sie nach Ingolstadt bringen sollte.
Nachbarn von Hotel aufgeweckt Gegen 1.15 Uhr klingelte sie bei Nachbarn eines Hotels. Die kümmerten sich zunächst um die völlig durchgefrorene Frau, die bei ihrer Odyssee auch die Schuhe verloren hatte. Anschließend verständigten sie die Eberner Polizei, die die gestrandete Autofahrerin mitnahm.
Auf der Wache spendierte ein Beamter der 59-Jährigen ein Paar Badeschlappen. Die verwirrte Frau zeigte sich laut Polizeibericht aber nicht sehr dankbar und schubste einen Beamten, der sie zur Toilette bringen wollte, derart heftig, dass er sich eine leichte Verletzung an der Augenbraue zuzog.
Inzwischen wurde die Frau zur weiteren Behandlung in ein psychiatrisches Krankenhaus gebracht. Obwohl die Polizei noch in der Nacht nach dem Unfallauto gesucht hatte, wurde der Fiat erst am Dienstagmorgen in dem Bachbett abseits der Hauptstraße entdeckt.
Die Bergung des Fahrzeugs gestaltet sich aufgrund der Örtlichkeit schwierig, da allein die Zufahrt extrem schwierig war.